- Wichtiger Freiraum für Polizei, Rettungsfahrzeuge und Abschleppwagen
- Am besten immer wieder die korrekt gebildete Gasse vergegenwärtigen
- Das Schema zeigt die Rückseite der grünen GTÜ-Umweltplakette
Das richtige Verhalten im Stau? Umsichtig fahren – und zusätzlich die Rettungsgasse bilden. Sie kann lebensrettend sein. Durch sie gelangen Einsatzfahrzeuge an ihren Einsatzort vor der Autoschlange: Auslöser für Staus sind häufig Unfälle. Gerade in der Ferienzeit gehören sie leider auf vielen Fernstraßen zur Tagesordnung. Je schneller Polizei, Rettungswagen und Abschleppwagen zur Schlüsselstelle kommen, desto rascher kann Verletzten geholfen und können die defekten Fahrzeuge abtransportiert werden. Und der Verkehr nimmt wieder Fahrt auf.
Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH fasst die wichtigsten Tipps für das Bilden der Rettungsgasse zusammen. Schon bei einem sich abzeichnenden Stau ist eine korrekte Rettungsgasse zu bilden. Es gibt eine Daumenregel: Einfach von oben auf die rechte Hand mit gespreizten Fingern schauen – dann zeigen der Daumen nach links und die Finger nach rechts. Nach diesem Muster wird auch die Rettungsgasse gebildet. Die Fahrzeuge auf der äußerst linken Spur fahren an den linken Rand der Fahrbahn, und alle Spuren rechts davon weichen nach rechts aus. Doch Vorsicht: Nicht zu weit ausweichen, denn der Standstreifen muss frei bleiben.
Aufgrund der Bedeutung der Rettungsgasse hat der Gesetzgeber empfindliche Bußgelder festgelegt, wenn dies nicht gebildet wird oder gar Einsatzfahrzeuge behindert werden. Die Bußgelder rangieren auf mehreren Stufen zwischen 200 und 320 Euro je nach Schwere des Vergehens. Zusätzlich gibt es in jedem Fall einen Monat Fahrverbot und zwei Punkte im Fahreignungsregister des Kraftfahrt-Bundesamts in Flensburg.
Die Rettungsgasse ist kein neuer Begriff. In Deutschland regelt die Straßenverkehrsordnung (StVO) seit 1971 und somit schon seit mehr als 50 Jahren, wie sie gebildet wird. Am Anfang waren die Details in § 18, Absatz 9 StVO festgehalten, heute finden sie sich in § 11, Absatz 2. Wer sich aus der eigenen Fahrschulzeit an eine andere Regelung als die heute geltende erinnert, liegt vermutlich richtig. Denn auf mehr als zweispurigen Straßen gilt erst seit 2016 das Gebot, zwischen der linken und allen anderen Fahrspuren eine Rettungsgasse zu bilden. Vorher sollte der Weg für die Helfer in der Mitte der Straße geräumt werden – einfach bei einer geraden Anzahl von Fahrspuren, schwierig bei einer ungeraden Zahl.
Von der GTÜ gibt es seit 2020 eine Gedächtnisstütze: Die Rückseite der von den GTÜ-Partnern auf der Windschutzscheibe angebrachten grünen Umweltplakette zeigt eine klar aufgebaute Grafik, wie man sich im Stau richtig verhält. Das ist ein wirkungsvoller Beitrag zur Sicherheit im Straßenverkehr – nicht nur in der Ferienreisezeit.
Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH ist die größte amtlich anerkannte Kfz-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kraftfahrzeugsachverständiger in Deutschland und zählt damit zu den größten Sachverständigenorganisationen überhaupt. Sie versteht sich als ein umfassendes Expertennetzwerk. 2.500 selbständige und hauptberuflich tätige Sachverständige sowie gut 2.600 Prüfingenieurinnen und Prüfingenieure und deren qualifizierte Mitarbeitende stehen an rund 10.300 Prüfstützpunkten in Werkstätten und Autohäusern sowie an eigenen Prüfstellen der GTÜ-Vertragspartner zur Verfügung. Die GTÜ-Prüfingenieurinnen und -Prüfingenieure sind im Sinne der Verkehrssicherheit und des Umweltschutzes tätig.
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