Der April endet an der Staatsoper mit einer Premiere! Am 28. April hebt sich der Vorhang das erste Mal für L’Orfeo. Regisseurin und Bühnenbildnerin Silvia Costa inszeniert Monteverdis Oper als die Geschichte eines Schicksalsschlags und einer Spurensuche nach einer verlorenen Liebe, wobei die Grenzen zwischen Realität und Illusion immer wieder verschwimmen. Diese, für ihre Zeit, sehr lebendige und waghafte aber auch melancholische Barockmusik wird unter der Leitung des Barockspezialisten David Bates spielerisch eng mit den Emotionen des Bühnengeschehens verwoben. Auf der Bühne gibt das Ensemblemitglied Luvuyo Mbundu sein Rollendebüt in der Titelpartie.
 
Die Reihe more than music wird mit dem 6. Sinfoniekonzert des Niedersächsischen Staatsorchesters fortgeführt. Ballhaus for orchestra and props von der schwedischen Komponistin Lisa Streich, eine Auftragswerk der Staatsoper Hannover, wird am 7. und 8. Mai zum ersten Mal erklingen und das mit szenisch-performativer Begleitung nach einem Konzept des österreichischen Künstlers Markus Schinwald, dessen Arbeiten zuletzt 2011 im Kunstverein Hannover zu sehen waren. Ganz im Sinne der Reihe more than music wird der Uraufführung von Lisa Streich mit Strawinskys expressiver Ballettmusik Petruschka ein etabliertes Werk gegenübergestellt.
 
Außerdem kehrt im Mai die bereits im November erfolgreich gestartete Operette Die Zirkusprinzessin von Emmerich Kálmán in der Inszenierung von Regisseur Felix Seiler für drei weitere Vorstellungen zurück auf die Bühne der Staatsoper!

OperL’ORFEOFavola in musica von Claudio Monteverdi (1567 – 1643)
Libretto von Alessandro Striggio
 
Gesang als Ausdruck des Lebens und Überlebens: Kaum ein Mythos behandelt dies so deutlich wie die Orpheus-Geschichte. Und kaum ein Werk rührt so sehr an den Urgrund dieser menschlichen Erfahrung wie Claudio Monteverdis Vertonung des Mythos, mit der der italienische Komponist um 1600 die Gattung Oper miterfand. Denn Orpheus hat Kräfte, die anderen Menschen versagt sind: Wenn er singt, halten die Tiere inne und horchen auf, er kann sprichwörtlich Steine erweichen. Und er schafft es gar, die Unterwelt zu betreten, jenen verbotenen Ort, zu dem nur die Toten Zutritt haben. Von dort darf er seine Geliebte Eurydike zurückholen, die inmitten der Hochzeitsvorbereitungen ums Leben kam. Doch Orpheus, dem jedes Glück versprochen war, der alles hatte, alles konnte, scheitert – und muss mit dem Scheitern weiterleben …
 
Die Regisseurin und Bühnenbildnerin Silvia Costa und ihr Team zeigen mit L’Orfeo die brutale Geschichte einer großen Liebe: brutal, weil Orpheus nicht über den Tod seiner Geliebten hinwegkommt, weil er sich sehnt und verzehrt und sich in den Feedback-Schleifen des Verlusts verliert. In oftmals surrealen Bildern zeigt Costa, deren Inszenierungen und Installationen inzwischen europaweit gefeiert werden, die Welt des kalten Entzugs: einen rätselhaften Reigen aus Träumen und Halluzinationen, aus Farben und Symbolen. Dirigiert wird Monteverdis sinnliches Frühwerk von dem Barock-Spezialisten David Bates, der in Hannover bereits Trionfo. Vier letzte Nächte glanzvoll zum Leben erweckt hat. Der aus Südafrika stammende Bariton Luvuyo Mbundu, der seit der laufenden Spielzeit zum Ensemble gehört, gibt sein Rollendebüt als Orfeo.
 
Livestream
Die vom Programm Creative Europe der Europäischen Union unterstützte Plattform OperaVision überträgt die Premiere von L’Orfeo am 28. April im Livestream. Die Aufzeichnung des Streams steht anschließend sechs Monate lang kostenlos zur Verfügung.
 
Inszenierung und Bühne Silvia Costa Musikalische Leitung David Bates / Giulio Cilona Mitarbeit Bühne Michele Taborelli Kostüme Laura Dondoli Licht Bernd Purkrabek Chor Lorenzo Da Rio Dramaturgie Martin Mutschler
 
Orfeo Luvuyo Mbundu La Musica, Euridice Nikki Treurniet Ninfa Petra Radulović Pastore 1 Philipp Kapeller Pastore 2 Pawel Brozek Pastore 3, Speranza Nils Wanderer Messagiera, Proserpina Nina van Essen Caronte Markus Suihkonen / Yannick Spanier Plutone Richard Walshe Apollo Marco Lee Tänzer:innen Teodora Fornari, Chiara Viscido, Marianne Besser
 
Chor der Staatsoper Hannover, Statisterie der Staatsoper Hannover, Niedersächsisches Staatsorchester Hannover
Fr 28.04., 19:30 Uhr, Opernhaus

6. SinfoniekonzertMORE THAN MUSICIch begreife ein Ensemble als Skulptur und stelle mir beim Schreiben vor, wie es am Ende aussieht. (Lisa Streich)
 
Mit der Konzertreihe more than music erkundet die Staatsoper mit performativer Neugier die Grenzen des traditionellen Konzertformats. Zentrum der Reihe sind drei Uraufführungen 2023 und 2024, komponiert für das Niedersächsische Staatsorchester Hannover, finanziert von der Ernst von Siemens Musikstiftung. Drei sehr unterschiedliche Komponist: innen sind eingeladen, ihre multidisziplinäre Vision einer Konzertmusik zu entwickeln und zusammen mit einer:m Gast-Künstler:in auf die Bühne des Opernhauses zu bringen.
 
Den Anfang macht im Mai 2023 die schwedische Komponistin Lisa Streich. Sie lebt auf der Insel Gotland, nahe am Meer – ein Ort ideal für die „Suche nach dem inneren Hören“, wie sie sagt. „Ich schreibe das, was ich hören will, was ich woanders noch nicht gefunden habe.“ Lisa Streich erfindet nicht nur faszinierende ungehörte Klänge, sondern zieht in ihren Partituren auch Bewegung und Raum mit ein: „Manchmal entstehen bestimmte Bewegungen automatisch beim Spielen der Musik, dann komponiere ich auch choreografisch. Manchmal sind die Musiker:innen anders als gewohnt im Raum aufgestellt. Ich arbeite viel mit klanglichen Kontrasten, die profitieren zusätzlich von der visuellen Ebene.“ Streich realisiert ihr Uraufführungsprojekt gemeinsam mit dem österreichischen Künstler Markus Schinwald, der 2011 schon mit einer großen Ausstellung im Kunstverein Hannover zu erleben war. In Salzburg geprägt durch die Festspiele aufgewachsen und als Schneider ausgebildet, interessieren auch Schinwald besonders die Grenzgänge zwischen verschiedenen Genres wie Malerei, Performance, Kostüm, Fotografie und Videokunst.
 
Mit der Uraufführung kombiniert Generalmusikdirektor Stephan Zilias in der zweiten Konzerthälfte die mitreißende Ballettmusik Petruschka von Igor Strawinsky. In schillernden Orchesterfarben entführt Strawinsky auf einen historischen russischen Jahrmarkt, dessen Kasperletheater die Puppenbühne sprengt und dramatische Wirklichkeit wird. Nach den fulminanten Aufführungen von Strawinskys Le Sacre du printemps im Sinfoniekonzert der vergangenen Saison stellt Zilias eine weitere große Partitur des russischen Exilanten für die Pariser Ballets Russes ins musikalische Rampenlicht.
 
Programm
Lisa Streich (*1985)
Ballhaus for orchestra and props
Uraufführung
Kompositionsauftrag der Staatsoper Hannover,
finanziert durch die Ernst von Siemens Musikstiftung
 
Igor Strawinsky (1882 – 1971)
Petruschka
 
Chor der Staatsoper Hannover, Extrachor der Staatsoper Hannover, Statisterie der Staatsoper Hannover,
Niedersächsisches Staatsorchester Hannover
So 07.05. 17:00 Uhr & Mo 08.05. 19:30 Uhr, Opernhaus

WiederaufnahmeDIE ZIRKUSPRINZESSINOperette von Emmerich Kálmán (1882 – 1953)
 
Der Zirkus-Artist Mister X schlittert zwischen Manege und Adelsparkett hin und her auf der Suche nach einem Platz in der Gesellschaft und nach Liebe, stets maskiert und absturzgefährdet. Mit diesem Stoff gelang dem Komponisten Emmerich Kálmán im Jahr 1926 eine seiner erfolgreichsten Operetten. Bis heute hat Die Zirkusprinzessin nichts an Charme verloren, und auch die Fragen, die sie aufwirft, sind stets aktuell: Wer bestimmt, welche Rolle wir spielen? Können wir aus unserem sozialen Umfeld ausbrechen? Und was passiert, wenn wir nirgends dazugehören?
 
An der Staatsoper Hannover wird die spritzige Komödie und farbenreiche Partitur unter der musikalischen Leitung von Giulio Cilona und in der Regie von Felix Seiler zum Leben erweckt. Das Ausstattungsteam Okarina Peter und Timo Dentler, das nach Märchen im Grand Hotel zum zweiten Mal in Hannover zu Gast ist, setzt die märchenhafte Zirkuswelt in Szene.
 
Inszenierung Felix Seiler Choreografie Danny Costello
Musikalische Leitung
 Giulio Cilona / Maxim Böckelmann /
Richard Schwennicke Bühne, Kostüme Timo Dentler / Okarina Peter Licht Susanne Reinhardt Chor Lorenzo Da Rio
 
Fürstin Fedora Palinska Mercedes Arcuri Prinz Sergius Wladimir Daniel Eggert Mister X Marius Pallesen Miss Mabel Gibson
Nikki Treurniet Toni Schlumberger Philipp Kapeller
Carla Schlumberger Carmen Fuggiss Direktor Stanislawski
Frank Schneiders Regisseur Luigi Pinelli Pawel Brozek / Marco Lee Graf Saskusin Tobias Stemmer Petrowitsch Andrew Chadwick Adjutant Julian Bender Baron Rasumowsky Stefan Lascu /
Ingolf Kumbrink Eine Frau Anna Moser / Sigrun Luding Haushofmeister Martin Kreilkamp / Mohsen Rashidkhan
Zirkusmäderl Karina Kettenis, Romina Markmann, Veronica Appeddu, Luisa Meloni Ein Offizier Robert Johansson
 
Chor der Staatsoper Hannover, Statisterie der Staatsoper Hannover, Niedersächsisches Staatsorchester Hannover
Do 04.05.; Sa 06.05. & Mi 17.05. jeweils 19:30 Uhr, Opernhaus

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