Der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche (ÄgT) fordert zum Internationalen Tag zur Abschaffung der Tierversuche endlich ein Umdenken in Wissenschaft und Politik hin zu einer ausschließlich tierversuchsfreien Forschung und Testung. Der Aktions- und Gedenktag, der weltweit am 24. April begangen wird, soll auf das Leid der Tiere in den Laboren aufmerksam machen. In 18 Städten finden Aktionen statt, organisiert durch lokale Arbeitsgruppen des Vereins sowie andere Gruppen – meist am Samstag, 22. April.

An vielen Infoständen von Ärzte gegen Tierversuche gibt es am 22. April die Replik eines Affenschädels aus der Hirnforschung als neues Anschauungsmaterial zu sehen. Der 3D-Druck mit einem Dutzend Löchern und Abtragungen der Knochensubstanz basiert auf Originalbildern eines veterinärpathologischen Berichts des Affen Jara und visualisiert das unfassbare Leid, dass dieses Tier erleiden musste. Der Ärzteverein hatte von diesem internen Dokument Kenntnis erlangt und es an die Öffentlichkeit gebracht, unter anderem in der ZDF-Sendung Frontal. Jara war nach jahrelangem Martyrium in Hirnexperimenten des Max-Planck-Instituts für Biologische Kybernetik in Tübingen gestorben. Da diese Hirnexperimente an 8 anderen Instituten ähnlich ablaufen, darf auf alltägliche Missstände andernorts geschlossen werden.

„Die Tierversuchs-Lobbyorganisationen nutzen den Aktionstag am 24. April regelmäßig perfiderweise für ihre Propaganda, um den Tierversuch zu verharmlosen und als angeblich nötig darzustellen,“ weiß Dr. med. vet. Corina Gericke, Vizevorsitzende von Ärzte gegen Tierversuche. „Dabei sind Tierversuche keineswegs mit einer einfachen Blutentnahme zu vergleichen, wie oft von den Lobbyisten behauptet wird.“ Den offiziellen Statistiken zufolge wurden 4,3 % der 2021 in Deutschland durchgeführten Tierversuche dem Schweregrad „schwer“ zugeordnet, wobei diesen Grad die Experimentatoren selbst festlegen. Dazu zählen Vergiftungen und Verstrahlungen, Tod durch Abstoßung von Transplantaten, tödliche Tumore, Ersticken bei vollem Bewusstsein, Elektroschocks oder Schwimmen bis zur Verzweiflung. Dies betraf 2021 rund 80.000 Tiere – Einzelschicksale wie das des Rhesusaffen Jara.

Die Gesamtzahl im Rahmen von in Tierversuchen in Deutschland getöteten Tieren belief sich 2021 auf über 5 Millionen, davon mehr als 2,5 Millionen sogenannte „Überschusstiere“, also Tiere, die zwar gezüchtet, aber nicht „gebraucht“ wurden, weil sie zu alt waren, das falsche Geschlecht oder genetische Ausprägung hatten. Etwa 644.000 Tiere wurden zu wissenschaftlichen Zwecken, etwa zur Organentnahme, getötet und mehr als 1,8 Millionen Tiere in Experimenten verwendet.

„Die Zahl der Tierversuche hat sich in den letzten Jahren auf einem konstant hohen Niveau eingependelt, ein Abwärtstrend ist nicht in Sicht“, moniert Tierärztin Gericke. „Und das, obwohl die tierversuchsfreie Forschung weltweit am Boomen ist“. Die enorme Vielfalt dieser „Non-Animal Technologies“ wie aus menschlichen Zellen gezüchtete Miniorgane und Multi-Organ-Chips belegt der Verein mit seiner mit Preisen ausgezeichneten www.nat-datenbank.de, in der bereits über 1.700 Methoden gelistet sind.

„Die Politik muss endlich die Weichen stellen und einen Ausstiegsplan erarbeiten – als absolute Mindestforderung,“ erklärt Gericke. Diese Forderung haben unlängst mehr als 1,2 Millionen EU-Bürger in einer Europäischen Bürgerinitiative unterstützt. „Der Internationale Tag zur Abschaffung der Tierversuche unterstreicht einmal mehr, dass die Zeit mehr als reif ist, den altertümlichen und grausamen Tierversuch in die Geschichtsbücher zu verbannen.“

Weitere Infos

Details zu den Aktionen in Augsburg, Bayreuth, Berlin, Braunschweig, Bremen, Chemnitz, Düsseldorf, Frankfurt/M., Hamburg, Hannover, Heidelberg, Homburg, Karlsruhe, Kehl/Straßburg, Memmingen, Münster, Tübingen, Wien: tag-zur-abschaffung-der-tierversuche.de

·      Online-Vortragsabend „Ausstieg aus dem Tierversuch – Was Deutschland von anderen Ländern lernen kann“ am 26. April >>

·      Die Realität hinter der Affenhirnforschung – Kampagnen-Seite mit Video und Online-Petition >>

Über den Ärzte gegen Tierversuche e.V.

„Medizinischer Fortschritt ist wichtig – Tierversuche sind der falsche Weg!“ – Unter diesem Motto setzt sich Ärzte gegen Tierversuche e. V. seit 1979 für eine tierversuchsfreie Forschung ein, die auf dem Einsatz von modernen Methoden z.B. mit menschlichen Zellkulturen und Organchips sowie der Ursachenforschung und Vorbeugung von Krankheiten basiert. Ziel ist die Abschaffung aller Tierversuche und damit eine ethisch vertretbare, am Menschen orientierte Medizin – eine Wissenschaft, die durch moderne, tierversuchsfreie Testmethoden zu relevanten Ergebnissen gelangt.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Ärzte gegen Tierversuche e.V.
Goethestr. 6-8
51143 Köln
Telefon: +49 (2203) 20222-0
Telefax: +49 (2203) 20222-99
http://www.aerzte-gegen-tierversuche.de

Ansprechpartner:
Dr. med. vet. Corina Gericke
E-Mail: gericke@aerzte-gegen-tierversuche.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel