Der Deutsche Bibliotheksverband (dbv) e.V. begrüßt, dass die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien (BKM) eine wissenschaftliche Studie zum E-Lending in Öffentlichen Bibliotheken in Auftrag geben wird. Die Kriterien und Ziele für die Studie wurden im Rahmen des von der BKM einberufenen Runden Tisches erarbeitet, an dem seit Herbst 2022 Vertreter*innen des Deutschen Bibliotheksverbandes (dbv), des Vereins Deutscher Bibliothekarinnen und Bibliothekare (VDB), des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, der Autoren- und Übersetzerverbände, des Bundeskanzleramtes, des Bundesministeriums der Justiz und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klima beteiligt sind. Ziel ist es, der Bundesregierung eine Grundlage zu geben, um – wie im Koalitionsvertrag zugesagt – „faire Rahmenbedingungen für das E-Lending“ zu schaffen.

Dazu der Bundesvorsitzende des Deutschen Bibliotheksverbandes, Volker Heller: „Bereits seit 2012 fordert der Deutsche Bibliotheksverband die Gleichstellung von gedruckten Büchern und E-Books beim Verleih durch Öffentliche Bibliotheken. Diese Gleichstellung wurde bei der Buchpreisbindung und der ermäßigten Mehrwertsteuer bereits vollzogen. Nicht so beim Verleih von E-Books. Öffentliche Bibliotheken müssen je nach Willkür der Verlage zum Teil bis zu einem Jahr darauf warten, um E-Book-Lizenzen käuflich zu erwerben. Dadurch ist die Aktualität des Bibliotheksbestands gefährdet wie die Bibliotheksidee an sich. Nach langen Jahren der Verhärtung ist mit dem Runden Tisch zum E-Lending und der nun ausgeschriebenen Studie endlich konstruktive Bewegung in das Thema gekommen. Wir danken der Bundesbeauftragen für Kultur und Medien, dass sie sich dem Auftrag aus dem Koalitionsvertrag angenommen hat. Wir sind zuversichtlich, dass die Studienergebnisse ein Meilenstein auf dem Weg zu einer gesetzlichen Regelung sein werden.“

Zum Hintergrund

Im Koalitionsvertrag hat sich die jetzige Bundesregierung darauf verständigt, faire Rahmenbedingungen beim Verleih von E-Books zu schaffen. Eine von der BKM ausgeschriebene Studie soll nun im Vergleich zur bewährten Printausleihe sowohl die Veränderung bei der Nutzungsintensität der erworbenen E-Lizenzen als auch das kausal durch das E-Lending veränderte Kaufverhalten von E-Books und Printbüchern betrachten. Ziel der Studie ist es, den wirtschaftlichen „Delta“-Effekt der E-Leihe im Vergleich zur Printausleihe zu quantifizieren, um auf dieser Basis eine von allen akzeptierte wirtschaftliche Lösung zu finden, die die Grundlage für eine gesetzliche Regelung sein kann.

Mehr Informationen zum Thema E-Lending in Öffentlichen Bibliotheken unter: https://www.bibliotheksverband.de/e-books-bibliotheken 

Über Deutscher Bibliotheksverband e.V. (dbv)

Der Deutsche Bibliotheksverband e.V. (dbv) vertritt mit seinen mehr als 2.000 Mitgliedern bundesweit über 9.000 Bibliotheken mit 25.000 Beschäftigten. Sein zentrales Anliegen ist es, Bibliotheken zu stärken, damit sie allen Bürger*innen freien Zugang zu Informationen ermöglichen. Der Verband setzt sich ein für die Entwicklung innovativer Bibliotheksleistungen für Wissenschaft und Gesellschaft. Als politische Interessensvertretung unterstützt der dbv die Bibliotheken insbesondere auf den Feldern Informationskompetenz und Medienbildung, Leseförderung und bei der Ermöglichung kultureller und gesellschaftlicher Teilhabe für alle Bürger*innen.

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