Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Bäume und Wälder speichern Kohlenstoff, sorgen für einen ausgewogenen Wasserhaushalt in den Böden, spenden Schatten und sorgen im Sommer für eine kühlere Umgebung. Damit leistet die Natur viel für uns und den natürlichen Klimaschutz, den wir mit einem eigenen Aktionsprogramm stärken. Die Moorbirke ist eine heimische Baumart, die auch auf feuchten bis nassen Böden die Wiederbewaldung ermöglicht. So können Waldökosysteme neu entstehen. Als Baum des Jahres 2023 ist sie daher ein starkes Symbol für die Wiederherstellung der Natur.“
SDW-Präsidentin Ursula Heinen-Esser: „Der Tag des Baumes ist ein Feiertag, der in die Zukunft weist. Seit Jahren ist er für uns ein Anlass, Bäume zu pflanzen und über den Wert des Waldes aufzuklären. Dem Wald geht es schlecht. Alle müssen mithelfen, dass sich der Wald stabilisieren kann. Neben Baumpflanzungen gehört umweltbewusstes Verhalten jedes und jeder Einzelnen dazu.“
Bundesumweltministerin Steffi Lemke pflanzt die Moorbirke nahe des Herthamoors beim SDW-Naturschutzturm in Hohen Neuendorf. Die Aktion weist auf die Bedeutung der Moore als CO2-Speicher hin. Moore speichern sogar noch mehr Kohlenstoffdioxid als Wälder. Sie sind im Zeitalter der Urbarmachung aber vielerorts tiefgreifend entwässert und häufig zu land- und forstwirtschaftlichen Flächen umgewandelt worden. Dies hat zur Folge, dass sich der Torf durch Luftzufuhr zersetzt und Treibhausgase entweichen.
Mit dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz sollen trocken gelegte Moorböden wiedervernässt und auch Moore renaturiert werden. Es enthält 69 Maßnahmen in insgesamt zehn Handlungsfeldern: zum Beispiel zu Mooren, Waldökosystemen, Meeren und Küsten, Siedlungs- und Verkehrsflächen sowie zu Forschung und Kompetenzaufbau. Für die Umsetzung stehen bis 2026 vier Milliarden Euro bereit.
Bundesweit nutzen die Ehrenamtlichen der über 350 SDW-Gruppen den Tag des Baumes für den Waldschutz, aber auch viele andere Verbände, Forstverwaltungen, Kommunen und Organisationen unterstützen mit eigenen Veranstaltungen die größte Mitmachaktion für den Wald.
Hintergrundinformationen zum Tag des Baumes:
Ziel der Tradition
Mit dem Tag des Baumes verfolgt die SDW das Ziel, Menschen darauf aufmerksam zu machen, wie wertvoll Bäume für Mensch und Umwelt sind. Der Aktionstag soll sie motivieren, sich aktiv für den Wald einzusetzen und etwas für die Bäume zu tun.
Geschichte des Tags des Baumes
Den ersten Baum pflanzte Robert Lehr, SDW-Präsident, gemeinsam mit Bundespräsident Theodor Heuss am 25. April 1952: einen Bergahorn im Bonner Hofgarten. Damit wurde eine Tradition begründet, die seitdem jedes Jahr durchgeführt wird. 1952 war der erste Tag des Baumes in Deutschland geprägt durch die Nachkriegssituation. Er richtete sich vor allem gegen den Verlust von zehn Prozent des Waldes durch Übernutzung durch Krieg und Reparationshiebe der Alliierten.
Die SDW formulierte am ersten Tag des Baumes ihr Ziel für die Zukunft: In jeder Gemeinde und Schule sollen der Bevölkerung und insbesondere der Jugend durch symbolische Pflanzungen und Veranstaltungen die hohe Bedeutung des Baumes nähergebracht werden.
Ursprung
Die Idee kommt aus den USA und wurde als jährlicher Arbor Day vor über 150 Jahren vom Journalisten Julius Sterling Morton initiiert, der im waldarmen Nebraska lebte. Am 10. April 1872 pflanzten dort erstmals Bürger:innen und Farmer:innen mehr als eine Million Bäume. Kaum zwei Jahrzehnte später hatte sich dieser Gedenktag für die Zukunft in allen Staaten der USA verbreitet.
Tag des Baumes aktuell
Der Tag des Baumes ist eine der größten Mitmachaktionen im Baum- und Waldschutz in Deutschland. Millionen Bäume wurden in den vergangenen Jahrzehnten von Bundes-, Landes-, Kreis- und Ortsverbänden der SDW gepflanzt. Meistens können aktuell im April nur noch Bäume mit Ballen gepflanzt werden. Die Gefahr für Setzlinge, die trockenen Sommer nicht zu überleben, ist zu groß. Die SDW pflanzt deshalb früher im Jahr um den Tag des Waldes, den 21. März, oder im Herbst.
Weiterführende Informationen
Am 5. Dezember 1947 wurde die SDW in Bad Honnef gegründet und ist damit einer der ältesten Naturschutzverbände in Deutschland. Sie ist eine Pionierin der Umwelt- und Waldpädagogik in Deutschland. Heute engagieren sich in den 15 Landesverbänden rund 25.000 Mitglieder aktiv für den Wald. Waldbezogene Bildung für Kinder und Jugendliche sowie Schulungen für Erzieher:innen und Lehrkräfte bilden gemeinsam mit dem aktiven Waldschutz und -erhalt den Schwerpunkt der Arbeit.
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