Eigentlich hätte die Anlage bereits zum Jahresende 2022 vom Netz gehen sollen. Durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und die dadurch ausgelöste Energiekrise war das KKI 2 seit dem 31. Dezember 2022 im Streckbetrieb und hat damit bis zuletzt einen wichtigen Beitrag für die sichere Stromversorgung in Süddeutschland geleistet. Die unmittelbar beginnende Nachbetriebs- und Rückbauphase wird nun etwa 15 Jahre in Anspruch nehmen.
Die Historie der SWM Beteiligung am KKI 2
Die gemeinsame Geschichte der Landeshauptstadt München mit dem Atomkraftwerk nahe Landshut beginnt bereits Ende 1977.
Da hat sich der Stadtrat nach jahrelangen Verhandlungen für eine 25-%-Beteiligung am geplanten Kernkraftwerk Isar 2 entschieden.
Bis zum Abschluss des Vertrags im Dezember 1982 wächst die Eigentümergemeinschaft dann mit der Bayernwerk AG, der Isar-Amperwerke AG, der Energieversorgung Ostbayern AG (OBAG) und der Landeshauptstadt München auf zwischenzeitlich vier Partner an. Nach einer Bauzeit von nur gut fünfeinhalb Jahren geht das KKI 2 im April 1988 ans Netz.
Die Motivation der Münchner Politik ist schon damals, sich aus der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu lösen – ein mehr denn je aktuelles Thema. Allerdings ist die Beteiligung am Gemeinschaftsprojekt KKI 2 im Stadtrat von Anfang an umstritten, was 1997 sogar in eine, nie umgesetzte, Entscheidung mündet, den städtischen Anteil zu verkaufen. Letztlich ist Isar 2 für Süddeutschland aber über Jahrzehnte eine wesentliche Säule der Stromerzeugung.
Dr. Florian Bieberbach, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke München: „Im Besonderen möchte ich mich bei den Mitarbeitenden im KKI 2 für Ihre stets sehr verantwortungsbewusste und hoch professionelle Arbeit in den vergangenen Jahrzehnten bedanken. Sie haben für einen verlässlichen Betrieb der Anlage gesorgt und stets die höchsten Sicherheitsstandards eingehalten.
Das belegen die sehr hohen Verfügbarkeiten über die Jahre und nicht zuletzt die mehrfachen Weltmeistertitel des KKI 2 für die größte Jahreserzeugung eines Kernkraftwerksblocks.
Ich bin sicher, dass Sie den höchsten Qualitäts- und Sicherheitsanspruch auch nach der Einstellung des Leistungsbetriebs, während der gesamten Nachbetriebs- und Rückbauphase in den kommenden zwei Jahrzehnten genauso leben werden wie den Betrieb in den Jahrzehnten zuvor.“
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