Hessische Krankenhäuser seien aktuell nicht immer in der Lage ausschließlich stationär zu erbringende Leistungen durchgängig anzubieten. Ursächlich sei neben dem Personalmangel eine Überlastung in der Notfallversorgung. Auch im ambulanten Versorgungsbereich müsse dringend für einen Ausgleich der Kostensteigerungen (MFA-Gehälter, Energiekosten und Inflation) gesorgt werden. Die Delegierten mahnten daher dringend kurz-, mittel- und langfristige Konzepte zur besseren ärztlichen Versorgung an.
Um kurzfristig Abhilfe zu schaffen, empfehlen die Delegierten eine Halbierung der Bürokratielast im stationären Sektor, um das Zeitäquivalent von etwa 32.000 Arztstellen zu erreichen. Zudem müsse die von der Politik geforderte ausfinanzierte Erhöhung der Medizinstudienplätze auf das Niveau bei der Wiedervereinigung (BRD plus DDR) rasch umgesetzt werden.
Im ambulanten Sektor müsse die Arbeit von unnötigen Budgetbeschränkungen befreit werden, insbesondere in der Grundversorgung, da Budgetierungen konsekutiv zu einer Mehrbelastung des stationären Sektors führen, erklärten die Delegierten.
Langfristig müsse zudem eine bessere Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung erfolgen. Hierbei sind eine einheitliche digitale Patientenakte, Interoperabilität der Daten und ein umfangreicher Bürokratieabbau in allen Bereichen der Gesundheitsversorgung für die Delegiertenversammlung prioritär.
Eine vernünftige, an den Versorgungsbedürfnissen orientierte Krankenhausplanung und insbesondere eine vollständige Refinanzierung der Investitionskosten durch die Länder, wie im dualen Finanzierungssystem vorgesehen, wird erneut dringend eingefordert. Die Delegiertenversammlung weist ausdrücklich darauf hin, dass es keine Einzelmaßnahme gibt, mit der unmittelbar alle Probleme gelöst wären. Es müsse ärztlich, politisch und gesellschaftlich gemeinsam daran gearbeitet werden, eine Gesundheitsversorgung zu schaffen, die einem der ökonomisch erfolgreichsten Länder der Welt angemessen ist.
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