Es war ein langer, besonderer Weg, auch durch die Mühlen der Bürokratie: In Uganda hatte Margaret Birungi einst den Beruf der Hebamme erlernt, eine vierjährige Ausbildung. Im Jahr 2019 kam sie nach Deutschland, ihre Mutter lebte bereits hier in Fulda. Erst arbeitete die junge Frau in einer Pflegefamilie, betreute dort die Kinder mit. „Ich wollte unbedingt auch hier in Deutschland als Hebamme arbeiten, denn das ist mein Traumberuf“, sagt die 31-Jährige. Sie hatte dies als klares Ziel im Fokus, aber bis dorthin war es kein leichter Weg.
„Ich habe recherchiert, wurde dabei von einem Amt zum anderen verwiesen“, berichtet Margaret Birungi. Das Anerkennungsverfahren in Deutschland zur Führung der Erlaubnis der Berufsbezeichnung Hebamme ist vielschichtig: Man kann einen Antrag auf Anerkennung als Hebamme stellen, wenn man im Ausland eine staatlich geregelte Ausbildung in der Geburtshilfe abgeschlossen haben und ein staatliches Abschlusszeugnis oder Diplom besitzt. Das hatte Margaret Birungi, aber, die Details waren schwierig. Zunächst musste sie ihre Deutschkenntnisse verbessern, belegte dazu Sprachkurse. Schließlich gelang es ihr, nach hartnäckigem Nachhaken einen Platz in einer Einrichtung, für einen Kursus zur Hebammen-Anerkennung in Rothenburg (Wümme) zu bekommen.
Sie brauchte dann auch ein Praktikum in einer Geburtsstation. „Zuerst fand ich keinen Praktikumsplatz, schließlich bekam ich den Tipp, dass ich es mal in Goslar versuchen sollte“, sagt sie. Susanne Teuteberg, Leiterin des Hebammenteams in der Asklepios Harzklinik Goslar, lud sie zu einem Vorstellungstermin ein. „Ich wurde sofort herzlich empfangen und konnte gleich anfangen“ – nicht als Praktikantin, sondern schon als Pflegehelferin, staunte sie. Nun machte sie die Prüfungen, die im Rahmen der Anerkennung notwendig sind – und erhielt jetzt, nach 17 Monaten, die Anerkennungsurkunde, die es ihr erlaubt, als Hebamme in Deutschland zu arbeiten. „In der Harzklinik wurde ich daraufhin sofort als Hebamme übernommen und bin sehr glücklich darüber“, sagt sie. Die Faszination ihres Berufs? „Dabei mitzuwirken, wenn ein Mensch auf die Welt kommt, das ist das Schönste, was es gibt“, schwärmt sie. Ihr Fazit und zugleich Rat an andere Menschen mit Migrationshintergrund: „Wenn man einen Traum, ein Ziel hat, sollte man dies konsequent verfolgen und seinen Weg gehen, dann kann man alles erreichen.“
Die geburtshilfliche Abteilung in der Asklepios Harzklinik in Goslar ist die einzige im Landkreis. Für eine halbe Million Euro wurden die Kreißsäle Ende 2016 modernisiert. Dort ist beispielsweise auch ein eiliger Kaiserschnitt möglich, in einem separaten Raum können überwachungsbedürftige Neugeborene beaufsichtigt werden. Bedeutsam für ein positives Erleben der Geburt ist auch die Umgebung, in der die Mutter ihr Kind zur Welt bringt. Es gibt ein Entspannungsbad mit beleuchtetem Deckenbild und die Möglichkeit, auf einem Gebärhocker zu entbinden. Zudem steht ein hochmoderner Überwachungsraum für die ambulante Betreuung unserer Schwangeren zur Verfügung. Extra wurden aufwendige Farbkonzepte entwickelt, Lichtbilder an der Decke installiert, um die Räumlichkeiten für Kinder und Eltern noch gemütlicher zu machen. Hebammen stehen rund um die Uhr zu Verfügung. Die Abteilung für Geburtshilfe verfügt über zwei Kreißsäle, die jeweils mit einem breiten Entbindungsbett und Maia-Hocker, einer Wickeleinheit, einem Herztonüberwachungsgerät sowie einem Sessel für den werdenden Vater oder auch für eine andere Bezugsperson ausgestattet sind.
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