Laut Schrader steht allerdings ausgerechnet die erst vor zwei Jahren eingeführte und langfristig angelegte Parodontitis-Therapie auf der Kippe. Schuld daran sei das im Herbst 2022 verabschiedete GKV-Finanzstabilisierungsgesetz, das 2023 zur Deckelung zahnärztlicher Leistungen geführt habe. Die politisch motivierten Sparmaßnahmen, prophezeit Zahnarzt Schrader, werden sich auf die Zahngesundheit und die Allgemeingesundheit auswirken, den Patientinnen und Patienten schaden und die Kosten letztlich nur weiter in die Höhe treiben.
In Deutschland sind mehr als 30 Millionen Menschen an Parodontitis erkrankt. Ausgelöst wird die Erkrankung durch bakteriellen Zahnbelag. Mit der zunächst lokalen Entzündung des Zahnfleisches und des Kieferknochens steigt das Risiko für eine koronare Herzkrankheit, Atemwegserkrankung, Osteoporose oder auch Diabetes, an dem allein elf Millionen Deutsche erkrankt sind. „Aus Forschungsstudien lässt sich klar ableiten: Wird eine Parodontitis erfolgreich behandelt, hat dies einen positiven Effekt auf die Diabetes-Kontrolle“, weiß Schrader. Umso unverständlicher sei die Deckelung der zahnärztlichen Therapie.
Der Freie Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ) ist der größte unabhängige Berufsverband in Deutschland. Er handelt politisch frei und unabhängig. Seine Aufgabe sieht er darin, alternative Handlungsoptionen für Zahnärzte und Zahnärztinnen für ein zukunftsfähiges Gesundheitswesen zu entwickeln. Er engagiert sich für zahnärztliche Therapiefreiheit, Offenheit moderner zahnärztlicher Methoden für alle Patientinnen und Patienten, Prophylaxeförderung, mehr Eigenverantwortung für die Patienten- und Zahnärzteschaft sowie eine solide Finanzierung der Zahnheilkunde.
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