Der Frühling ist da und die Sehnsucht nach Sonnenlicht und -wärme groß. Auch wenn die heißen Monate noch bevorstehen, ist UV-Schutz bereits jetzt geboten. Bedingt durch den Klimawandel ist der Monat April deutlich sonnenreicher und wärmer als früher. Auch können in diesem Monat vermehrt sogenannte Niedrig-Ozon-Ereignisse auftreten, die mit ungewöhnlich hoher UV-Strahlung einhergehen. Zum Schutz vor Hautkrebs ist es daher wichtig, die Haut behutsam an die Sonne zu gewöhnen. Informationsmaterialien für verschiedene Altersgruppen können Interessierte unter www.krebshilfe.de kostenfrei bestellen. 

Der Klimawandel belastet die menschliche Gesundheit bereits heute spürbar durch sommerliche Hitze und Extremwetterereignisse. Ebenso real, aber häufig unterschätzt, ist die Gefahr vermehrter UV-Strahlung durch eine längere Sonnenscheindauer im Jahresverlauf. Laut Aufzeichnungen des Deutschen Wetterdienstes ist beispielsweise der April in den letzten Jahrzehnten deutlich sonniger und wärmer geworden. Dies kann dazu führen, dass sich Menschen öfter und länger im Freien aufhalten und ihre Haut vermehrt UV-Strahlen aussetzen. „Schützen Sie sich ausreichend in der Sonne und senken Sie so langfristig Ihr Hautkrebsrisiko“, empfiehlt Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. 

UV-Schutz bei Niedrig-Ozon-Ereignissen besonders erforderlich
Im Zuge des Klimawandels beobachten Wetterexperten zudem vermehrt „Niedrig-Ozon-Ereignisse“ im Frühjahr. Bei diesem Wetterphänomen strömt ozonarme Luft aus der Arktis nach Europa und führt vereinzelt zu ungewöhnlich hohen UV-Werten. Die Vorhersage dieser komplexen Ereignisse ist schwierig und nur kurzfristig möglich. Tagesaktuell bietet der UV-Index (UVI) Auskunft über die zu erwartende Intensität der Sonnenstrahlung. Er wird unter anderem vom Bundesamt für Strahlenschutz und dem Deutschen Wetterdienst veröffentlicht.

UV-Strahlung verursacht Hautkrebs
Treffen UV-Strahlen auf ungeschützte Haut, entstehen innerhalb von Sekunden Schäden im Erbgut von Hautzellen. „Ein ausgeklügeltes körpereigenes Reparatursystem erkennt und behebt diese Schäden bis zu einem gewissen Grad sehr gut“, erklärt Professor Dr. Eckhard Breitbart, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP). Bei erhöhter UV-Strahlung bleiben jedoch geschädigte Zellen zurück, aus denen langfristig Hautkrebs entstehen kann. „Man muss sich unsere Haut wie ein Sammelkonto vorstellen, das wir im Laufe des Lebens mit immer mehr UV-Schäden belasten.“

UV-Schutz als gesamtgesellschaftliche Aufgabe
Die Deutsche Krebshilfe und die ADP sensibilisieren die Bevölkerung seit über drei Jahrzehnten für das Thema UV-Schutz: durch zielgruppenspezifische Informationsmaterialien und Aufklärungskampagnen. Ein Beispiel ist das bundesweite Kooperationsprojekt „CLEVER IN SONNE UND SCHATTEN“, welches sich zielgruppenspezifisch an Kitas, Grund- und weiterführende Schulen, Sportvereine sowie Arztpraxen richtet. „UV-Schutz ist keine ausschließliche Privatsache, sondern fordert uns gesamtgesellschaftlich“, so Nettekoven. „Durch Wissensvermittlung, ausreichende Schattenplatzangebote, flexible Tagespläne bei hohen UV-Strahlungsintensitäten sowie bauliche Maßnahmen können verschiedenste gesellschaftliche Akteure aktiv zum Schutz vor Hautkrebs beitragen.“ 

PRAKTISCHE TIPPS

Das können Sie persönlich tun:

Rufen Sie täglich den UV-Index ab

Der international gültige UV-Index (UVI) hilft, die UV-Strahlung richtig einzuschätzen. Er ist auf vielen Wetter-Apps angegeben und über das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) oder den Deutschen Wetterdienst (DWD) täglich abrufbar. Aufgebaut nach dem Ampel-Prinzip gibt der UV-Index Schutzhinweise ab einen UVI von 3.

Gewöhnen Sie Ihre Haut langsam an die Sonne und nutzen Sie Schatten

          

So verlockend die ersten Sonnentage auch sind: Achten Sie darauf, ihre Haut durch kurze Außenaufenthalte behutsam an die Sonne zu gewöhnen. Meiden Sie ab einem UV-Index von 3 möglichst die Mittagssonne und nutzen Sie Schatten.

Nutzen Sie die richtige Bekleidung inklusive Sonnenbrille und Kopfbedeckung

Schultern, Nacken, Dekolleté sowie Stirn, Nase, Kopfhaut und Ohren bekommen besonders viel UV-Strahlen ab. Bedecken Sie diese mit Kleidung, inklusive Kopfbedeckung. Eine Sonnenbrille vermeidet Augenschäden sowie Binde- und Hornhautentzündungen.

Benutzen Sie Sonnencreme als Ergänzung

Verwenden Sie Sonnenschutzmittel mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30 (UV-A- und UV-B-Schutz) für alle unbedeckten Körperstellen. Cremen Sie öfter nach. Schützen Sie Säuglinge bis zum Alter von 12 Monaten vor allem durch Schatten und Kleidung und vermeiden Sie Sonnencreme.

Das kann die Gesellschaft tun:

Achten Sie auf UV-Schutz in Ihrer Lebenswelt

Etwa acht Millionen Menschen arbeiten im Freien. Hier ist im Rahmen des Arbeitsschutzes auf angemessenen UV-Schutz zu achten. Dazu zählen vor allem technische Einrichtungen, wie Schattenplätze, und organisatorische Maßnahmen, wie das Anpassen von Arbeitszeiten an den UV-Index sowie die Information der Beschäftigten. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), viele Berufsgenossenschaften sowie die Unfallversicherungsträger bieten hierzu Infos.

Einrichtungen für Kinder und Jugendliche wie Schulen und Kindertagesstätten finden im Projekt „CLEVER IN SONNE UND SCHATTEN“ der Deutschen Krebshilfe praktische Anregungen und Materialien, um UV-Schutz in Ihrer Einrichtung umzusetzen.

Informieren Sie sich zu UV-Schutz im Rahmen von Architektur und Stadtplanung

Die Deutsche Krebshilfe und die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention engagieren sich gemeinsam mit weiteren Fachexperten im UV-Schutz-Bündnis, das vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) koordiniert wird. In einem Grundsatzpapier definiert das Bündnis Maßnahmen und Voraussetzungen zur Prävention gesundheitlicher Schäden durch die Sonne in der Stadt und auf dem Land. Dabei berücksichtigt es UV-Schutz und den Schutz vor Hitzebelastungen im Sinne einer Gesamtstrategie.
 

Auch die S3-LEITLINIE „PRÄVENTION VON HAUTKREBS“ des Onkologischen Leitlinienprogramms der Deutschen Krebshilfe, der Deutschen Krebsgesellschaft und der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften greift das Thema Klimawandel und Städtebau mit auf.

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