Tulga Beyerle, Direktorin des MK&G: „Unser neues Foyer ist ein hervorragendes Beispiel für zeitgenössisches Design aus Hamburg! Dem Studio Besau-Marguerre ist es gelungen, den Service für unsere Gäste deutlich zu steigern und gleichzeitig eine freundliche, willkommen heißende Atmosphäre zu schaffen, die das Ankommen in unserem Haus überaus erleichtert. Mit der einladenden Empfangshalle öffnen wir das Museum weiter in den Stadtraum hinein – das ist mir ein zentrales Anliegen.“
„Das Foyer des MK&G zu gestalten war für uns eine besonders schöne Aufgabe. Hier bekommen die Besucher*innen den ersten Eindruck des Museums. Uns war es deshalb wichtig, einen einladenden Ort zu gestalten, der die Menschen hineinzieht in eine Welt aus Kunst und Design und schon hier inspiriert! Besonders spannend war für uns der Dialog zwischen der historischen Architektur und einem zeitgenössischen Interior“, erklären Eva Marguerre und Marcel Besau.
Die räumliche Neuorganisation und die Entzerrung der Empfangsabläufe basiert auf Beobachtungen der Besucher*innenströme und folgt einer klaren Wegeführung, die vor allem der Sicherheit, dem Infektionsschutz und Wohlbefinden der Gäste und Mitarbeitenden dient. Die Neuausrichtung der Kassen in Sichtachse der Eingangstür bietet eine gute Orientierung. Die Positionierung der Garderoben und Schließfächer hinter dem Kassenbereich entspricht der logischen Abfolge eines Museumsbesuchs und ermöglicht außerdem die durchgehende Einhaltung der Abstände.
Neben dem Treffpunkt in der Mitte des Foyers, der durch den Kronleuchter „Tide 200“ (2018) von Stuart Haygarth definiert wird, schaffen zwei neue Aufenthaltsbereiche ein freundliches Empfangserlebnis. Links vom Eingang lädt eine klassische Lounge mit gemütlichen Sofas zum entspannten Ankommen und Pausieren ein. In wechselnden Motiven wird hier das Residenzprogramm Fonds für Junges Design präsentiert. In der Medienlounge auf der rechten Seite befindet sich ein langer Tisch mit vertiefender Literatur zu den Themen der Ausstellungen. Hier können sich unter anderem Schulklassen treffen und Veranstaltungen stattfinden. Auf das vielfältige Programm des MK&G stimmen verschiedene Ausstellungsplakate ein.
Das neue Farbkonzept dient als Leitsystem und umfasst drei Farbtöne – strahlendes Blau, leuchtendes Gelb und vier Terrakottanuancen. Vom kräftigen Blau der Kassentresen werden die Besucher*innen durch vier Farbabstufungen – vom hellen Rosé bis zur dunklen Terrakotta – intuitiv in die Nebenräume hineingeführt. Die drei Grundfarbtöne gehen auf die historische Farbgebung der Kassettendecke im Windfang zurück und wurden zeitgenössisch interpretiert. Darüber hinaus schafft das Lichtkonzept von Licht01 Lightning Design eine angenehme Atmosphäre, die gleichmäßige und warme Deckenbeleuchtung wird durch die Akzentuierung von Spotlights ergänzt.
Ein weiteres Zitat und wichtiges Gestaltungselement ist die Rundform. Sie findet sich unter anderem in den Kassentresen, Möbeln und Vorhangschienen wieder. Die Form leitet sich aus den Rundbögen des historischen Gebäudes ab und sorgt für einen harmonischen und einheitlichen Raumeindruck. Für eine angenehme Atmosphäre sorgen außerdem weiche und warme Materialien wie Holzoberflächen, Wollstoffe und handgetuftete Teppiche, die den Wohlfühlfaktor erhöhen. Behaglich wirken auch die halbrund verlaufenden Vorhänge, die gleichzeitig der Raumakustik dienen. Diese konnte im Wesentlichen von einer neuen Akustikdecke und Akustikpaneelen an den Wänden verbessert werden. Teppiche und textile Möbel, teilweise Sonderanfertigungen für das Museum, unterstützen zudem durch ihre hallmindernde Wirkung.
Im Zuge der Umgestaltung musste auch die sicherheitstechnische Situation im Eingangsbereich neu bewertet werden. In der Folge wurde eine Stromverteilung aus einem Fluchtweg in den Keller versetzt und die Sicherheitsbeleuchtung erweitert. Zur verbesserten und barrierearmen Orientierung wurde im Erdgeschoß ein taktiles Leitsystem installiert. Darüber hinaus wurden auch die Toiletten erweitert und modernisiert.
Die Neugestaltung des Empfangsbereichs erfolgt in Zusammenarbeit mit der Sprinkenhof GmbH und in Abstimmung mit der Behörde für Kultur und Medien und dem Denkmalschutzamt Hamburg. Weiterhin beteiligt waren die Wittmaack Ingenieurgesellschaft aus Elmshorn und das Hamburger Lichtplanungsbüro Licht 01 Lightning Design.
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