Mit sieben Jahren schrieb er seine ersten Werke, mit 14 nahm er in seiner Heimatstadt London das Kompositions-Studium auf und schon zwei Jahre später erhielt er Unterricht bei Olivier Messiaen in Paris. George Benjamin – ein universell befähigter Denker, Pianist, Dirigent, als Komponist einer der bedeutendsten seiner Generation. Vor kurzem wurde George Benjamin mit dem Ernst von Siemens Musikpreis ausgezeichnet, eine der höchsten Ehrungen, die die internationale Musikwelt zu vergeben hat.
In den zurückliegenden Spielzeiten wurden Werke aus seiner Feder unter anderem bei den Berliner Philharmonikern, in der Hamburger Elbphilharmonie, beim Composer Festival im Konzerthaus Stockholm und im Rahmen des Festival Présences von Radio France gefeiert. Benjamins erstes Opernwerk Into the Little Hill, das er zusammen mit dem Dramatiker Martin Crimp schrieb, wurde 2006 vom Festival d’Automne in Paris in Auftrag gegeben. Eine weitere Oper in Zusammenarbeit mit Crimp, Written on Skin, erlebte 2012 beim Festival d’Aix-en-Provence ihre Uraufführung, Lessons in Love and Violence 2018 am Royal Opera House Covent Garden. Im Juli 2023 ist die Uraufführung von Picture a day like this beim Festival d’Aix-en-Provence geplant.
Als Dirigent verfügt er über ein breit gefächertes Repertoire von Mozart und Schumann bis zu Oliver Knussen und Hans Abrahamsen. George Benjamin leitete eine große Anzahl an Uraufführungen, darunter wichtige Werke von Wolfgang Rihm, Unsuk Chin, Tristan Murail und György Ligeti. Eine besonders enge Zusammenarbeit verbindet ihn seit vielen Jahren mit dem Ensemble Modern, dem Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam und dem Mahler Chamber Orchestra, das Benjamins Concerto for Orchestra bei den BBC Proms 2021 uraufführte.
Das Concerto for Orchestra komponierte George Benjamin im Gedenken an den 2018 verstorbenen Messiaen-Schüler Oliver Knussen, mit dem ihn eine vierzigjährige Freundschaft verband. Das Orchesterkonzert, so der Komponist, versuche in gewisser Weise »eine Spur der Energie, des Humors und des Geistes heraufzubeschwören, die ich mit meinem Freund verbinde. Das Stück […] enthält wahrscheinlich die virtuoseste Orchestrierung, die ich je in Angriff genommen habe und in der jedes Instrument seinen Moment im Rampenlicht hat – daher der Titel.«
Eindeutig von impressionistischen Vorbildern inspiriert ist George Benjamins Dream of the Song für Countertenor, Frauenstimmen und Orchester: Fließenden und gleißend beschwört diese Komposition nach Texten von Federico García Lorca und zwei Dichtern des spanischen Mittelalters diffuse Welten zwischen Licht und Schatten herauf, malt mit einer fast unerschöpflichen Palette an Nuancen den Sternenhimmel und das Licht über der Wüste. George Benjamin ist ein Magier der Töne, glückhafter als jener in Paul Dukas’ Zauberlehrling: Ein Werk, das George Benjamin besonders schätzt und mit dem er sein Programm beim Gürzenich-Orchester eröffnet.
Auch Maurice Ravels Ballettmusik zu Daphnis et Chloé ist eine bravouröse, meisterhaft hingeworfene Skizze musikalischer Lichtwirkungen, ein Feuerwerk instrumentaler Effekte und rauschender Klangkaskaden. Vor allem die beiden Suiten, die Ravel aus der Partitur für den Konzertsaal extrahierte, gehören nach wie vor zu den ganz großen Schöpfungen irisierender impressionistischer Delikatesse. George Benjamin hat für sein Konzert mit dem Gürzenich-Orchester die Suite Nr. 2 ausgewählt: Musik, die Igor Strawinsky als »eines der schönsten Produkte in der gesamten französischen Musik« bezeichnete.
Der persisch-kanadische Countertenor Cameron Shahbazi ist eine der vielversprechendsten jungen Stimmen der modernen Opernwelt. Er wird für seine »volle, voluminöse Stimme« und sein »persönliches und edles« Timbre (so De Trouw aus Amsterdam) gefeiert. Zu den Höhepunkten der vergangenen Spielzeiten gehörten Cameron Shahbazis Debüt an der Oper Frankfurt als Oberon in einer Neuproduktion von Benjamin Brittens Ein Sommernachtstraum und sein Auftritt an der Oper Köln in George Benjamins Written on Skin unter der Leitung von François-Xavier Roth in einer weltweit gestreamten Produktion. Ebenfalls in Köln war der Countertenor in Brett Deans Hamlet unter Duncan Ward zu erleben.
VERY PERSONAL: Am Sonntag, 16. April, ist George Benjamin auch um 19 Uhr im Depot 2 des Schauspiel Köln mit einem Kammerorchester des Gürzenich-Orchesters in einem Sonderkonzert zu erleben. Zu hören sind Werke von Oliver Knussen sowie Benjamins Kurzoper Into the little Hill.
ABO 09
HIMMELSZELT
So 16.04.23 11 Uhr
Mo 17.04.23 20 Uhr
Di 18.04.23 20 Uhr
Kölner Philharmonie
Paul Dukas
L’Apprenti sorcier –
Der Zauberlehrling
Scherzo nach einer Ballade von
Johann Wolfgang von Goethe
1897
George Benjamin
Concerto for Orchestra
2021
Dream of the Song
für Countertenor, Frauenstimmen und Orchester
2014–15
Maurice Ravel
Daphnis et Chloé
2. Suite
1909–12
Cameron Shahbazi Countertenor
Chorwerk Ruhr
Gürzenich-Orchester Köln
George Benjamin Dirigent
Einführung 1 Stunde vor dem Konzert mit Michael Kube
€ 50 / 40 / 32 / 21 / 17 / 11
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