Der österreichische Komponist Bernhard Gander steht ganz vorne in der Riege preisgekrönter, international erfolgreicher Komponisten der Gegenwart. Sein Werk Evil Elves: Level Eleven für Saxophonquartett und Orchester, eine Auftragskomposition des Gürzenich-Orchesters, ist eine Reverenz an Ganders langjährige Leidenschaft für Heavy Metal. Der Titel verweist auf den Kosmos dunkler, geheimnisvoller Geisterwelten, ganz bewusst spielt der Komponist mit Orientierungsverlust beim Hören, mit extrem vertrackten rhythmischen Strukturen, hochkomplexen Formabläufen und ungebremstem Tempo. Evil Elves: Level Eleven ist ein Parforceritt für Solisten und Orchester, ein lodernder Klangrausch. Denn Bernhard Ganders Elfen sind böse Kraftprotze im Heavy-Metal-Rausch, die in Leder und Nieten auf dem Vulkan der Apokalypse Orgien feiern. Gewidmet ist das Stück dem Raschèr Saxophone Quartet, einem der weltbesten und zugleich traditionsreichsten SaxophonQuartette. Die vier Musikerinnen und Musiker spielen in Köln auch die Uraufführung.
Ebenfalls mysteriös, aber trotz ihrer lichten Tonart gedeckt und warm flutet Anton Bruckners 6. Sinfonie den Raum, spannt riesige Bögen, öffnet im langsamen Satz das Tor zur Unendlichkeit. Dabei bezeichnete der Komponist selbst diese Sinfonie als seine »keckste«. Heute ist es klar ersichtlich, dass sie zusammen mit Bruckners Vierter und Fünfter das logische Bindeglied zwischen seinem frühen sinfonischen Schaffen und dem Aufschwung zum grandiosen Spätwerk darstellt. Vor allem das verklärte, himmelstrebende Adagio gilt als Ikone der großen spätromantischen Sinfonik. Bruckner selbst konnte das Werk vollständig nur ein einziges Mal in einer Orchesterprobe hören. Eine Teil-Uraufführung löste die beiden Mittelsätze aus dem Gesamtkontext heraus, erst nach dem Tod des Komponisten dirigierte Gustav Mahler das vollständige Werk – allerdings mit starken Eingriffen in die Partitur.
Mit der 6. Sinfonie von Anton Bruckner fügt François-Xavier Roth seinem Konzert- und Aufnahme-Zyklus sämtlicher Bruckner-Sinfonien ein weiteres Segment hinzu.
»Wenn es eine olympische Disziplin für virtuoses Bläserspiel gäbe, würde das Raschèr Saxophone Quartet mit Sicherheit eine Goldmedaille erhalten«, befand Die Welt. Seit seiner Gründung im Jahr 1969 tritt das Ensemble regelmäßig in den großen Konzertsälen Europas, Asiens und der USA auf. Es setzt eine Tradition fort, die in den 1930er Jahren von Sigurd Raschèr, dem Pionier des klassischen Saxophons und Gründungsmitglied des Quartetts, begründet wurde: Er animierte zahlreiche Komponisten dazu, Musik speziell für ihn zu schreiben. Auch dem Raschèr Saxophone Quartet wurden mehr als 300 neue Werke gewidmet, u. a. von Luciano Berio, Sofia Gubaidulina, Erkki-Sven Tüür, Gija Kancheli oder Mauricio Kagel. Die Komponisten teilen die Begeisterung für die einzigartige homogene Klangqualität, die Virtuosität und die enorme dynamische Bandbreite der vier Musikerinnen und Musiker.
Das Wichtigste in Stichpunkten
Bernhard Gander – Evil Elves: Level Eleven
• Auftragskomposition des Gürzenich-Orchester Köln
• Uraufführung
• Inspiriert durch Heavy Metal
• Spieldauer 23 Minuten
Anton Bruckner – Sinfonie Nr. 6
• 1881 vollendet
• »Wild, mutig und riskant« (Robin Ticciati)
• Weiterer Baustein in François-Xavier Roths Bruckner-Zyklus
ABO 10
KRAFTWERK
So 07.05.23 11 Uhr
Mo 08.05.23 20 Uhr
Di 09.05.23 20 Uhr
Kölner Philharmonie
Bernhard Gander
Evil Elves: Level Eleven
für Saxophonquartett und Orchester
2019
Uraufführung
Kompositionsauftrag des Gürzenich-Orchester Köln
Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 6 A-Dur WAB 106
1879–81
Raschèr Saxophone Quartet
Gürzenich-Orchester Köln
François-Xavier Roth Dirigent
Einführung 1 Stunde vor dem Konzert mit Sabine Weber
€ 50 / 40 / 32 / 21 / 17 / 11
https://www.guerzenich-orchester.de/…
Gürzenich-Orchester Köln
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