Der 1. FC Union Berlin erspielt im Stadion An der Alten Försterei gegen den 1. FC Köln ein torloses Unentschieden und bleibt damit auf Rang 3 der Bundesligatabelle. In einer Partie mit gut gestaffelter Defensive auf beiden Seiten konzentrierten sich beide Teams auf das Herausspielen von Kontermöglichkeiten. Während Union in Halbzeit eins ein Chancenplus verzeichnet, sind die Gäste in der zweiten Halbzeit zielstrebiger vor dem Tor. Insbesondere Unions Schlussmann Frederik Rönnow verhindert den Rückstand der Hausherren.

1. FC Union Berlin: Rönnow – Trimmel, Doekhi, Knoche, Leite, Juranović – Laïdouni (81. Thorsby), Khedira, Haberer (68. Seguin) – Becker (90. Michel), Behrens (68. Siebatcheu)

1. FC Köln: Schwäbe – Schmitz, Hübers, Chabot, Hector – Martel, Skhiri – Maina (86. Adamyan), Ljubicic (90.+2 Lemperle), Kainz (84. Olesen) – Tigges

Personal: Im Vergleich zur Partie in München vor sechs Tagen änderte Cheftrainer Urs Fischer seine Startelf auf drei Positionen. Die linke Außenbahn besetzte Josip Juranović und im Mittelfeld begann Janik Haberer, Morten Thorsby rückte dafür auf die Bank. Auch im Angriff wurde gewechselt, neben Sheraldo Becker startete Kevin Behrens für Jordan Siebatcheu.

Zuschauer: 22.012

Ausgeglichene Partie zur Pause – Union mit Chancenplus

Ohne große Anlaufschwierigkeiten kamen beide Teams in die Partie, bei gegnerischem Ballbesitz wurde früh attackiert und hoch gepresst. Nach gerade einmal 180 Sekunden wäre das auf Seiten der Eisernen auch fast schon erfolgreich gewesen: Christopher Trimmel hatte den Ball nahe des Mittelkreises erobert und Kevin Behrens damit auf die Reise geschickt. Dieser hatte zentral vor dem Kölner Strafraum die Wahl zwischen Abschluss und Abspiel auf die mitgelaufenen Kollegen und entschied sich letztlich für Ersteres. Sein zentraler Abschluss stellte FC-Torwart Marvin Schwäbe aber vor keine Probleme. Mit der Erkenntnis, dass frühes Pressing Möglichkeiten ergeben kann, behielten beide Teams auch in der Folge ihren Stil bei und störten die Kreise des Gegners bereits in dessen Innenverteidigung. Die erste Chance der Gäste ließ bis zur 20. Minute auf sich warten, entpuppte sich aber als höchstgefährlich. Über die rechte Seite hatten sich Benno Schmitz und Linton Maina nach vorne kombiniert und dann Dejan Ljubicic in der Mitte bedient. Dessen Flachschuss aus mittlerweile spitzem Winkel flog am Ende knapp am linken Pfosten vorbei. Nach diesem kurzen Aufflackern Kölner Gefährlichkeit waren es die Unioner, die immer mehr die Kontrolle übernahmen und die Gäste nach und nach tiefer in deren Spielhälfte drängten. Dies führte aber gleichzeitig auch dazu, dass die Räume in der FC-Defensive immer enger wurden. Die längere Zeit ohne Torchancen endete kurz vor der Pause in Minute 38 als erst Kölns Steffen Tigges aus knapp 14 Metern per Flachschuss an Frederik Rönnow scheiterte, und im Gegenzeug Kevin Behrens nach Flanke von Sheraldo Becker per Kopf ebenfalls die Führung verpasste. Ohne weitere Torraumszenen ging es kurz darauf beim Stand von 0:0 in die Kabinen.

Mehr Torchancen auf beiden Seiten – Rönnow hält die Null

Auch in Halbzeit zwei dauerte es nicht lange, bis ein erstes Raunen durch die Mengen ging. Eine Trimmel-Hereingabe von der rechten Seite konnte Janik Haberer noch mit viel Körpereinsatz in den Rückraum verlängern, wo der mit aufgerückte Josip Juranović lauerte. Dieser ging volles Risiko, nahm das Zuspiel volley per Direktabnahme, verfehlte das Tor am Ende aber um ein paar Meter (49.). Auch der Effzeh zeigte sich kurz darauf wieder gefährlich: Erst vergab Maina aus spitzem Winkel freistehend vor Frederik Rönnow (50.), kurz darauf versuchte es Eric Martel im Köpenicker Sechzehner mit einem Flachschuss (52.). Auch hier blieb Unions Nummer Eins der Sieger und verhinderte mit einer starken Parade den Rückstand. Insgesamt waren beide Mannschaften nun deutlich aktiver und suchten schneller den Weg nach vorne. So auch in Minute 59, als die Gäste einen Fehler der Hausherren im Spielaufbau fast bestraft hätten. Schmitz’ Flanke landete im Unioner Strafraum über Umwege bei Florian Kainz, dessen erster Versuch konnte noch geblockt werden, den zweiten hielt Rönnow aus kurzer Distanz mit einer abermals starken Parade. Auf der Gegenseite stand wenige Sekunden später Unions Becker im Fokus, erst zielte er aus 16 Metern zu hoch, dann konnte die FC-Abwehr seine Hereingabe auf Sturmkollege Kevin Behrens in höchster Not klären. Das Spiel kam in dieser Phase nicht zur Ruhe, beide Mannschaften legten ihren Fokus auf die Offensive und kamen dementsprechend zu Möglichkeiten. Die nächste Chance hatten nach 66 Spielminuten wieder die Gäste, scheiterten jedoch erneut an Rönnow im Tor der Eisernen. Auch Hectors kraftvollen Abschluss aus spitzem Winkel lenkte der Däne zur Ecke ab. Danach nahm die Schlagzahl der klaren Tormöglichkeiten auf beiden Seiten ein wenig ab, das Spiel war aber nicht weniger spannend und intensiv. Insbesondere die Unioner drückten nun auf das 1:0, viele hohe Bälle flogen von allen Seiten in den Strafraum der Kölner, meist aber zu ungenau, sodass die Gästeabwehr kaum Abwehrprobleme hatte. Bis zum Schlusspfiff nach 90 regulären und zwei Nachspielminuten fanden beide Teams keine Lücken in des Gegners Defensive und so endete die Partie mit einem 0:0-Unentschieden.

Stimmen nach dem Spiel

“Das war ein schwieriges und sicher auch nicht unser bestes Spiel. Die erste Hälfte war okay, aber insgesamt hätten wir auch noch ein paar mehr Chancen herausspielen können. Am Ende holen wir einen Punkt und ich denke, das ist in Ordnung. Defensiv waren wir heute wieder besser drauf, das tut besonders nach letzter Woche sehr gut”, so ein starker Frederik Rönnow.

“Am Ende bin ich nicht unzufrieden mit dem Ergebnis, wir sind zu Hause weiterhin ungeschlagen. Wir haben gegen einen sehr guten Gegner mit einer guten Mentalität gespielt. Köln war sehr diszipliniert, da hat man die Handschrift vom Trainer gesehen. Am Ende geht der Punkt für beide Teams in Ordnung”, blickt auch Union-Kapitän Christopher Trimmel auf ein gerechtes Ergebnis.

Cheftrainer Urs Fischer nach dem Abpfiff: “Meine Mannschaft hat alles probiert und alles gegeben. Wir waren gut in den Duellen, aber am Ende oft zu unpräzise. Phasenweise haben wir um das Gegentor gebettelt und müssen uns am Ende bei Frederik im Tor bedanken, dass er uns den Punkt gerettet hat. Jetzt stehen die nächsten englischen Wochen an, da brauchen wir diese Mentalität von heute unbedingt wieder.”

Ausblick auf die kommenden Tage

Nach dem 23. Spieltag der Bundesliga steht für den 1. FC Union Berlin wieder eine Europapokal-Woche auf dem Programm. Am Donnerstag, dem 09.03.2023, empfangen die Eisernen den belgischen Vertreter Royale Union Saint-Gilloise zum Achtelfinal-Hinspiel der UEFA Europa League, angestoßen wird die Partie im Stadion An der Alten Försterei um 18:45 Uhr. Bis dahin bleiben Urs Fischer nach dem morgigen Spielersatztraining noch drei Tage für die Vorbereitung.

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