In einem herausfordernden Geschäftsjahr bleibt die Volksbank Münsterland Nord weiter auf Wachstumskurs. Mit Blick auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen kann sie für das Geschäftsjahr 2022 solide Zahlen präsentieren. So hat es die Bank geschafft, ihre Bilanzsumme, den Zinsüberschuss und das Gesamtvolumen im Kundengeschäft zu steigern. Parallel ist die intensive Kooperationsphase mit der Volksbank eG zur Vorbereitung der angestrebten Fusion gestartet.

Die Auswirkungen der Coronapandemie, der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, die Inflation auf Rekordhöhe und starke Zinsanpassungen seitens der Zentralbanken haben das Jahr 2022 in Wirtschaft und Gesellschaft geprägt. In diesem anspruchsvollen Umfeld hat es die Volksbank Münsterland Nord geschafft, ihre Bilanzsumme auf einen neuen Höchstwert von 7,348 Mrd. Euro zu steigern (Vorjahr: 7,082 Mrd. Euro). Der Zins- und Provisionsüberschuss der Bank stieg ebenfalls, und zwar auf 161,7 Mio. Euro (Vorjahr: 160,3 Mio.). Vor allem das zweite Halbjahr 2022 hat hier durch die Zinssteigerungen für positive Entwicklungen im Zinsergebnis gesorgt, während allerdings die Provisionsergebnisse aus dem Vermittlungsgeschäft rückläufig waren. Kostensteigerungen für Energie, höhere Abgaben und Sicherheitsinvestitionen in die Geldautomaten von 1,2 Mio. Euro haben zu einem erhöhten Verwaltungsaufwand von 112,7 Mio. Euro (Vorjahr: 110,0 Mio. Euro) geführt. Insgesamt erreicht die Volksbank nach vorgelegten Zahlen ein Betriebsergebnis in Höhe von 52,9 Mio. Euro und liegt unter diesen herausfordernden Umständen trotz leichten Rückgangs um 5,0 Prozent damit im Plan (Vorjahr: 55,7 Mio. Euro). Das Institut plant daher wieder die Ausschüttung einer Dividende an ihre Mitglieder. Der konkrete Vorschlag über die Höhe wird im Rahmen der kommenden Vertreterversammlung am 21. Juni 2023 besprochen und entschieden.

Kundengeschäft weiter Wachstumstreiber

Das Wachstum wurde getragen vom erfolgreichen Kundengeschäft, sowohl im Privatkunden- als auch im Firmenkundenbereich. Das Gesamtvolumen wuchs um 3 % auf 16,5 Mrd. Euro (Vorjahr: 16,0 Mrd. Euro). Hierzu hat unter anderem wieder die enge Zusammenarbeit mit den Verbundpartnern der Genossenschaftlichen Finanzgruppe wie Union Investment, R+V Versicherungen oder der Bausparkasse Schwäbisch Hall einen Erfolgsbeitrag geleistet. Trotz des anspruchsvollen Umfelds und der im vergangenen Jahr überwiegenden negativen Kapitalmärkte konnte sich der Wertpapierbereich mit einem Nettowachstum von 248,5 Mio. Euro positiv entwickeln. Gut 40 Prozent (105,5 Mio. Euro) entfallen dabei allein auf das strategische Geschäftsfeld Privatkunden. In den gehobenen Segmenten des Private Banking und der Firmenkunden berichtet die hauseigene Vermögensverwaltung dabei ebenfalls eine erfreulich kräftige Steigerung der Mandantenzahl um 21 Prozent auf 1.284. „Das zeigt, wie sehr die Werte-Bank-Münsterland als 100 %-Tochter der Volksbank Münsterland Nord hier mit ihrer Fachexpertise vor Ort bei diesem sehr anspruchsvollen Klientel mittlerweile wahrgenommen wird. Das haben wir uns über die letzten Jahre seit der Gründung im Jahr 2017 erarbeitet und zahlen es den Kunden durch top Service, erstklassige Beratung und gute Ergebnisse zurück. Das spricht sich rum“, so die Verantwortlichen für die Werte-Bank-Münsterland.

Das Interesse der Kunden an nachhaltigen Anlageformen hat im Jahr 2022 weiter an Bedeutung gewonnen. Die Volksbank Münsterland Nord hat ihr Angebot hier erweitert und bietet zum Beispiel neben dem etablierten „Werte Fonds Münsterland Nachhaltig“ seit
1. September 2022 den neuen „Werte Fonds Münsterland Klima“ an. Diese nachhaltige Anlagealternativen weisen im Jahr 2022 ein Nettowachstum von 12,5 Mio. Euro auf. Über die intensivierte Zusammenarbeit mit einer renommierten Nachhaltigkeitsagentur erfolgt eine kontinuierliche Qualitätssicherung sämtlicher Bankprodukte dieses nachhaltigen Produktbereichs.

Kreditnachfrage in Münsterland auf hohem Niveau – Immobiliengeschäft im Jahr 2022 zweigeteilt

Mit Blick auf das Finanzierungsgeschäft zeigt sich der gewerbliche Bereich erneut als Rückgrat für die durch den Mittelstand geprägte Region, auch wenn sich hier die unterjährigen Zinsentwicklungen in den Ergebnissen vor allem im zweiten Halbjahr widerspiegeln. Dies schlägt sich beim Wachstum der Kundenkredite nieder, die mit 8,1 Prozent deutlich stärker als geplant auf 5,3 Mrd. Euro zugenommen haben (Vorjahr: 4,9 Mrd. Euro). Im Geschäftsbereich der Immobilienfinanzierungen war das erste Halbjahr 2022 noch von einer starken Baufinanzierungsnachfrage bestimmt. Dabei konnten vor allem aufgrund der attraktiv niedrigen Zinsen viele Finanzierungen vermittelt werden, bei denen Zinsfestschreibungen von bis zu 30 Jahren eine langfristige Planungssicherheit für die Kundinnen und Kunden bieten. Die gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen haben dann im zweiten Halbjahr 2022 zu einem rückläufigen Geschäft geführt. Insgesamt hat das Institut 3.173 Finanzierungsvorhaben der Kundinnen und Kunden im Jahr 2022 unterstützt und dabei im privaten Neugeschäft ein Finanzierungsvolumen von 796 Mio. Euro erreicht. Als ein inhaltlicher Schwerpunkt hat sich die Fördermittelberatung im abgelaufenen Jahr weiter etabliert. Diese wird aufgrund der stark gestiegenen Energiekosten auch in den kommenden Jahren ein Beratungsschwerpunkt im Rahmen der Baufinanzierung bleiben. Hierfür werden alle Mitarbeitenden des Bereichs zu zertifizierten Modernisierungs- und Fördermittelberatern weitergebildet.

Im Bereich der Immobilienvermarktung hat die Volksbank Immobilien Münsterland GmbH als 100%iges Tochterunternehmen fast 500 Immobilien in der Region mit einem Kaufpreisvolumen von über 137 Mio. Euro an neue Eigentümer vermittelt. Ihr Ergebnisbeitrag konnte auf 6,1 Mio. Euro gesteigert werden.  Der Vorstand merkt hierzu an: „Der Bereich Immobilien, ob Neubaufinanzierung, Modernisierung oder Kauf, ist im attraktiven Münsterland weiterhin ein wichtiges Geschäftsfeld. Der komplette Immobilienmarkt wird aber momentan stark von den aktuellen Herausforderungen beeinflusst, wie jeder Häuslebauer und Immobilieninteressent hautnah erlebt. Bestandsobjekte werden derzeit aufgrund der transparenten Kosten weiterhin Neubauprojekten vorgezogen. “

Solides Betriebsergebnis unter widrigen Umständen erzielt –  Stärkung des Eigenkapitals aus operativer Stärke

Das bilanzielle Eigenkapital wurde um 7,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöht und damit die Stabilität des Instituts weiter gefestigt. Die Bank weist damit mittlerweile eine Eigenkapitalausstattung von 699 Mio. Euro aus (Vorjahr: 651,3 Mio. Euro). Somit übertrifft die Bank mit einer Gesamtkapitalquote von 14,61 Prozent weiterhin die gesetzlich geforderten Mindeststandards deutlich und kann das Eigenkapital für ihr aktives Kreditgeschäft einsetzen. Der Vorstand: „Vor dem Hintergrund der weiter steigenden gesetzlicher Kapitalanforderungen und einer robusten Investitionsnachfrage des Mittelstands im Münsterland wird die nachhaltige Substanzbildung durch Eigenkapitalaufbau aus eigener Ergebniskraft weiterverfolgt.“ Die Volksbank Münsterland Nord hat mit 52,9 Mio. Euro ein Betriebsergebnis auf erneut hohem Niveau erreicht. Dies liegt aufgrund der beschriebenen Herausforderungen jedoch um 5,0 Prozent unter dem Vorjahresergebnis (55,7 Mio. Euro). Die Bank konnte dabei die temporären Kurswertabschreibungen aus ihrem laufenden Ergebnis abdecken und wird von Wertaufholungen in den kommenden Jahren profitieren.

Im Berichtsjahr ist der Verwaltungsaufwand auf 112,7 Mio. Euro (Vorjahr: 110,1 Mio. Euro) um 2,4 Prozent leicht gestiegen. Dies liegt an den um über 10 Prozent höheren Sachaufwendungen durch deutlich erhöhte Energiekosten und höhere Abgaben und Sicherheitsaufrüstungen für die Geldautomaten. Auf der anderen Seite konnte das Institut trotz höherer Tarifabschlüsse die Personalaufwendungen moderat um 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr senken. In der Summe blickt die Volksbank Münsterland Nord auf ein zufriedenstellendes wirtschaftliches Geschäftsergebnis des Jahres 2022. Dabei ist es der Bank gelungen, ihre führende Position als größte Volksbank im Münsterland zu festigen.

Kooperationsphase zur geplanten Fusion mit der Volksbank eG gestartet 

Die Volksbank Münsterland Nord hat im vergangenen Jahr mehrere Meilensteine für die im Jahr 2024 geplante Fusion mit der Volksbank eG erreicht. Im Dezember 2022 haben die Aufsichtsräte sowie die Vorstandsmitglieder beider Häuser die strategische Partnerschaft mit einem gemeinsamen Kooperationsvertrag ratifiziert. Dabei unterstützen die Gremien beider Banken ausdrücklich den Wunsch des Zusammenschlusses. Über die neue Größe werden Mehrwerte für Mitarbeitende, Mitglieder, Kunden und die gemeinsame Region geschaffen. Die vorbereitenden Projektarbeiten zur Fusion haben begonnen, um das kulturelle Zusammenwachsen der Mitarbeitenden zu fördern und die Arbeitsabläufe zu harmonisieren. Im Juni 2024 werden die Mitglieder der Vertreterversammlungen beider Häuser um ihre Zustimmung gebeten. Bei Zustimmung entsteht durch den Zusammenschluss eine der zehn größten Volksbanken Deutschlands mit einer Bilanzsumme von rund 10,2 Milliarden Euro, über 340.000 Kunden, 1.500 Mitarbeitenden und über 40 Filialstandorten. Dabei legen die Vorstände ihren Fokus auf die Beibehaltung der regionalen Ausrichtung der künftigen Volksbank. In diesem Sinne werden die Vorstandsmitglieder in der gesamten Region unter anderem an den geplanten Verwaltungsstandorten Rheine, Telgte und Ennigerloh sowie am juristischen Hauptsitz Münster präsent sein. Auf der Ebene der kooperativen Projektarbeit bewahrheitet sich dabei schon jetzt der Leitgedanke zur angestrebten Fusion: gemeinsam. einfach. besser. Im Kooperationsjahr zur geplanten Fusion im Jahr 2024 mit der Volksbank eG gibt das Institut folgende Einschätzung ab: „Aus der Stärke heraus wollen wir unserem strategischen Wachstumskurs weiter verfolgen. Wir sind stolz, dass es unserer Mannschaft auch in schwierigen Zeiten gelungen ist, mit dem Beitrag jedes Einzelnen die Bank auf stabilem Erfolgskurs zu halten“, so der Vorstand.

Weiterentwicklungen bei strategischen Projekten der Mitgliederorientierung, digitalen Transformation und Nachhaltigkeit

Die Volksbank Münsterland Nord hat im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals eine C02-Bilanz erstellt und veröffentlicht. Der für das Jahr 2021 gemessene „Fußabdruck“ beläuft sich auf 3.513 Tonnen und soll in den nächsten Jahren sukzessive durch Reduktions- und Substitutionsmaßnahmen auf 3.000 Tonnen gesenkt werden.

Im Bereich der digitalen Transformation hat das Institut weitere Meilensteine erreicht. Betriebsintern wurde der digitale „PauschenPlausch“ ausgebaut, mit dem sich Mitarbeitende in der Bank vernetzen. Weitere Highlights sind die Implementierung einer digitalen Abschlussstrecke für die Mitgliedschaft auf der Homepage sowie der Rollout der eSignatur an alle Berater, um Kundenunterschriften umweltfreundlich und effizient digital einzuholen.

Auch das im Jahr 2021 eingeführte digitale Mitgliedernetzwerk „Netzwert“ erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Tolle Aktionen waren u.a. der exklusive Mitglieder-Adventskalender oder die Initiative „Waldgenossenschaft 2.0“, bei der die Bank und die Mitglieder gemeinsam eine erste Idee entwickelt haben, wie die Themen Genossenschaft und Ökologie miteinander verknüpft werden können. Daran wird nun im Jahr 2023 intensiv weiter gearbeitet.

Über die Volksbank im Münsterland eG

MEHR Regionalität, MEHR Partnerschaft, MEHR Verantwortung und MEHR Nachhaltigkeit = Volksbank Münsterland Nord eG Die Volksbank Münsterland Nord ist seit 140 Jahren mit den Werten, wie Partnerschaft, Regionalität, Nachhaltigkeit und Verantwortung als „DIE Bank unserer Region“ fest im Münsterland verwurzelt. Mehr als 1.000 Mitarbeitende betreuen 240.000 mittelständische Privat- und Firmenkunden mit einem Kundengeschäftsvolumen von 16,5 Mrd. Euro. Mit einer Bilanzsumme von 7,3 Mrd. Euro, einer Gesamtkapitalquote von nahezu 15 Prozent und 131.000 Mitgliedern ist sie eine der führenden und mitgliederstärksten Volksbanken in Deutschland. Die Ergebnisse verbleiben in der Region und fließen gezielt zurück in den heimischen Wirtschaftskreislauf. "DIE Bank unserer Region" widmet sich nachhaltig der Förderung und Unterstützung sozialer und kultureller Projekte. Das wird jährlich in der Förderbilanz bzw. im Nachhaltigkeitsbericht transparent gemacht.

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