„Die Arbeitslosigkeit ist im Februar weiter saisonal gestiegen. Wir wissen, das Frühjahr bringt positive Impulse für den Arbeitsmarkt. Deshalb schaue ich zuversichtlich in die nächsten Monate. Was wichtig bleibt, ist das Thema Fachkräftesicherung. Mit fast 40.000 freien Stellen sind die Bedarfe der Unternehmen in Sachsen hoch. Einer unserer Beiträge bei der Fachkräftesicherung ist das Thema Qualifizierung. Wir werden auch dieses Jahr wieder in die Menschen investieren, um sie für die Arbeit fit zu machen. Auch die Unternehmen liegen richtig, die in die Bildung ihrer Beschäftigten investieren. Wir helfen dabei – beispielsweise mit finanziellen Zuschüssen zur Weiterbildung von Mitarbeitenden. Alle, die einen Qualifizierungswunsch haben, bekommen bei uns die passende Beratung“, sagte Klaus-Peter Hansen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).  

Arbeitslosenzahl im Februar: 132.131

Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich (130.883): +1.248 oder +1,0 Prozent

Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich (118.474): +13.657 oder +11,5 Prozent

Arbeitslosenquote im Februar: 6,3 Prozent  

Arbeitslosigkeit: 132.131 Arbeitslose in Sachsen

Im Februar waren in Sachsen rund 132.000 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet – etwa 1.200 mehr als noch vor einem Monat (plus ein Prozent) und rund 13.700 mehr als im Februar 2022 (plus 11,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote stieg damit um 0,1 Prozentpunkte auf 6,3 Prozent.   Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit ist im Februar nicht üblich, da saisonabhängige Branchen üblicherweise schon im Dezember oder Januar in die Winterpause gehen. Die milde Saison mit dem späten und bis in den Februar anhaltenden Winter hat für eine zeitliche Verschiebung gesorgt.   Auch in den sächsischen Regionen ist kein Rückgang der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Stabil geblieben ist die Arbeitslosenquote in den Kreisen Mittelsachsen, Sächsische Schweiz/Osterzgebirge, Leipzig und Erzgebirge sowie in den Städten Dresden und Leipzig. Die höchsten Anstiege der Quote mit 0,2 Prozent verzeichnen der Vogtlandkreis und Zwickau.   Die niedrigste Arbeitslosenquote in Sachsen verzeichnen mit insgesamt 5,2 Prozent der Erzgebirgskreis und Mittelsachsen, die höchsten Quoten registrieren nach wie vor Görlitz mit 8,6 Prozent und Chemnitz mit 8,1 Prozent.   Insgesamt werden derzeit 45.430 arbeitslose Personen im Rechtskreis SGB III (plus 602 im Vergleich zum Vormonat) von den Agenturen für Arbeit betreut; im Rechtskreis SGB II unterstützen die Jobcenter in Sachsen rund 86.700 Personen (plus 646 im Vergleich zum Januar).  

Krieg in der Ukraine: 10.192 arbeitslose Personen aus der Ukraine gemeldet

Die Zahl der Ukrainerinnen und Ukrainer, die in Sachsen arbeitslos gemeldet waren, lag im Februar bei rund 10.200. Das sind 236 weniger als im Januar und 9.661 mehr als im Februar 2022. Seit Kriegsbeginn im Februar 2022 konnten insgesamt rund 1.600 als arbeitslos gemeldete Personen in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden.  

Kurzarbeit: 8.500 Kurzarbeiter in 630 Betrieben

Im November waren rund 8.500 Personen in etwa 630 sächsischen Betrieben von Kurzarbeit betroffen. Somit befanden sich 0,5 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Kurzarbeit, mehr als im Vormonat (8.100 Personen in 560 Betrieben). Im Zeitraum vom Dezember 2022 bis Februar 2023 haben rund 1.100 Unternehmen erneut Kurzarbeit aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheit angezeigt: für rund 15.000 Beschäftigte.  

Beschäftigung: 1.649.400 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte

Im Dezember 2022 waren in Sachsen rund 1,65 Millionen Männer und Frauen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, knapp 7.000 mehr als ein Jahr zuvor. Beschäftigung aufgebaut haben in den vergangenen zwölf Monaten vor allem die Wirtschaftsbereiche Information und Kommunikation (plus 2.500), Bereich Immobilien, freiberufliche und technische Dienstleistungen (plus 2.100), Heime und Sozialwesen (plus 1.600), wirtschaftliche Dienstleistungen (plus 1.500), Erziehung und Unterricht (plus 1.200) und das Gastgewerbe (1.000). Beschäftigungsrückgänge gab es im Bereich Handel, Instandhaltung, Reparatur von Kfz (minus 2.100) in der Zeitarbeit (minus 1.400) und im Baugewerbe (minus 1.300).  

Arbeitskräftenachfrage: 39.924 freie Stellen

Die sächsischen Betriebe haben im Februar insgesamt 8.811 neue freie Stellen gemeldet – ein Plus von 2.727 im Vergleich zum Januar (plus 44,8 Prozent) und ein Rückgang um 707 (minus 7,4 Prozent) gegenüber dem Februar 2022. Somit zählen die sächsischen Arbeitsagenturen und Jobcentern insgesamt 39.924 freie Stellen: 126 mehr als im Januar und 4.781 weniger als vor einem Jahr. Alle freien Stellen sind in der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht und können mit der kostenfreien Smartphone-App (Jobsuche – die Jobbörse der BA) zu jeder Zeit, an jedem Ort abgerufen werden.  

Unterbeschäftigung: 38.600 Personen zählen nicht als arbeitslos

Etwa 38.600 Frauen und Männer in Sachsen haben im Februar an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilgenommen oder standen der Arbeitsvermittlung vorübergehend nicht zur Verfügung – zum Beispiel wegen Arbeitsunfähigkeit (3.550). In Aktivierungs- und beruflichen Eingliederungsmaßnahmen befanden sich 4.985 Personen, eine berufliche Weiterbildung besuchten 5.029 Menschen, 13.607 wurden durch andere Leistungsträger unterstützt (z.B. durch die Zuweisung in einen Integrationskurs des BAMF) und 3.105 nahmen Arbeitsgelegenheiten (1-Euro-Jobs) wahr. Die Unterbeschäftigung – die Summe aus Arbeitslosen, Teilnehmenden an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und vorübergehend nicht verfügbaren Arbeitsuchenden – lag im Februar bei 170.710 Personen. Das sind rund 2.316 mehr als im Vormonat und 19.481 mehr als im Februar 2022. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung beträgt 77,4 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Februar bei acht Prozent.  

Grundsicherung: 143.505 Bedarfsgemeinschaften mit finanzieller Unterstützung

Im Februar sank die Zahl der Bedarfsgemeinschaften, die auf finanzielle Unterstützung der sächsischen Jobcenter angewiesen sind, im Vergleich zum Vormonat um fast 400. Das sind zugleich 8.559 Bedarfsgemeinschaften mehr als im Januar 2022, was auf die Unterstützung der Menschen aus der Ukraine zurückzuführen ist. Insgesamt erhalten derzeit 179.566 erwerbsfähige Personen Leistungen der Grundsicherung – das sind rund 663 weniger als im Januar und etwa 13.280 mehr als im Vorjahresmonat.  

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