Freizeit und Tourismus mit dem Fahrrad, aktuell Thema auf der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) Berlin, entwickeln sich zum wichtigen Standortfaktor der Region. Im Wettbewerb um die besten Köpfe für Brandenburg sind sie von zunehmender Bedeutung.
Menzel weiter: „Gut ausgebildete Menschen können sich heute ihren Arbeitsplatz aussuchen. Immer wichtiger werden dabei die „sanften Faktoren“: Wie hoch sind die Freizeit- und Lebensqualität? Kann ich mit meiner Familie unkompliziert einen schönen Ausflug mit dem Rad machen?“
Das Potential nutzen!
Stefan Overkamp, Landesvorsitzender des ADFC Brandenburg, fordert die konsequente Nutzung des Potentials: „Brandenburg bietet hervorragende Bedingungen für das Radfahren in Freizeit und Urlaub. Die einmalige Kombination von Kultur und Natur, mehr als 3000 Seen, über 10.000 Kilometer ausgebaute Radwege und ein vielfältiges Angebot an überregionalen und thematischen Radrouten sind einmalig in Deutschland. Mit diesem Pfund müssen wir wuchern!“
Allerdings wurde in der starken Ausbauphase der Infrastruktur vor etwa 20 Jahren konsequent auf die ländlichen Regionen gesetzt. Ziel war damals vor allem die Wertschöpfung im Radtourismus selbst. Overkamp weiter: „Die Wertschöpfung im Radtourismus mit wohl mehr als einer Milliarde Euro pro Jahr für Brandenburg bleibt ein wichtiger Punkt. Aber es ist mehr drin. Dazu müssen wir unsere Konzepte anpassen.“
Vernetzung zum Ballungsraum
Was fehlt ist die attraktive Anbindung des Ballungsraums an die Radreiseregionen. „Wir haben in der Metropolregion Berlin allein 4,5 Mio. Menschen als Potential für Tagesausflüge. Aber ohne Auto kommt man von dort nur schwer in die Radreiseregionen. Im sogenannten „Speckgürtel“ sind die Radwege oft unattraktiv, werden direkt an den Hauptstraßen geführt. Bei der Anreise mit der Bahn sind die Züge übervoll“, so Overkamp.
Der ADFC Brandenburg fordert daher den konsequenten Ausbau der Anbindung der Metropolregion an das Umland mit attraktiven Radwegen von hoher Qualität. Die Radschnellverbindungen, die jetzt in Berlin als Verbindung des Zentrums mit den Außenbezirken geplant werden, müssen auf Brandenburger Seite konsequent weitergeführt werden.
Dazu Overkamp: „Es muss in Brandenburg nicht immer ein Schnellweg mit 4 Meter Breite sein, ein Zubringer tut es vielleicht auch. Wichtiger ist, dass man auch als Familie stressfrei durch den Speckgürtel radeln kann.“
Hier gibt es auch das meiste Potential für Synergien mit dem Alltagsradverkehr. Denn auch die Frage, ob und wie man seiner Arbeitsstelle mit dem Fahrrad gut erreichen kann, spielt eine zunehmend wichtige Rolle.
Investition in Brandenburgs Zukunft
Der ADFC Brandenburg macht das Thema Radtourismus zu einem Schwerpunktthema für seine Arbeit. Mit einem Leitbild hat er auf seiner Mitgliederversammlung einen Forderungskatalog beschlossen. Gute Infrastruktur, Qualitätsmanagement, Instandhaltung und Ausbau, ein vielfältiges Angebot und moderne Vermarktung sind die Themenbereiche, denen man sich widmen muss, um diese Chance für eine gute Zukunft des Standorts Brandenburg nicht zu verpassen.
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Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit über 220.000 Mitgliedern die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik und Radtourismus. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs.
Der ADFC Brandenburg hat landesweit 3.700 Mitglieder und setzt sich für die Verkehrswende mit dem Fahrrad in Brandenburg ein. Vor Ort engagieren sich hunderte Mitglieder in 23 Orts- und Regionalgruppen des ADFC für die Verbesserung des Fahrradklimas. Mehr Informationen über den Landesverband finden Sie auf der Website.
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