Am 8. März ist Internationaler Frauentag. Seit mehr als 100 Jahren demonstrieren Frauen* weltweit gegen Diskriminierung und für Gleichberechtigung.

In Deutschland fällt in diesem Jahr der Internationale Frauentag fast auf den Equal Pay Day. Dieser markiert den Tag im Jahr, bis zu dem Frauen* arbeiten müssten, um statistisch auf das Gehalt zu kommen, das Männer bereits am 31. Dezember des Vorjahres hatten. Erst vor Kurzem musste das Bundesarbeitsgericht ein Grundsatzurteil zur gleichen Bezahlung von Männern* und Frauen* fällen und das obwohl ein Grundprinzip der europäischen Union seit den Römischen Verträgen aus dem Jahr 1957 besagt, dass „das Recht von Frauen und Männern auf gleiches Entgelt bei gleicher oder gleichwertiger Arbeit“ besteht.

„Es läuft politisch gewaltig etwas schief,“ so Christiane Giersen, Vorständin der Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit (BAG EJSA), „wenn ich in Deutschland als Frau im Jahr 2023 bis in die letzte Instanz für gleichen Lohn kämpfen muss und schlecht bezahlte Care-Arbeit immer noch Frauen*sache ist!“ 

Mit anderen Akteur*innen der Mädchen*sozialarbeit setzt sich die BAG EJSA dafür ein, Mädchen* wieder auf die politische Agenda zu setzen. Schon zum internationalen Mädchen*tag 2022 hatte der Verband ein entsprechendes Forderungspapier veröffentlicht. Gendersensible soziale Arbeit mit und für Mädchen* wirkt gegen stereotype Sozialisationsprozesse und ihre Folgen. Trotzdem sind Mädchen* und ihre vielfältigen Lebenswelten in Deutschland weder im Fokus der Politik noch in dem der Wissenschaft, und Mädchen*sozialarbeit ist flächendeckend kaum noch vorhanden. Programme und Angebote für Mädchen* und Forschung über sie bilden aber die Basis für nachhaltige Veränderungsprozesse hin zu einer echten Gleichstellung.

„Sicherlich ist die Situation in Deutschland in keiner Weise zu vergleichen mit dem Kampf, den Mädchen*und Frauen* derzeit in patriarchalen Gewaltstrukturen im Iran und in Afghanistan kämpfen. Ihnen gelten unsere besondere Solidarität und Unterstützung! Aber, dass in Deutschland Mädchen* strukturell benachteiligt und ihre Bedarfe übersehen werden, kann ebenso wenig hingenommen werden!“ so Giersen in Ihrem Appell zum Frauentag.

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