Das erste reine Frauenteam am Set nahm die Produktion zum Anlass, um mit Unterstützung der weltweit tätigen Kreativagentur einen Brief an die Filmindustrie zu verfassen, in dem sie die Herausforderungen und Geschichten aus ihrem beruflichen Alltag zur Sprache bringen, Missverständnisse über Frauen, die in der britischen Filmindustrie arbeiten, aufzeigen und Schritte zur Verbesserung vorschlagen. Ihre Forderung: Frauen sind keine Minderheit, sie sind die Hälfte der Bevölkerung, das soll sich vor und hinter der Kamera widerspiegeln.
Irrtum Nummer eins ist die weit verbreitete Ansicht, in welchen Rollen Frauen angeblich gut sind. Gängig waren für alle Beteiligten subtile und offenkundige Annahmen zu ihrer Rolle, ihren Fähigkeiten und Interessen für die zukünftige Karriereentwicklung in der Filmindustrie. Es herrsche immer noch die Meinung vor, dass Frauen für organisatorische und administrative Aufgaben geeignet seien, während kreative und leitende Aufgaben vor Ort den Männern vorbehalten seien.
Als Irrtum Nummer zwei bezeichnen die Verfasserinnen des offenen Briefs die Frage, wie sie aussehen sollten. In der Branche sind Vorurteile demnach immer noch maßgeblich. Selbst bei fehlender Voreingenommenheit sei es für Führungskräfte immer noch leicht, jemanden einzustellen, der einem selbst entspricht und Menschen in Rollen zu stecken, die man für angemessen hält. Das bedeutet, dass die Branche nicht nur sehr männlich, sondern auch sehr weiß und fast ausschließlich körperlich leistungsfähig ist, mit der Begründung, dass dies schon immer so war. Damit bleiben die Fähigkeiten und das Potenzial der weiblichen Beschäftigten in der Branche ebenso ungenutzt wie die Vorteile einer qualifizierten und vielfältigen Belegschaft.
„Was wir glauben, nicht tun zu können“, ist der dritte Irrtum, den die Autorinnen des Briefs angeben. Dabei zählen sie die eigenen Vorurteile, was sie können und was nicht, zu ihren größten Herausforderungen. Ebenso kann der Mangel an weiblichen Vertretern in der Filmindustrie das eigene Selbstvertrauen schädigen und sie davon abhalten, sich zu artikulieren und ihre Fähigkeiten zu zeigen. Dadurch können sie leicht in eine Nebenrolle gedrängt werden.
Die Verfasserinnen fordern in ihrem Schreiben die Industrie auf, das vorherrschende Ungleichgewicht zu beseitigen und schlagen dazu drei Schritte vor: Zunächst muss das Problem der vorliegenden Diskrepanz erkannt und angegangen werden. Die geschlechterspezifischen Unterschiede in der Filmindustrie sind symptomatisch für das viel größere Problem: Frauen sind in allen Bereichen mit dieser Ungleichheit konfrontiert. Noch immer halte sich die Vorstellung, dass, wenn man nur gut genug wäre, es auch schaffen könne, obwohl Frauen immer noch zusätzlichen Hindernissen ausgesetzt sind, wenn es um ihre Karriere geht. Gefordert wird auch, von Anfang an bei einem Projekt berücksichtigt zu sein und nicht in letzter Minute der Quote wegen beteiligt zu werden.
Im zweiten Schritt fordern die Autorinnen eine Änderung der Einstellung: Niemand solle davon ausgehen, dass Frauen aufgrund von Kinderbetreuungspflichten nicht in der Lage seien, an bestimmten Projekten zu arbeiten. Diese Entscheidungen sollen Frauen für sich treffen können und nicht anderen überlassen.
Folgerichtig sei der dritte Schritt: die Einstellung und Förderung von mehr Frauen in allen Abteilungen. Das größte Hindernis ist immer noch die mangelnde Vertretung von Frauen, die bereits in der Kindheit beginnt und sich im Berufsleben fortsetzt. Mit der Einstellung und Förderung muss dringend begonnen werden, besonders in technischen Abteilungen, damit Frauen ihre verdiente Position erhalten und ihre Karrierewege vorgezeichnet werden. Dazu kommt, dass farbige Frauen, queere Frauen und Frauen mit Behinderungen vielfach einer intersektionellen Diskriminierung ausgesetzt sind und noch härter kämpfen müssen, um in der Branche gesehen zu werden und die verdiente Chance zu bekommen. Bereits in der Branche tätige Frauen sind in der Rolle, zu zeigen, dass Frauen in kreativen Bereichen ihren Platz haben, dass ihre Meinungen, Ideen und Stärken gebraucht werden, um die Kreativbranche voranzubringen und dass es möglich ist, eine erfolgreiche Karriere beim Film zu machen.
„Ohne Unterstützung können wir keine Veränderungen herbeiführen. Deshalb möchten wir uns bei DRPG dafür bedanken, dass sie uns die Möglichkeit gegeben haben, an unserer ersten reinen Frauencrew zu arbeiten, und, was noch wichtiger ist, dass sie uns eine Plattform gegeben haben, auf der wir unsere Meinung frei äußern können“, erklärt Fiona Hardeman, Leiterin des Filmproduktionsteams bei DRPG.
DRPG ist eine global tätige Kreativagentur, die integrierte Kommunikationslösungen und -erlebnisse für namhafte Kunden und Marken entwickelt und weltweit umsetzt. Das bereits mehrfach ausgezeichnete Unternehmen wurde 1980 von Dale Parmenter gegründet. DRPG hat den Hauptsitz in Hartlebury/Worchestershire bei Birmingham, betreibt Niederlassungen in London, Salford bei Manchester, Belfast und Windsor und ist mit Tochtergesellschaften in Irland, den USA und Deutschland vertreten.
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