Gemeinsam mit dem University College London (UCL) und dem British Council hat das Goethe-Institut London die Ausschreibung des englischen Bildungsministeriums zum Aufbau neuer „Language Hubs“ gewonnen. Mit der Initiative soll das Interesse am Erlernen von Fremdsprachen, das in England in den vergangenen zwei Jahrzehnten stark abgenommen hat, wieder verstärkt werden. Das Goethe-Institut ist als Konsortiumspartner für ein Programm zur Förderung der deutschen Sprache in England beteiligt.

Seit Fremdsprachen 2004 als Pflichtfächer in britischen Schulen abgeschafft wurden, ist auch die Zahl der Deutschlernenden kontinuierlich zurückgegangen. Das Bildungsministerium will dieser Entwicklung nun entgegenwirken, indem es im unter der Federführung des UCL im ganzen Land neue „Language Hubs“ aufbaut. Ziel des neuen Programms ist es, Tausenden von Schüler*innen qualitativ hochwertigen Sprachunterricht zu bieten. Finanziert vom Bildungsministerium (Department for Education), soll das Programm über die nächsten drei Jahre mit 14,9 Millionen Pfund gefördert werden.

Das Programm wird von der Fakultät für Bildung und Gesellschaft der UCL, in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut und dem British Council, geleitet. Es umfasst die Einrichtung des Nationalen Konsortiums für Sprachunterricht und ein nationales Netzwerk von 25 federführenden Schulen in ganz England.

Aufbauend auf dem Erfolg des bestehenden „Mandarin Excellence Programme“ der UCL, das seit seiner Einführung im Jahr 2016 fast 10.000 Schüler*innen erreicht hat, wird jetzt ein neues zweckgebundenes Deutsch-Förderprogramm entwickelt. In enger Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut soll so die Zahl der Deutschlehrkräfte und der Deutschlerner*innen in den Schulen erhöht und das Bewusstsein für die Vorteile des Erlernens der deutschen Sprache geschärft werden.

„Wir sind sehr erfreut darüber, dass die deutsche Sprache ein Schwerpunkt der Initiative ist. Das Goethe-Institut unterstützt seit Jahrzehnten Lehrkräfte in ganz Großbritannien mit Weiterbildungsangeboten und Unterrichtsmaterialien und fördert den Wissensaustausch zwischen Schulen. Wir freuen uns darauf, unsere Expertise in das Deutschförderprojekt einzubringen und in den nächsten Jahren mit der UCL, unseren langjährigen Partnern im British Council und anderen an dieser Initiative zu arbeiten“, so Katharina von Ruckteschell-Katte, Leiterin des Goethe-Instituts London. „Wir arbeiten außerdem mit anderen Organisationen wie etwa der British-German Association und UK-German Connection zusammen, um das Interesse an der deutschen Sprache und Kultur gerade bei jungen Menschen in England zu fördern.“

Darüber hinaus werden das Konsortium und die „Language Hubs“ Schulen dabei unterstützen, einen strukturierten und integrativen Ansatz für die breite Palette von Sprachen zu entwickeln, die zunehmend im Vereinigten Königreich gesprochen werden, wie etwa Bengalisch oder Polnisch. Die Initiative ist ein positiver Schritt zur Anerkennung der Mehrsprachigkeit von Minderheitengruppen im gesamten Vereinigten Königreich und zur Stärkung des gemeinschaftlichen Zusammenhalts, indem der Sprachlehrplan über die traditionellen „modernen Fremdsprachen“ hinaus erweitert und in die mehrsprachige und interkulturelle Perspektive der Nation investiert wird.

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