Dass die Klimakrise und Naturzerstörung den eigenen Lebensstil beeinträchtigen werden, ist eine in Deutschland weit verbreitete Sorge. Das ist eines der zentralen Ergebnisse der aktuellen Naturbewusstseinsstudie, die das Bundesumweltministerium und das Bundesamt für Naturschutz heute veröffentlicht haben. Als weitere Auswirkungen der Klimakrise nennt die Mehrzahl der Befragten vor allem Extremwetterereignisse und den Einfluss auf wildlebende Arten und biologische Vielfalt. Die gute Nachricht ist: Ein großer Teil der 2.410 Befragten Erwachsenen und 1.004 Jugendlichen der repräsentativen Naturbewusstseinsstudie ist bereit, den notwendigen gesellschaftlichen Wandel durch einen nachhaltigen und naturverträglichen Lebensstil mitzutragen.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Die meisten Menschen wissen, dass die Klimakrise und das Artenaussterben eng zusammenhängen und sie sind bereit, zum Schutz der Natur ihren eigenen Lebensstil nachhaltiger zu gestalten. Das ist eine gute Nachricht. Viele der Befragten sind auch zuversichtlich, dass sie persönlich oder gemeinsam mit anderen etwas für den Schutz der Natur und des Klimas bewirken können. Das ist ein starker Rückhalt für das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz des Bundesumweltministeriums. Entsprechende Maßnahmen und Förderprogramme zum Schutz von Natur und Klima müssen nun schnell und effektiv umgesetzt werden.“

Im Verlauf der Studienreihe geben immer mehr Befragte eine negative Bewertung zum Zustand von Natur und Landschaft in Deutschland ab: 50 Prozent der Erwachsenen nahmen 2021 eine deutliche Verschlechterung wahr, bei der letzten Erfassung dieser Frage 2011 hatten sich nur 27 Prozent entsprechend geäußert. Gleichzeitig sind 67 Prozent der Erwachsenen und 70 Prozent der Jugendlichen sehr oder zumindest eher der Meinung, dass es eine vorrangige gesellschaftliche Aufgabe ist, die biologische Vielfalt zu erhalten.

BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm: „Die Studie zeigt, dass ein Großteil der Bevölkerung, nämlich 86 Prozent der Erwachsenen und sogar 88 Prozent der Jugendlichen, einen umfassenden gesellschaftlichen Wandel für notwendig hält, um die weltweite Natur-, Umwelt- und Klimakrise aufzuhalten. Viele äußern auch die persönliche Bereitschaft, diesen Wandel aktiv durch einen nachhaltigen und naturverträglichen Lebensstil mitzutragen. Diese Bereitschaft zieht sich auch durch alle Bevölkerungsschichten und zeigt, dass ein Einsatz für mehr Naturschutz und Klimaschutz in der Gesellschaft breit unterstützt wird.“

Die aktuelle Naturbewusstseinsstudie 2021 macht zudem in weiten Teilen die ausgeprägte Naturbeziehung von Jugendlichen deutlich: Mit voller Zustimmung geben 65 Prozent der Jugendlichen an, dass Natur für sie zu einem guten Leben dazugehört, gegenüber 50 Prozent der Erwachsenen. Und 44 Prozent der Jugendlichen sagen, dass die Bedeutung der Natur für sie im Vergleich zu der Zeit vor der Pandemie wichtiger geworden ist. Erwachsene äußern sich nur zu 38 Prozent entsprechend.

Die mittlerweile siebte Studie zum Naturbewusstsein wird seit 2009 im zweijährigen Turnus erhoben. Erstmals wurden im Herbst 2021 sowohl Erwachsene (ab 18 Jahren) als auch Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren zeitnah in Folge befragt, so dass ein direkter Vergleich des Naturbewusstseins von Jugendlichen und Erwachsenen zum ersten Mal im Rahmen der Studienreihe möglich ist. Die Studie ist in ihrer Aussagekraft für ganz Deutschland repräsentativ und bezieht Menschen aus allen Regionen und sozialen Lagen Deutschlands ein.

Weitere Informationen

Naturbewusstseinsstudie 2021 zum Download: www.bmuv.de/PU698

Fragen und Antworten zur Studie: https://www.bfn.de/haeufig-gefragt-naturbewusstsein

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