Seit über drei Jahren hat sich die BVG mit vielen Tests auf die Umstellung vorbereitet. Der Plan: In nur zwei Nächten soll das drittgrößte Straßenbahnnetz der Welt auf eine neue Systemspannung umgerüstet werden. Dazu gehören Anpassungen an über 60 Gleichrichterwerken, 139 Trafos und rund 150 Fahrzeugen der Baureihe GT6. Und all das soll so geschehen, dass kein Fahrgast es mitbekommt. Dieser Plan ist – zumindest in der ersten Nacht – perfekt aufgegangen. Zwischen dem Eintreffen der letzten Straßenbahn auf dem Betriebshof, gegen 1.30 Uhr und dem Betriebsstart, gegen 5.30 Uhr hat das Projektteam der BVG nicht nur das gesamte Köpenicker Teilnetz erfolgreich umgerüstet, sondern sogar noch Zeit für eine ausgiebige Probefahrt gehabt.
Hier noch ein paar spannende Fakten
Die Spannung wurde um 25 Prozent von 600V auf 750V erhöht und beschert dem Straßenbahnbetrieb größere betriebliche Reserven. So braucht man für die gleiche Leistung weniger Stromstärke bzw. bekommt mehr Leistung bei gleicher Stromstärke. Auch der Stromverlust in der Fahrleitungsanlage ist nun geringer.
Da die BVG die Umstellung bereits seit vielen Jahren plant, wurde bei der Instandsetzung bzw. Neubeschaffung der Anlagen darauf geachtet, dass diese den zukünftigen technischen Anforderungen entsprechen. Es entstehen durch die Umstellung der Infrastruktur also nahezu keine Zusatzkosten, zumal die Arbeiten ausschließlich durch das BVG-Personal umgesetzt werden. Auch bei den Fahrzeugen sind lediglich kleinere Anpassungen an den GT-Straßenbahnen notwendig, da die Flexity-Straßenbahnen bereits 750-Volt-fähig bestellt und geliefert wurden.
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