In, vor, neben, hinter, an oder auf – bei öffentlichen Gebäuden wie Hochschulen, Krankenhäusern, Schulen, Polizei- und Gerichtsgebäuden begegnen wir Kunst-und-Bau-Objekten. Auch bei Geschäftshäusern, Konzernzentralen und anderen privaten Bauten finden sich diese speziellen Kunstwerke. Mit der von Baukultur NRW entwickelten Ausstellung „Kunst und Bau. Perspektiven aus NRW“ bringt das Museum der Baukultur NRW das Thema wieder stärker in die Öffentlichkeit. Gezeigt wird die Ausstellung im Foyer des Hauptgebäudes 1 der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe in Lemgo vom 24. März bis zum 19. April 2023 in Kooperation mit der TH OWL und dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb Nordrhein-Westfalen (BLB NRW).

Ausstellung zeigt 30 Kunst-und-Bau-Objekte

In Kunst-und-Bau-Projekten setzen sich Künstler*innen mit Zeit, Ort, Raum und Funktion der Architektur auseinander. Ihre Werke überraschen, irritieren und stiften Identität. Sie spiegeln gesellschaftliche Fragen und animieren zu neuen Blicken auf die Architektur. Es entstehen einzigartige Orte und Kunst und Architektur finden im Alltag zusammen. 30 Objekte aus NRW sind für diese Ausstellung exemplarisch ausgewählt und werden mit Fotos, Videos und Texten präsentiert. Zu sehen sind unter anderem die „Abluftplastiken“ von Friedrich Gräsel vor der ehemaligen Westdeutschen Landesbank in Münster (Architektur: Harald Deilmann), „Large Two Forms“ vor dem ehemaligen Bundeskanzleramt in Bonn von Henry Moore (Architektur: Planungsgruppe Stieldorf) oder Selma Gültopraks Werk „Earth Is Blue“ am Goethe-Gymnasium in Düsseldorf (Sanierung: RKW Architektur +).

Nicht zuletzt die Farbgestaltung für die Technische Hochschule OWL am Standort Lemgo von Gerhard Hausmann, die den Rahmen für die Ausstellung vor Ort bildet, zeigt die besondere Beziehung von Architektur und Funktion, von Raum und Kunst auf. Die Projekte verdeutlichen die Vielfalt dieser besonderen Kunstform: Gattungen, Materialien und Dimensionen, vor allem aber unterschiedliche Formen der Entstehung und der Rezeption. Mehr als um eine Beurteilung der künstlerischen Qualität geht es darum, den Mehrwert zu zeigen, den Kunst für einen Bau, die Bauherr*innen und die Nutzer*innen erzeugen kann, aber auch auf Grenzen und Herausforderungen hinzuweisen.

Kunst und Bau online

Die Ausstellung ist Teil des Projektes „Kunst und Bau in Nordrhein-Westfalen“, das Baukultur NRW auch in 2023 weiter fortsetzt. Dazu gehört maßgeblich die digitale Kunst-und-Bau-Sammlung, die als Web-App dazu einlädt, Objekte in NRW zu entdecken: kunstundbau.nrw. Mit der Web-App lassen sich Kunst-und-Bau-Projekte bequem mit dem Smartphone aufrufen – besonders ideal, wenn man unterwegs ist und Kunst und Bau live vor Ort erleben möchte. Natürlich ist die Website auch als Desktop-Anwendung nutzbar. Zusätzlich zu Texten und Fotos gibt es eine Kartenfunktion, die Kunst-und-Bau-Objekte in der Nähe des Smartphones anzeigt. Darüber hinaus werden Routen angeboten, um Kunstwerke und Architekturen kombiniert besichtigen zu können.

Mit Blick auf Lemgo finden Interessierte zwei Kunst-und-Bau-Objekte in der Web-App: Erstens die oben bereits erwähnte Gestaltung des Foyers im Hauptgebäude der TH OWL in Lemgo (1970–1976). Dort beeinflussten die Schalungsrichtung des Sichtbetons und die Lichtführung im Raum Gerhard Hausmanns Farbgestaltung. Zweitens schuf Gerhard Hausmann von 1974 bis 1978 das charakteristische Erscheinungsbild des Amtsgerichts Lemgo mit Farbflächen und grafischen Mustern an der Fassade und im Innenraum.

Lange Tradition von Kunst und Bau

Das Land Nordrhein-Westfalen hat sich dazu verpflichtet, bei herausgehobenen Bauten ein Prozent der Bauwerkskosten für die Realisierung von Kunstwerken einzuplanen. Diese zum 1. Januar 2022 aktualisierte Regelung knüpft an eine lange Tradition an: Bereits seit mehr als 70 Jahren finanzieren Bund und Länder bei Neubau- und Sanierungsvorhaben Kunstwerke über prozentuale Anteile an den Baukosten oder feststehende Etats. Auch andere öffentliche sowie private Bauherr*innen übernahmen dieses Prinzip als Selbstverpflichtung. Die künstlerische Gestaltung von Bauten ist nicht nur ein Element der Künstler*innen- und der Kunstförderung, sie soll auch zur Qualität und Wertsteigerung der Gebäude beitragen. Deswegen arbeitet Baukultur NRW mit vielen Beteiligten daran, den Austausch zwischen Künstler*innen, Architekt*innen und Bauherr*innen zu stärken sowie Kunst-und-Bau-Prozesse zu begleiten, zu hinterfragen und die Ergebnisse sichtbar zu machen. Bilder und weiteres Pressematerial finden Sie hier.

Kunst und Bau. Perspektiven aus NRW
Eine Kooperation des Museums der Baukultur NRW mit: TH OWL, Standort Lemgo, und BLB NRW
Laufzeit: 24. März bis 19. April 2023
Ausstellungsort: Foyer des Hauptgebäudes (Gebäude 1) der TH OWL in Lemgo, Campusallee 12, 32657 Lemgo
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag: 10 – 18 Uhr; Eintritt frei.
Eröffnung: Freitag, 24. März, 18 Uhr
Kuratorin: Baukultur NRW, Dr. Christine Kämmerer
Ausstellungsarchitektur: Martin Sinken, sinkenarchitekten
Ausstellungsgestaltung und -medien: Julia und Matthias Steffen, kikkerbillen – Büro für Gestaltung

Ausstellungsseite: www.baukultur.nrw/kunstundbau    Web-App: www.kunstundbau.nrw

Über Baukultur Nordrhein-Westfalen e. V

Baukultur Nordrhein-Westfalen ist als Institution im Land die Adresse für Baukultur. Wir initiieren, organisieren, vernetzen und kommunizieren aktuelle baukulturelle Themen. Dazu kooperiert Baukultur NRW mit vielen Partnern und unterstützt beispielhafte Projekte Dritter. Mit dem eigenen Museum der Baukultur präsentiert und inszeniert Baukultur NRW wichtige gesellschaftliche Fragen und Entwicklungen – in NRW und über die Landesgrenzen hinaus. Diese Form eines mobilen Museums der Baukultur ist weltweit einzigartig. Gefördert wird Baukultur NRW vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen.

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