Seit der Eröffnung des neuen Bauhaus-Museums im Jahr 2019 stellt es ein Glanzlicht der Sammlungspräsentation dar: Paul Klees Gemälde „Garten in der Ebene II (mit dem Gartenhäuschen)“ aus dem Jahr 1920. Besucher*innen konnten die Arbeit bisher als Dauerleihgabe an der Gemäldewand des Museums im Bereich „Experimente“ im 1. Stock sehen, neben Werken anderer Bauhaus-Meister wie Lyonel Feininger und Georg Muche. Dank des großartigen Engagements diverser Förderer und Zuwendungsgeber hat die Klassik Stiftung Weimar das für die Stadt und das Museum so wichtige Gemälde nun erwerben können. Die feierliche, nicht-öffentliche Übergabe des Werkes findet am Freitag, dem 3. März 2023, um 18 Uhr im Bauhaus-Museum Weimar statt.

Kunsthändler und Klee-Experte Wolfgang Wittrock vermittelte die Neuerwerbung aus dem Nachlass des Künstlers, die Kosten belaufen sich auf 320.000 Euro. Neben der Klassik Stiftung Weimar finanzierten die Rudolf-August Oetker-Stiftung, der Freundeskreis „Bauhaus-Weimar-Moderne“ sowie Bund und Land den Ankauf des Klee-Gemäldes. Die exzeptionelle Arbeit steht im unmittelbaren Zusammenhang mit Klees Bauhaus-Zeit in Weimar und ist eine hervorragende Ergänzung zu seinem Bild „Wasserpark im Herbst“ (1926). Letzteres Gemälde befand sich bereits in der Sammlung der Klassik Stiftung Weimar und ist das Abschiedsbild des Künstlers von Weimar nach dem Umzug des Bauhauses nach Dessau. Beide Bilder vermitteln über die Atmosphäre der Landschaft auch die innere Sicht des Künstlers: heiter und fröhlich, wie von Kinderhand gemalt, zu Beginn des Weimar-Aufenthaltes und dunkel – sich auflösend am Ende. Das neu erworbene Werk „Garten in der Ebene II (mit dem Gartenhäuschen)“ zeigt mit dem terrassierten Garten rund um das Gartenhaus Goethes ebenfalls eine charakteristische Weimarer Topografie.

Durch die großflächige Beschlagnahmung und Zerstörung von Werken der Klassischen Moderne durch die Nationalsozialisten als „Entartete Kunst“ haben auch die Weimarer Kunstsammlungen schmerzhafte Verluste erlitten. Unzählige Gemälde der Bauhaus-Künstler*innen fielen dieser schändlichen „Säuberungsaktion“ zum Opfer. Nur mühsam, mit sehr großem Aufwand und Engagement gelingt es schrittweise, diese in die Sammlungsbestände und musealen Präsentationen gerissenen Lücken auszugleichen.

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