Bereits 2021 wurde das Handeln von Eintracht Frankfurt auf den Prüfstand gestellt und die eigene strategische Ausrichtung in Bezug auf Nachhaltigkeit weiterentwickelt. Das Ergebnis ist eine übergreifende Nachhaltigkeitsstrategie, die sich an den drei Dimensionen Environment (Umwelt), Social (Soziale Verantwortung) und Governance (Unternehmensführung), kurz ESG, orientiert. Damit wird der Verein nicht nur seiner gesellschaftlichen Verantwortung und besonderen Vorbildfunktion gerecht, sondern stellt gleichzeitig die nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit des Klubs in Zeiten globaler Herausforderungen sicher.
Transparenz und Messbarkeit entscheidender Bestandteil der ESG-Strategie
Transparenz und Messbarkeit ermöglichen eine objektive Beurteilung, Vergleichbarkeit und Glaubwürdigkeit in die Nachhaltigkeitsstrategie. Um die Nachhaltigkeit der Geschäftstätigkeit bewerten zu können, hat Eintracht Frankfurt bereits Anfang 2021 gemeinsam mit externen Partnern ein unabhängiges und auf die Sports-and-Entertainment-Branche zugeschnittenes ESG-Tool und Ratingsystem entwickelt. Die Grundlage für dieses Ratingsystem bilden mehr als 300 belastbare Nachhaltigkeitskriterien, die auf globalen Standards basieren und im Zuge der Ratingerstellung extern überprüft werden. Die gewonnenen Erkenntnisse helfen Eintracht Frankfurt, Stärken und Fortschritte, aber auch Schwachstellen und Handlungsbedarfe zu identifizieren.
Gute Performance in den Bereichen Social und Governance, großes Verbesserungspotential bei der ökologischen Nachhaltigkeit
Nachdem in 2021 gemeinsam mit DeKoBe ESG mehr als 300 Nachhaltigkeitsdaten im gesamten Betrieb erfasst wurden, erstellte esg book im Frühjahr 2022 das erste unabhängige ESG-Rating. In der Pilotphase 2021 wurde ein Ergebnis mit 59/100 Punkten erreicht, welches im Zuge der zweiten Datenerhebung im Jahr 2022 mit 66/100 Punkten leicht verbessert werden konnte.
Axel Hellmann, Vorstandssprecher der Eintracht Frankfurt Fußball AG: „Wir beginnen heute einen Prozess, zu dem auch gehört, dass wir uns den Spiegel vorhalten und uns auf der Basis klarer Zahlen, Daten und Fakten der Größe der Herausforderung bewusst sind. Hier stellen wir uns auch einer gewissen Messbarkeit, weshalb ein datengetriebenes ESG-Rating ein wesentlicher Meilenstein für uns ist. Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass wir uns in den Bereichen Social und Governance auf einem guten Weg befinden und sich hier Haltung und Werte des Klubs stark bemerkbar machen. Gleichzeitig verdeutlicht es, dass wir erst am Anfang stehen und insbesondere im Bereich der ökologischen Nachhaltigkeit großer Handlungsbedarf besteht. Das interpretieren wir als klaren Auftrag, uns in allen Bereichen weiterzuentwickeln.“
Nachhaltigkeitsbeirat als Impulsgeber und kritischer Berater
Eine wesentliche Maßnahme zur weiteren Verankerung von Nachhaltigkeit im Klub steht bereits fest: Eintracht Frankfurt gründet einen Nachhaltigkeitsbeirat mit ausgewiesenen Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Ziel ist es, eine Plattform zu etablieren, die einen kritischen Austausch zwischen den Mitgliedern des Beirats und Eintracht Frankfurt ermöglicht und gleichzeitig als Ideengeber für neue Impulse dient. Den Vorsitz des Beirats übernimmt Omid Nouripour, Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen. Darüber hinaus gehören dem Gremium mit Prof. Dr. Benjamin List (Nobelpreisträger und Direktor der Abteilung für homogene Katalyse am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr), Prof. Dr. Veronika Grimm (Inhaberin des Lehrstuhls für Wirtschaftstheorie an der Universität Erlangen-Nürnberg und Leitung des Forschungsbereichs Energiemarktdesign), Jörg Eigendorf (Chief Sustainability Officer der Deutschen Bank) und Ferdinand Huhle (Leiter Konzernkommunikation und Public Affairs der Mainova) vier weitere Experten an.
Omid Nouripour, Vorsitzender des Beirats: „Fußball strahlt über alle gesellschaftlichen Milieus hinweg und hat eine immense Reichweite. Nachhaltigkeit im Fußball erreicht viele Menschen und hilft, das nötige Bewusstsein zu schaffen. Das ist ein wichtiger Schritt in eine nachhaltige und klimaneutrale Zukunft.“
Auch unabhängig des Nachhaltigkeitsbeirats wurden bereits zahlreiche Maßnahmen im Bereich ESG umgesetzt. Hierzu zählen etwa der Neubau des ProfiCamps im Deutsche Bank Park als Passivhausstandard sowie die kürzliche Umstellung der Flutlichtanlage auf LED, der Aufbau eines Upcycling-Sortiments aus alten Trikots im Bereich Merchandising, die Umstellung des Fuhrparks auf E-Mobilität oder die klare öffentliche Positionierung gegen Rassismus und Diskriminierung. Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Verknüpfung von Innovation und Nachhaltigkeit: Im Rahmen der „Arena of IoT“ wurde ein sensorbasiertes System zur intelligenten Bewässerung der Trainingsplätze installiert, das den Wasserverbrauch signifikant reduzieren soll.
Axel Hellmann abschließend: „Wir sind uns der Herausforderung bewusst, dass professioneller Fußball in großen Stadien mit zehntausenden Besuchern und einem damit verbundenen Ressourcenverbrauch in den Bereichen Mobilität, Facility Management, Mediennutzen und vielem mehr immer in Spannungsfeldern steht zu einer nachhaltigkeitsoptimierten Geschäftsentwicklung. Gerade wegen diesen Spannungsfeldern wollen wir in unserem Klub nachhaltiges Denken und Handeln noch stärker auf allen Ebenen verankern. Mit der Entwicklung unserer ESG-Strategie, der Erstellung eines Ratings sowie der Einberufung eines Nachhaltigkeitsbeirats haben wir einen wichtigen Grundstein gelegt. Jetzt gilt es, das Thema mit aller Konsequenz weiterzuverfolgen, konkrete Maßnahmen zur Verbesserung unserer Performance umzusetzen und eine Vorreiterrolle im Bereich ESG einzunehmen.“
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