Im Vorfeld des Internationalen Frauentages am 08. März fordert das Forum Hausärztinnen im Deutschen Hausärzteverband eine stärkere Integration geschlechtsspezifischer Medizin in das Medizinstudium. „Viel zu lange war die Medizin `männlich geprägt´, Frauen wurden wie kleinere, leichtere Männer behandelt. Mittlerweile gibt es neue Erkenntnisse und ein wachsendes Bewusstsein. Trotzdem ist die gendersensible Medizin noch immer nicht ausreichend in den Curricula der medizinischen Fakultäten integriert. Das ist nur schwer nachzuvollziehen, gerade, weil so mancher Unterschied zwischen den Geschlechtern entscheidend für Diagnostik, Behandlung und Therapieerfolg ist. Bei Menschen, die nicht binär eingeordnet werden können, stehen wir bezogen auf die geschlechtersensible Medizin noch ganz am Anfang der Forschung.“, so Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth, Sprecherin des Forums Hausärztinnen.

„Wir erleben es tagtäglich in unseren Praxen: Frauen und Männer reagieren auf viele Erkrankungen aber auch auf gewisse Medikamente unterschiedlich. Dennoch sind biologische Unterschiede, etwa durch Hormone oder Körperbau, aber auch soziokulturelle Unterschiede noch immer nicht ausreichend in der Lehre angekommen. Dabei kann dieses Wissen Leben retten. Besonders deutlich wird das beim Herzinfarkt: Gerade ältere Frauen kommen bei einem Herzinfarkt oft erst sehr spät in die Notaufnahme, auch, weil sie aufgrund unspezifischer Symptome zweifeln und eher zögern, den Notruf zu wählen. Eine frühe und intensive Aufklärung über Symptome und Risiken ist hier also essenziell. Das ist definitiv Wissen, das nicht erst in der Praxis erlernt werden sollte“, so Buhlinger-Göpfarth. „Dafür ist es unabdingbar, dass Gender- wie Diversitätsaspekte systematisch im Curriculum, aber auch in Fach- und Lehrbüchern sowie in Prüfungen berücksichtigt werden. Forschung und Lehre müssen endlich Schritt halten, sodass wir in Zukunft alle Patient*Innen, ob weiblich, männlich oder divers, bestmöglich behandeln können!“

Das Forum Hausärztinnen setzt sich seit 2016 für (angehende) Hausärztinnen ein und unterstützt diese vom Studium über die Weiterbildung bis in die Arbeitswelt. Für Hausärztinnen und Hausärzte bietet das Institut für hausärztliche Fortbildung im Deutschen Hausärzteverband (IHF) regelmäßig Fortbildungen an, die sich mit gendersensibler Medizin auseinandersetzen. Aktuell erarbeitet das IHF etwa eine Fortbildung zum Thema „Geschlechterspezifische Unterschiede in der Behandlung von Patient*innen in der Allgemeinmedizin“.

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Der Deutsche Hausärzteverband e. V. ist mit etwa 30.000 Mitgliedern der größte Berufsverband niedergelassener Ärzte in Deutschland und Europa. 18 Landesverbände vertreten die berufspolitischen Interessen der Hausärztinnen und Hausärzte gegenüber Politik und Krankenkassen, in Ärztekammern und Kassenärztlichen Vereinigungen. Das Büro des Bundesvorsitzenden in Berlin nimmt die Interessen auf bundespolitischer Ebene wahr.

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