Die Förderung geht an nordrhein-westfälische Filmemacher:innen und Produzent:innen für fünf Dokumentarfilme, vier Kurzfilme, zwei Drehbücher, zwei Animationsfilme sowie eine Postproduktion.

Dokumentarfilm

„Kineret“, Produktion, Buch und Regie: Leri Matehha, Förderung: 100.000 Euro 
Der mystische, hybride Dokumentarfilm erkundet die innere Zerrissenheit der postsowjetischen Parallelgesellschaft in Israel, die Erfahrungen mit dem Holocaust, dem Ukrainekrieg oder dem Überleben im Kapitalismus gemacht hat. KHM-Absolventin und Wim Wenders-Stipendiatin Leri Matehha erhielt für ihr Langfilmdebüt bereits eine Vorbereitungsförderung der Filmstiftung.

„Climate Farmers“, Produktion: Thurn Film, Buch und Regie: Katja Becker, Jonathan Happ,
Förderung: 74.000 Euro 

Paul und Janine wollen nicht weniger als die Landwirtschaft revolutionieren: sie erwecken eine alte Hofruine in der Pfalz zu neuem Leben und bauen auf 100 Hektar verödetem Land Europas flächengrößten Modellbetrieb im Bereich der regenerativen Agroforstwirtschaft auf. Ihre festen Überzeugungen werden durch die Realitäten auf die Probe gestellt. Die Kölner Thurn Film produziert.

„siebensekunden“, Produktion, Buch und Regie: Martina di Lorenzo, Förderung: 70.000 Euro 
Die ifs-Absolventin und Kamerafrau Martina di Lorenzo begleitet in ihrem Regiedebüt die Skispringerinnen Katharina Althaus und Eva Pinkelnig, die sich auf ein historisches Ereignis vorbereiten: das offizielle Skifliegen der Frauen in Vikersund, Norwegen. Skifliegen, die Königsdisziplin des Skispringens, war bislang nur Männern vorbehalten.

„Mar Musa –  Das Kloster in der Wüste“, Produktion, Buch und Regie: Schahab Kermani, Förderung: 65.000 Euro 
Filmemacher und KHM-Absolvent Schahab Kermani zeigt die Geschichte des christlichen Klosterordens Al-Khalil in Syrien, der sich der Friedensarbeit und dem Dialog zwischen den Religionen verschrieben hat. Eine besondere Herausforderung nach Ende des Syrienkriegs, bei der Kermani die Ordensmitglieder begleitet.

„Schwarztonnensand“, Produktion: Earth Cut Filmproduktion, Buch und Regie: Mi Steinbach, Förderung: 45.000 Euro 
Der poetische Dokumentarfilm über die winzige Elbinsel Schwarztonnensand ist das Langfilmdebüt der Kölner Regisseurin Mi Steinbach. Als industrielle Abräumhalde im Zuge der Elbvertiefung in den 60er Jahren entstanden, offenbart sie heute – 500 m breit und 3 km lang – ein seltenes und bedrohtes Biotop der Artenvielfalt.

Kurzfilm

„Wolkenfabrik“, Produktion: Petrolio Film, Regie: Hannes Lang, Buch: Hannes Lang, Mareike Wegener, Förderung: 25.000 Euro
Wenn die natürlichen Wolken am Himmel Auskunft über das Wetter geben, welchen Aufschluss geben dann die emissionsangereicherten Dampfschwaden der rheinischen Braunkohlekraftwerke über das Klima? Und welche Luftschlösser kann man im Schatten dieser Wolkenfabriken noch bauen? Ein experimenteller Kurzfilm des Kölner Regisseurs Hannes Lang über das rheinische Braunkohlerevier und seine Bewohner:innen, produziert von der Petrolio Film.

„Die Ratte“, Produktion, Buch und Regie: Jan Mocka, Förderung: 25.000 Euro 
Der in Köln lebende Regisseur Jan Mocka erzählt die Geschichte des psychisch kranken Laborforschers Lars, der von seiner Freundin verlassen wird. Als kurz darauf auch sein Arbeitgeber vor dem Aus steht, sieht Lars in dem Erreichen seines Forschungszieles die Möglichkeit, die Krankheit zu verdrängen. Auf unethische Weise kommt er seinem Ziel näher, als er sich träumen ließ.

„Hard Cash“, Produktion, Buch und Regie: David Füsgen, Förderung: 25.000 Euro
Der Düsseldorfer Filmemacher David Füsgen zeigt einen Mann, der nach einer Nachtschicht in der Fabrik feststellt, dass er in der Lage ist, Münzgeld zu erbrechen. Zwei Wochen lang sammelt er so riesige Mengen an Münzgeld in seiner Wohnung und schleppt sich mit letzter Kraft in eine Nobelboutique, wo er die Verkäufer:innen mit seiner Fähigkeit begeistert.

„Geschrei“, Produktion: Homo Ludens Pictures, Regie: Damian Szmurlo, Förderung: 10.000 Euro
Damian Szmurlo war Stipendiat des Mediengründerzentrums NRW. In seinem neuen Kurzfilm „Geschrei“ flanieren Bewohner:innen einer Großstadt in einer grünen Erholungsanlage am Stadtrand. Ein schreiender Fahrradfahrer stört plötzlich die ausgelassene Atmosphäre. Zwei Universen prallen aufeinander.

Animationsfilm

„Schneiderinnen Bataillon“, Produktion: Vamos Animation, Regie und Buch: Inès G. Aparicio, Förderung: 25.000 Euro
Der Animationsfilm erzählt von der besonderen Beziehung zwischen Inès und ihrer Großmutter. Die Großmutter summt bei ihren Treffen Lieder aus ihrer Jugend, und mit einem von ihnen öffnet sie die Kiste der Erinnerungen und der Fantasie ihrer Enkelin. Die deutsch-spanische Koproduktion wird auf deutscher Seite von der Kölner Vamos Animation, die 2016 Stipendiatin des Mediengründerzentrums NRW war, produziert.

„Sorceress“, Regie und Buch: Kimberly Collmer, Förderung: 20.000 Euro
In dieser experimentellen Stop-Motion-Animation der in Köln lebenden Regisseurin Kimberly Collmer treibt eine opulente und extravagante Frau ihre ruhige Nachbarin durch ihre chaotischen Machenschaften in den Wahnsinn.

Postproduktionsförderung

„a reference is money is a reference“, Regie: Svenja Wichmann, Buch: Svenja Wichmann, Joseph Cochran, Förderung: 19.750 Euro
Der experimentelle Dokumentarfilm der KHM-Absolventin Svenja Wichmann untersucht am Beispiel der Stadt New York City auf künstlerische Weise die Auswirkungen von Kapitalismus auf Alltag, Beziehungen und Lebensrealität von Menschen. Der Film setzt sich aus Schwarzweiß- und Farbaufnahmen zusammen und wird mit künstlerischen Aufnahmen unterbrochen.

Drehbuchförderung

„Der Staudamm“, Buch: Björn Grzemba, Förderung: 10.000 Euro 
Als dem zurückgezogenen Bildhauer und Steinmetz Karl die Entlohnung für eine seine Skulpturen vorenthalten wird, löst dies eine Kettenreaktion im Dorf aus und zwingt Karl zurück in sein altes Umfeld. ifs-Absolvent Björn Grzemba schreibt das Buch zu seinem Langfilmdebüt.

„Palme. Gardine. Tote Fliege“, Buch: Gina Wenzel, Förderung: 10.000 Euro
Waschen, schneiden, trösten. Das ist Franks Beruf seit mehr als dreißig Jahren. Er ist ein Kümmerer und Optimist, obwohl er als homosexueller Frisör schon oft Vorurteile und Diskriminierung erlebt hat. Als der syrische Kriegsflüchtling Ayham ein Praktikum bei Frank beginnt, entsteht eine besondere Freundschaft, die auf wahren Begebenheiten beruht. Gina Wenzel studierte an der FH Dortmund und der KHM Köln.

Als Jury für die Förderentscheidungen im Bereich Produktion benannte das Filmbüro NW den Autor und Regisseur Peter Bösenberg, den Regisseur und Produzent Michael Chauvistré und die Produzentin und Autorin Corinna C. Poetter.

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