Royale Union Saint-Gilloise: Moris – Kandouss, Burgess, van der Heyden – Niuewkoop, Amani, Teuma (85. El Azzouzi), Lynen, Lapoussin – Adingra (67. Nilsson), Boniface (90.+2 Terho)
1. FC Union Berlin: Rönnow – Juranović (75. Trimmel), Doekhi, Knoche, Leite, Roussillon (75. Gießelmann) – Laïdouni (56. Haberer) – Khedira, Thorsby (67. Leweling) – Becker, Michel (56. Siebatcheu)
Personal: Für das Achtelfinal-Rückspiel gegen Royale Union Saint-Gilloise änderte Cheftrainer Urs Fischer seine Startelf im Vergleich zum Bundesliga-Spiel am vergangenen Sonntag auf nur einer Position. Auf der linken Defensiv-Seite ersetzte Jérôme Roussillon Niko Gießelmann, der in Wolfsburg noch von Beginn an gespielt hatte.
Tore: 1:0 Teuma (18.), 2:0 Amani (63.), 3:0 Lapoussin (90.+4)
Saint-Gilles nutzt Fehler der Eisernen – Union offensiv kaum gefährlich
Das Spiel war keine sechs Minuten alt, da hatten die Gastgeber schon die doppelte Chance zur Führung. Nach einem Fehler im Union-Aufbauspiel trieb Saint-Gilles‘ Victor Boniface den Ball nach vorne und bediente den in der Mitte mitgelaufenen Simon Adingra. Dieser konnte zwar Frederik Rönnow im Union-Tor überwinden, Robin Knoche aber verhinderte kurz vor der Torlinie akrobatisch den Treffer. Den Abpraller dieser Rettungsaktion setzte Boniface im Anschluss an die Querlatte. Auch in der Folge setzten die Hausherren mit mehreren Strafraumszenen weitere Duftmarken, besonders über die eigene rechte Seite kam das Team von Karel Geraerts immer wieder gefährlich in die Unioner Hälfte. Ähnlich wie bei der ersten Möglichkeit nach sechs Minuten erzwangen die Belgier in Minute 18 wieder einen Fehler. An der Strafraumkante eroberte Adingra die Kugel und legte in die Mitte auf Teddy Teuma ab. Dessen Schuss aus zehn Metern landete für Rönnow unhaltbar im Netz. Der Versuch einer direkten Antwort der Eisernen ließ nicht lange auf sich warten, Josip Juranović zirkelte einen Freistoß aus 17 Metern Torentfernung nur knapp am rechten Pfosten vorbei (20.). In der Folge beschränkten sich die Offensivbemühungen der Köpenicker in der Regel auf Konter. Längere Ballbesitzphasen gab es erst in den letzten Minuten vor dem Halbzeitpfiff, diese endeten jedoch zu oft in Ballverlusten. Auf der anderen Seite stand Saint-Gilles defensiv kompakt und sicher und hatte bis zum Pausenpfiff wenig Mühe, die Führung zu verteidigen. Ohne weitere Möglichkeiten auf beiden Seiten endete der erste Durchgang mit 0:1 aus Sicht der Eisernen.
Saint-Gilles weiter effektiv – Viertelfinal-Traum der Eisernen zu Ende
Mit dem Wiederanpfiff war den Köpenickern die neue Marschroute anzumerken, im eigenen Ballbesitz ging es schneller und direkter nach vorne, auch wenn Chancen erst einmal ausblieben. Insgesamt konnte man das Spiel nun ausgeglichener gestalten und ließ auch den Gegner nicht mehr zur vollen Entfaltung kommen. Mit der ersten gefährlichen Gelegenheit des zweiten Durchgangs erhöhten die Belgier ihre Führung auf 2:0. Einen erneuten Fehler im Aufbauspiel der Eisernen nutzte Boniface ähnlich wie in Halbzeit eins und trieb den Ball direkt nach vorne. Von der linken Seite in den Strafraum kommend, bediente er in der Mitte Lazara Amani, der dann aus wenigen Metern per Volleyabnahme das 2:0 erzielte (63.). Drei Minuten nach dem Gegentreffer versuchte sich Sheraldo Becker diesmal als Freistoßschütze, auch er setzte seinen Schuss knapp neben das Tor von Anthony Moris. Das drohende Ausscheiden vor Augen, nahm Unions Cheftrainer Urs Fischer bereits nach 75 Minuten seine Wechsel Vier und Fünf vor. Drei nominelle Angreifer wurden bei eigenem Ballbesitz nun von den hochstehenden Außen Niko Gießelmann und Christopher Trimmel unterstützt. Nach 78 gespielten Minuten war es aber fast ein Verteidiger, der den Anschluss erzielt hätte. Nach einem Freistoß stieg Diogo Leite in der Mitte am höchsten, köpfte am Ende aber knapp über das Tor. Der nächste Rückschlag für die Köpenicker folgte wieder nur wenige Sekunden später, als der eingewechselte Janik Haberer nach einem angeblichen Foulspiel die fragwürdige Gelb-Rote Karte sah. Die Gastgeber spielten Führung und Überzahl nun in aller Ruhe aus und hätten sich nach 87 Minuten fast mit dem 3:0 belohnt. Bei einem Konter nach einer Berliner Ecke wagte Boniface den Distanzschuss über den herausgeeilten Rönnow hinweg, auf der Linie jedoch klärte der zurückgeeilte Becker für seinen Torwart. Ein vermeintliches 3:0 durch Amani in Minute 89 wurde nach VAR-Eingriff annulliert. Quasi mit dem Schlusspfiff erhöhte Saint-Gilles dann aber doch noch auf 3:0. Loic Lapoussin kam nach Amanis flacher Hereingabe zum kraftvollen Abschluss und ließ Rönnow keine Chance. Kurz darauf endete die Begegnung.
Stimmen nach dem Spiel
“Heute hat nichts zusammengepasst. Speziell die erste Halbzeit war nicht unsere Beste, da sind wir nicht als Mannschaft aufgetreten und waren nicht kompakt genug. Mit der Roten Karte war es dann auch vorbei. Der Gegner hingegen hat es sehr gut gemacht”, lautete das Fazit von Union-Kapitän Christopher Trimmel.
“Natürlich ist die Enttäuschung groß. Man spielt Fußball, um zu gewinnen und heute wollten wir eine Runde weiterkommen. Jetzt müssen wir das schnell abhaken und uns auf das nächste Spiel am Sonntag konzentrieren. Ein großer Dank geht an unsere Fans, sie unterstützen uns in allen Situationen”, so Danilho Doekhi.
Cheftrainer Urs Fischer nach der Partie: “Ich gratuliere dem Gegner zum Weiterkommen, nach dem heutigen Spiel ist das auch verdient. Bei uns ist die Enttäuschung natürlich groß, auch wegen der Art und Weise. Trotzdem können wir stolz auf uns sein und ich denke auch, dass wir unsere Farben international gut vertreten haben. So kurz nach dem Abpfiff überwiegt aber natürlich die Enttäuschung.”
Ausblick auf die kommenden Tage
Am heutigen Freitag reist die Mannschaft des 1. FC Union Berlin zurück nach Berlin und startet noch am Nachmittag mit der Vorbereitung auf die nächste Partie. Bereits am Sonntag, dem 19.03.2023 empfangen die Eisernen im heimischen Stadion An der Alten Försterei Eintracht Frankfurt zum 25. Bundesliga-Spieltag. Angestoßen wird die Partie um 15:30 Uhr.
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