Während der Pandemie konnte man sich bei einer leichten Erkrankung der oberen Atemwege telefonisch krankschreiben lassen. Das hat zu einer deutlichen Entlastung in der ambulanten Versorgung beigetragen. „Für die hausärztlichen Praxen war diese Regelung von Vorteil und verminderte den Andrang während der Sprechzeiten. Dass jetzt wieder Patientinnen und Patienten wegen kleiner Infekte extra in die Sprechstunde kommen müssen, ist kontraproduktiv“, ergänzt Dr. Doris Reinhardt, stellvertretende KVBW-Vorsitzende.  Aufgrund der guten Erfahrungen plädieren die KVBW-Vorstände für eine dauerhafte Etablierung dieser Möglichkeit. „In vielen Regionen gibt es Engpässe in der hausärztlichen Versorgung. Pragmatische Lösungen wie die Telefon-AU könnten ein Beitrag zur Verbesserung der Versorgung sein, weil sie für die Niedergelassenen eine konkrete Arbeitserleichterung bedeuten“, sagt Dr. Karsten Braun. Diese Entscheidung ist auch nicht nachvollziehbar vor dem Hintergrund, dass in der Online-Sprechstunde docdirekt der KVBW eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung für die ersten drei Kalendertage erteilt werden kann. Über die medizinische Notwendigkeit entscheidet die zuständige Tele-Ärztin oder der Tele-Arzt während der Video-Konsultation.  

docdirekt bietet für gesetzlich Versicherte in Baden-Württemberg von Montag bis Freitag zwischen 9 und 19 Uhr schnelle ärztliche Hilfe. Die Tele-Ärzt*innen sind über drei Wege erreichbar: Über die docdirekt-App, die Webseite docdirekt.de oder telefonisch unter der Rufnummer 116117. Nach Angabe der Personalien und Krankheitssymptome kann taggleich ein Online-Arzttermin vereinbart werden. Der Tele-Arzt oder die Tele-Ärztin meldet sich zum vereinbarten Zeitpunkt und behandelt direkt über Videotelefonie. In 90 Prozent der Fälle können die Tele-Ärzt*innen abschließend beraten. Mehr Infos unter www.docdirekt.de