Das Datenleck beim Musik Streaming-Dienst Deezer bleibt für das Unternehmen nicht ohne Folgen. Die Kanzlei Dr. Stoll & Sauer hat am 3. März 2023 Klage gegen Deezer am Landgericht Offenburg eingereicht. Dem klagenden Verbraucher ist durch das Datenleck beim französischen Unternehmen nach der europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) ein sogenannter immaterieller Schadensersatz entstanden. Von Deezer wird daher ein Schadensersatz in Höhe von mindestens 3000 Euro gefordert. Sind personenbezogene Daten einmal im Internet veröffentlich, kann es jederzeit zu einem Datenmissbrauch durch Kriminelle kommen. Deshalb soll Deezer auch für alle durch das Datenleck entstehenden künftigen Schäden haften. Die Kanzlei Dr. Stoll & Sauer bietet Deezer-Kunden eine kostenlose Erstberatung im Online-Check an. Zur Erstberatung gehört ein Betroffenheits-Check, der auch andere Datenlecks miteinschließt. Mehr Infos zum Thema Datenlecks gibt es auf unserer speziellen Website.

Erschreckende Informationspolitik von Deezer zum Datenleck

Das Datenleck bei Deezer stellt für betroffene Verbraucher eine Datenkatastrophe dar und kann als klaren Verstoß gegen den Datenschutz gewertet werden. Deezer hätte die Daten besser schützen müssen. Zum Datenleck war es bereits 2019 gekommen. Erst im November 2022 bemerkte das Unternehmen den Datenklau. Die Kunden jedoch wurden erst im Februar 2023 informiert. Die zögerliche Informationspolitik und die unglaublich lange Zeit, ehe das Unternehmen den Datenklau entdeckt hat, werfen kein gutes Licht auf Deezer. Bei der Datensicherheit ist wohl geschlampt worden, sonst wäre es zu keinem Datenleck gekommen. Das Unternehmen zeigt darüber hinaus wenig Interesse, die Hintergründe des Datenlecks aufzuarbeiten.

Welche Folgen hat das Datenleck bei Deezer?

Auf den ersten Blick ist für Kunden von Deezer noch nicht viel passiert. Spam- und Phishing-Wellen sind zuallererst nur nervig. Doch die Gefahr ist groß, dass es mit Hilfe von SMS, E-Mail oder Malware zu Betrugsversuchen kommt. Da es auch zum großen Datenklau bei anderen Social-Media-Accounts wie Facebook gekommen ist, wächst das Risiko, dass Kriminelle weitere personenbezogene Daten miteinander verknüpfen und zum Schluss die Identität von Verbrauchern übernehmen und im Namen der Geschädigten Geschäfte abschließen. Bereits jetzt werden die Mails von Banken täuschend echt kopiert. Wer da im Eifer des Tagesgeschäft die falsche Taste drückt, kann große Probleme bekommen. Die Gefahr eines Datenlecks liegt in dem Kontrollverlust über die eigenen Daten. Sind diese Daten einmal weg, sind sie für Kriminelle jederzeit benutzbar. Die Gefahr liegt also in der Zukunft. Geraten die Daten in die falschen Hände, ist dem Missbrauch Tor und Tür geöffnet.

Deezer-Kunden ist ein Schaden durch das Datenleck entstanden

Deezer-Kunden haben ein Recht darauf zu erfahren, ob sie vom Datenleck betroffen sind. Das Unternehmen muss ihnen nach Artikel 15 der europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) darüber Auskunft erteilen. Innerhalb eines Monats muss das Unternehmen Auskunft erteilen. So sieht es Artikel 12 DSGVO vor. Letztlich ist aus Sicht der Kanzlei Dr. Stoll & Sauer den Betroffenen ein sogenannter immaterieller Schaden entstanden. Die Gefahr, Opfer von Kriminellen zu werden, ist enorm gestiegen. Auch ein Identitätsdiebstahl ist im Bereich des Möglichen. Erste Gerichte haben beispielsweise Facebook zur Zahlung von Schmerzensgeld in erster Instanz verurteilt, weil der Social-Media-Riese die Daten seiner Kunden besser hätte schützen müssen. Grundlage dafür ist Artikel 82 DSGVO. Die Verordnung sieht bei schuldhaften Verstößen bei den Geschädigten einen Anspruch auf ein „angemessene Schmerzensgeld“. Dr. Stoll & Sauer bietet für Deezer-Kunden eine kostenlose anwaltliche Erstberatung im Online-Check an. Wir prüfen für Sie die Betroffenheit des Datenlecks. Wir können auch feststellen, ob Daten bei anderen Lecks aufgetaucht sind.

Deezer informiert Kunden nur zögerlich vom Datenleck

Mit dem Streaming-Dienst Deezer hat es einen ganz großen der Online-Dienste erwischt. Unglaubliche 229 Millionen Datensätze haben Cyber-Kriminelle beim Musik-Streaming-Dienst aus Frankreich abgegriffen. Was besonders auffällig ist: Deezer hat sich lange davor gedrückt, die Kunden zu informieren. Das ist eine typische Strategie, um die Folgen für das Unternehmen klein zu halten. Die Kanzlei Dr. Stoll & Sauer, die ihren Fokus auf IT-Recht hat, fasst die bisher bekannten Details zum Datenleck bei Deezer zusammen.

  • Bereits am 7. Dezember 2022 berichtete erstmals das englischsprachige Online-Magazin „Restore Privacy“ über das Datenleck bei Deezer. Schon im Sommer 2019 war es Hackern gelungen, 229 Millionen Datensätze von Deezer-Kunden zu stehlen.
  • Die Diebe erbeuteten folgende Informationen: komplette Namen, Geburtsdaten, E-Mail-Adressen, Geschlecht, Herkunftsland, Aufnahmedatum und die IP-Adresse der Kunden.
  • 14,1 Millionen Kunden sollen in Deutschland betroffen sein.
  • Deezer hat nach eigenen Angaben erst am 8. November 2022 vom Datenleck Kenntnis erhalten. In einem kaum auffindbaren Support-Artikel auf der eigenen Website äußerte sich Deezer näher, aber trotzdem sehr vage, zum Datenleck.
  • Anfang 2023 nahm das Portal „Have I been Pwned“ die Daten in seinen Bestand auf. In dem Portal können Verbraucher überprüfen, ob sie von einem Datenleck betroffen sind.
  • Erst Anfang Februar 2023 informierte das Unternehmen seine Kunden über das Datenleck und beteuert per Mail, dass „keine Informationen über Passwörter oder Zahlungsdaten betroffen“ seien, und „die Folgen scheinen sich in Grenzen zu halten", heißt es auf Englisch. Nähere Informationen zu dem Datenleck selbst fehlen.
Über die Dr. Stoll & Sauer Rechtsanwaltsgesellschaft mbH

Bei der Kanzlei Dr. Stoll & Sauer Rechtsanwaltsgesellschaft mbH handelt es sich um eine der führenden Kanzleien in Deutschland. Mit der Expertise von 37 Anwälten und Fachanwälten steht die Kanzlei in allen wichtigen Rechtsgebieten den Mandanten in den Standorten Lahr, Stuttgart, Kenzingen und Ettenheim zur Verfügung. Die Kanzlei ist unter anderem auf Bank- und Kapitalmarktrecht sowie den Abgasskandal spezialisiert. Hinzu kommen die Themen Arbeits-, IT-, Versicherungs-, Reise-, Erb-, Versicherungs-, Sozial-, Wohn- und Mieteigentums- , Handels- und Gesellschafts- sowie Verwaltungsrecht. Die Gesellschafter Dr. Ralf Stoll und Ralph Sauer führten die Musterfeststellungsklage gegen die Volkswagen AG, handelten für 260.000 Verbraucher einen 830-Millionen-Vergleich aus. Aktuell führen die Inhaber in einer Spezialgesellschaft die Musterklage gegen die Mercedes-Benz Group AG.

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