Die Villa Verde war von 1934 bis 1940 im Besitz von Dora Sophie Kellner, der geschiedenen Frau Walter Benjamins. Dora, beruflich erfolgreich als Schriftstellerin, Übersetzerin und Journalistin, verließ als Jüdin nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten Berlin, um sich gemeinsam mit ihrem Sohn Stefan in Sanremo ein neues Leben aufzubauen. Ihr Hotel beherbergte Schriftsteller und Aristokraten, Maler und Journalisten, war Schauplatz von Intrigen und Liebesgeschichten, kleinen und großen Tragödien. Doch mit den geänderten politischen Verhältnissen in Italien bot auch dieses Haus keinen sicheren Hafen mehr.
Dr. Eva Weissweiler erzählt erstmals dieses bisher wenig bekannte Kapitel deutscher Exilgeschichte. Sie hat dazu viele unveröffentlichte Briefe, vor allem von Dora Sophie Kellner selbst, aber auch Unterlagen aus internationalen Archiven ausgewertet. Sie entwirft ein ebenso fundiertes wie facettenreiches Bild vom Leben und Überleben in einer finsteren Zeit.
Eva Weissweiler studierte Germanistik, Musik- und Islamwissenschaft in Bonn. Seit ihrer Promotion arbeitet sie als freischaffende Journalistin und Buchautorin. Ihre Schwerpunkte sind Frauengeschichtsforschung, deutsch-jüdische Lebenswege sowie Flucht und Migration. Sie lebt mit ihrem Mann, dem Bildhauer Klaus Kammerichs, seit 1986 in Köln.
Vortrag am Sonntag, 12. März 2023, um 15 Uhr im LVR-KULTURHAUS Landsynagoge Rödingen, Mühlenend 1, 52445 Titz-Rödingen. Der Eintritt kostet 3 Euro (inkl. Besichtigung der Gebäude und der Dauerausstellung).
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