Annette Werndl und Gabriele Middelmann sind zwei etablierte Künstlerinnen, die ihre Themen über abstrakte Malerei umsetzen, dabei jedoch unterschiedlicher kaum sein könnten. Während Werndls Werke einen äußerst expressiven, farbexplosiven Stil auszeichnen, sind es bei Middelmann die unzähligen Schichten, die ihren Gemälden eine schon fast spirituelle Tiefe jenseits der sichtbaren Oberflächen verleihen.
Mit Ausstellungen in Tokyo, New York, Lissabon und Venedig hat sich Annette Werndl auch international etabliert; ihre Werke beschreibt sie mit einem Zitat von Kandinsky „Farbe ist eine Kraft, die die Seele direkt beeinflusst“. In ihren Werken fällt der Blick fällt auf die freigelegten Farbspuren der unteren Pigmentflächen, die die Farbarchitektur des Bildes offenlegen. Dadurch entsteht ein Spannungsfeld zwischen reinen Farbflächen und linearen Spuren. Diese bewegte Formensprache führt zu einer energiegeladenen Komposition.
Gabriele Middelmann, die neben ihrer künstlerischen Karriere eine renommierte Fachbuchautorin sowie gefragte Dozentin für abstrakte Kunst ist, kommentiert ihre Werke „Wie im Leben, so auch in meiner Kunst, ist es immer eine Sache des Blickwinkels, und des Abstandes, wie ich sie betrachte. Abstand und Blickwinkel bringen für mich die notwendige Klarheit zur objektiven Beurteilung ins Spiel!“
‚Einen ganz anderen Ansatz hat Petra van Husen für sich gewählt: Fotografie. Im Gegensatz zu Werndl und Middelmann, die beide auf Jahrzehnte des Kunstschaffens zurückblicken, ist van Husen als Newcomerin erst seit 2019 mit ihrer Kunst in Ausstellungen vertreten. Mit Ausstellungen in Deutschland, Österreich und Südafrika hat sie sich aber bereits einen Namen als innovative Konzeptfotografin gemacht. Sie sagt über ihre Werke: „Nicht der Blick durch die Kamera verändert den Blick auf die Welt, sondern allein das bewusste Sehen, das dem Fotografieren voraus geht. Ich fotografiere Bilder, die ich ohne eine Kamera nie sehen würde.“ Kuratiert wurde die Ausstellung von Barbara Lenhard und Florian Gast. „Die Brüderkirche als Location mit ihrer jahrhundertealten Geschichte bildet einen faszinierenden Kontrast zu den zeitgenössischen Werken dieser drei Kunst-Powerfrauen und ich bin sehr stolz, dass wir diese Ausstellung zusammen realisieren können“ so Barbara Lenhard.
Die Location
Einzigartig für diese besondere Ausstellung: die Alte Brüderkirche in Kassel. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde die Alte Brüderkirche in ihrer ursprünglichen Form wiederhergestellt, Anfang der 70-er Jahre aber von der Gemeinde aufgegeben und nicht mehr für Gottesdienste genutzt. In den 90-er Jahren entstand eine Stiftung mit dem Ziel, die Brüderkirche zu erhalten und neu mit Leben zu erfüllen. Heute wird für sie für wechselnde Ausstellungen sowie für kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen genutzt.
Barbara Lenhard und Florian Gast arbeiten seit über zehn Jahren mit Kunst und Künstlern. Ihr Schwerpunkt liegt auf unkomplizierter, zeitgenössischer Kunst und darauf, Menschen und Kunst zusammenzubringen. Die Kunstvermittlung Barbara Lenhard + Florian Gast vertritt internationale Künstler mit einem Schwerpunkt auf der Kunst aus Südafrika.
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