Exzellente Aussichten rund um den nachwachsenden Rohstoff Holz bietet die Holzverpackungsbranche mit interessanten Berufen aus Handwerk, Industrie und Handel. Wie die Berufsbilder aussehen, erklärt der Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE).
 
Bad Honnef. Deutschland ist Industrieland ebenso wie Handels- und Exportnation. Die Stärke des Standortes beruht nicht zuletzt auf einem leistungsfähigen Logistiksektor. In ihm ist die Holzpackmittelbranche mit innovativen Unternehmen und interessanten Berufen ein wichtiger Baustein. „In einer stark arbeitsteiligen Welt fertigen unsere Unternehmen hochwertige Holzverpackungen für High-Tech-Produkte ebenso wie für Massengüter und bieten maßgeschneiderte Dienstleistungen für Industrie- und Handelskunden an. Entsprechend vielfältig ist das notwendige Knowhow in den Unternehmen, das kontinuierlich durch motivierte Auszubildende ebenso wie um Quereinsteigende ergänzt und erweitert wird“, erklärt HPE-Geschäftsführer Marcus Kirschner.

Die Fristen für das im Herbst beginnende Ausbildungsjahr 2023 laufen schon, doch sind Bewerbungen bei den Unternehmen weiterhin möglich. Die Holzverpackungsbranche floriert. Auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wollen Güter von A nach B gebracht werden. Viele Firmen sind auf der Suche und freuen sich über Bewerbungen, so im Bereich Holzbearbeitung. Während ihrer 36-monatigen Ausbildung ist für Holzbearbeitungsmechaniker und -mechanikerinnen das Sägen, Fräsen und Verarbeiten von Holz zu Schnittholz, Hobelware und Brettern sowie zu Furnier- und Spanplatten fester Bestandteil ihrer Arbeit. „Die Materialprüfung und die Kontrolle von Qualitätsvorgaben zählt ebenso zu den Aufgaben für Holzbearbeitungsmechanikerinnen und -mechaniker. Die Arbeit verlangt daher viel Verantwortungsbewusstsein“, betont HPE-Geschäftsführer Kirschner.

Holzmechaniker spezialisieren sich im dritten Jahr
Ein beliebter Beruf in der HPE-Branche ist auch der des Holzmechanikers bzw. der Holzmechanikerin. 2022 erreichte die durchschnittliche tarifliche Ausbildungsvergütung hier laut Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) monatlich im Durchschnitt über die gesamte Ausbildungsdauer im Bundesmittel 1.029 Euro. Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre. In den ersten beiden Jahren der Ausbildung erwerben die Auszubildenden gemeinsam grundlegende Fachkompetenzen. Dazu gehört das Einstellen und Bedienen z.B. von hydraulischen, elektrischen und elektrotechnischen Steuer- und Regeleinrichtungen, das Anfertigen und Instandsetzen von Schablonen, sowie die Be- und Verarbeitung von Holz und Holzwerkstoffen, aber auch von anderen Werkstoffen, per Hand und mit Maschinen. Teile zusammenbauen, montieren und demontieren, Oberflächen behandeln und Produkte für den Versand vorbereiten, gehört ebenso zur Tätigkeit. Im letzten Jahr der Ausbildung teilen sich die drei Fachrichtungen. Für die HPE-Branche heißt die Fachrichtung: Herstellung von Bauelementen, Holzpackmitteln und Rahmen. „Fachkräfte mit dieser Spezialisierung produzieren Transportverpackungen und Packmittel, Fenster, Türen, Treppen und andere am Bau benötigte Bauelemente aus Holz“, erklärt HPE-Geschäftsführer Kirschner. Dafür werden zunächst Hölzer und Holzwerkstoffe vorsortiert sowie Verbundpaletten und Kunststoffe verarbeitet. Nachdem Beschläge und Scharniere angebracht sind, fügen die Holzmechanikerinnen und Holzmechaniker die einzelnen Komponenten schließlich mit Nägeln, Klammern, Schrauben und Leim zusammen. Am Ende prüfen sie die Funktionsfähigkeit der Bauelemente und deren fachgerechte Lagerung.

Kaufmännisches ebenso wie Maschinenwissen gefragt
Während sich bei diesen beiden Berufen viel um die Bearbeitung des Werkstoffs Holz dreht, geht es nicht in allen Berufen in der Holzpackmittelbranche ums körperliche Anpacken. Gefragt sind in der Branche nämlich auch kaufmännische Berufe, so Industrie- und Großhandelskaufleute. Ein weiteres wichtiges Berufsbild in der Holzpackmittelindustrie ist die Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer. Die Ausbildung dauert 24 Monate. Nach erfolgreicher Ausbildung ist man imstande, verschiedene Fertigungsmaschinen und -anlagen einzurichten, in Betrieb zu nehmen und zu bedienen. Zudem überwacht man die Produktion und den Materialfluss und führt Wartungs- und Reparaturarbeiten aus. „Gewissenhaftigkeit ist für diesen Job das A und O“, weiß Kirschner. Sei es das Bedienen von Maschinen oder die Arbeit im Büro: Für die meisten Tätigkeiten in der Holzpackmittelbranche gilt, dass die Digitalisierung weiter voranschreitet und die Arbeit noch anspruchsvoller gemacht hat. „Gleichzeitig ist neben der Beherrschung der Technik der gute persönliche Umgang mit den Menschen ein zentraler Aspekt für ein gelingendes Arbeiten“, hebt Kirschner hervor.

Erfolgreiche Brancheninitiative für Fortbildung von Azubis
Übrigens: Der Fachverband HPE bietet die Möglichkeit, sich bereits während der Ausbildung Zusatzwissen anzueignen. In einem vom HPE zusammen mit der Holzfachschule Bad Wildungen konzipierten überbetrieblichen Lehrgang steht neben der Vermittlung von materialspezifischen Kenntnissen der praktische Bau von Grundkonstruktionen im Vordergrund. „In der zweiten Woche können die Teilnehmer außerdem ihren Staplerschein machen. Das ist für die Arbeit in der Branche sehr vorteilhaft“, unterstreicht Kirschner und ergänzt: „In dem Lehrgang erfahren angehende Holzmechaniker alles, was sie als erfolgreiche Verpacker in der HPE-Branche später brauchen.“

Über den Hauptverband der Deutschen Holzindustrie und Kunststoffe verarbeitenden Industrie und verwandter Industrie- und Wirtschaftszweige e.V.

Der Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE) e.V. feierte 2019 sein 150-jähriges Bestehen. Er ist ein Fachverband mit mehr als 420 überwiegend inhabergeführten Unternehmen aus allen Bereichen der Holzpackmittelindustrie, die etwa 80 % des Branchenumsatzes von rund 2,3 Mrd. Euro repräsentieren. Die Mitglieder des HPE sind Anbieter von Paletten, Packmitteln, Kabeltrommeln, Steigen und Spankörben aus Holz sowie Dienstleister aus den Bereichen Verpacken, Containerstau und Logistik. Der hochgerechnete Holzbedarf der Branche liegt – inklusive der Kleinbetriebe unter 20 Mitarbeitern – bei rund sechs Mio. Kubikmetern.

Weitere Informationen unter www.hpe.de

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