Die schnellste Heiz-Kühl-Presse der Welt stellt Wickert Maschinenbau auf der JEC World in Paris vor. Die Composite-Presse mit einer Heizplatte von 600 x 600 mm und einer Presskraft von 25 t punktet mit Heiz- und Kühlraten von bis zu 50 K/min. Standardmäßig sind Pressen für Temperaturen bis 450º C verfügbar. 

Mit ihrer Hilfe werden vor allem Hochleistungsthemoplaste in der Luft- und Raumfahrt verarbeitet aber auch Membran-Elektroden-Einheiten (MEA) für Brennstoffzellen gefertigt. 

Hochtemperatur-Pressen bilden nur einen Teil des Produktportfolios von Wickert Maschinenbau. Das Familienunternehmen bietet als Komplettanbieter Fertigungslösungen aus einer Hand für die gesamte Composite-Wertschöpfungskette. Es stellt auf der JEC in Halle 5 an Stand M64 aus. Bei der dort ausgestellten Heiz-Kühl-Presse handelt es sich um eine Laboranlage für die Forschung.

Ebenfalls für wissenschaftliche Anwendungen ist eine kundenspezifische Ausführung der schnellen Heiz-Kühl-Presse mit Temperierraten von 35 K/min gedacht, die Wickert momentan für die TU Chemnitz fertigt. Sie hat eine Presskraft von 3 000 kN, die sich in weniger als 1 s aufbaut. Die Heizplattentemperatur beträgt maximal 420°C. Im April soll die Presse beim Kunden installiert und für innovative Forschungsprojekte eingesetzt werden.

Temperierung in Rekordgeschwindigkeit dank induktivem Heizsystem

Damit die kurzen Heiz- und Kühlraten erreicht werden, integriert Wickert in die Pressen ein Temperiersystem mit zwei getrennten Kreisläufen. Induktionsspulen in den Heizplatten sorgen für das schnelle Aufheizen der Werkzeughälften, integrierte Kanäle mit Kühlwasser für ihr rasches Abkühlen. Dabei garantiert das Unternehmen über den gesamten Temperaturbereich bis 500º C und die ganze Plattenfläche eine homogene Temperatur mit einer maximalen Abweichung von ± 5º C.

Verarbeiten von thermisch schnell reagierenden Partikelschäumen

Mit ihrer schnellen Werkzeug-Temperierung leisten die Pressen einen spürbaren Beitrag, um Zykluszeiten in der Hochtemperaturverarbeitung zu verkürzen und die Produktion zu beschleunigen. Beim Einsatz thermisch schnell reagierender Partikelschäume sind die kurzen Heiz- und Kühlraten Voraussetzung für eine wirtschaftlich effiziente Verarbeitung.

Über die Wickert Maschinenbau GmbH

Die Wickert Maschinenbau GmbH ist ein mittelständisches familiengeführtes Unternehmen mit Sitz in Landau/Pfalz. Sie entwickelt und fertigt komplexe, vollautomatische Anlagen, in die ihre hydraulischen Pressen integriert werden. Alle Maschinen und Anlagen sind modular aufgebaut, mit Presskräften zwischen 20 und 100.000 kN verfügbar und werden jeweils kundenspezifisch parametriert. Eingesetzt werden sie zur Verarbeitung von Elastomeren, Composites, Kunststoffen und Pulvermaterialien. Außer zur Herstellung von pharmazeutischen Verschlussstopfen werden die Pressen auch zur Produktion von Sicherheitsteilen in KFZ-Bremsanlagen und zur Fertigung von Bipolarplatten für Brennstoffzellen verwendet. Des Weiteren werden Wickert-Pressen in der E-Mobilität eingesetzt sowie in Laboren und Forschungseinrichtungen.

Stephanie Wickert und Stefan Herzinger leiten als Gesellschafter und Geschäftsführer das 1901 gegründete Familienunternehmen, das durch einen Beirat unter der Leitung von Hans-Joachim Wickert unterstützt wird. Wickert fertigt ausschließlich in Landau/Pfalz, von wo aus es seine Kunden in Europa, Amerika und Asien beliefert. 2022 erzielten 201 Mitarbeiter rund 46 Mio. € Umsatz.

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