Für mehr als 30.000 kleine und große IT-Unternehmen allein in Deutschland war der Microsoft Silber oder Gold Partnerstatus für Jahrzehnte der erstrebte und notwendige Qualitätsnachweis. Durch die Zertifizierung ihrer Mitarbeitenden in 19 Kompetenzfeldern konnte dieser Nachweis erbracht werden und wurde entsprechend vielfältig zertifiziert. Am dritten Oktober 2022 wurde das „Microsoft Partner Network“ abgelöst und auf das neue „Microsoft Cloud Partner Program“ (MCPP) umgestellt. Künftig können IT-Unternehmen in sechs Kompetenzfeldern ihre Expertise nachweisen. Dafür stehen drei verschiedene „Partner Capability Scores“ bereit, in denen Unternehmen sich beweisen müssen: Leistung, Qualifikation und Kundenerfolg.

Cloudtechnologie ist das neue „normal“ für Hersteller und Kunden

Mit neuen Innovationen treibt die IT-Branche die Weltwirtschaft an. Microsoft gehört zu den großen Playern von Digitalisierung und neuen Technologien. Die wachsende Nutzung von Cloud Technologien durch Unternehmen jeder Größe rückt die Cloud auch in den Mittelpunkt des neuen Microsoft Partnerprogramms. Die Microsoft Azure-Cloud gehört zu den ganz Großen und die Vorteile für Nutzer von Microsoft-Produkten sind naheliegend. Software, IT-Infrastruktur und Expertise in Implementierung und Nutzung – alles aus einer Hand. Microsoft trägt mit dem MCPP somit der veränderten Rolle von IT bei Kunden Rechnung und macht es leichter, den richtigen Microsoft-Partner zu finden.

Partner müssen neu und ausführlicher ihre Expertise beweisen

Das neue Partnerschafts-Modell fußt auf sechs Kompetenzfeldern, sogenannten Designations. Diese ersetzen den Microsoft Gold-Partner Status. Niedrigere Partnerstufen, wie den Silver-Partner, wird es künftig nicht mehr geben. Damit liegt die Messlatte für eine Partnerschaft höher.

Microsoft hat nämlich nicht nur den Namen des Partnerschaftsmodells geändert, sondern auch die Bedingungen, die erzielt sein müssen, um diese Partnerschaft zu erreichen.

Jede einzelne Designation ist eingeteilt in drei Kategorien: Performance, Skilling und Customer Success. Performance misst Neukunden der letzten 12 Monate, Skilling das durch bestimmte Zertifikate nachgewiesene Fachwissen (ähnlich wie bei dem alten Partner-Modell) und Customer Success die erfolgreich umgesetzten Kundenprojekte.

Damit werden der Kunde und seine Zufriedenheit zum festen Bestandteil des Partnerschafts-Prozesses. Dass der Umsatz (von Microsoft Produkten) künftig ebenfalls in die Waagschale für ein Partnerzertifikat fällt, ist aus Microsoft-Sicht plausibel. Insbesondere für IT-Beratungshäuser bedeutet diese Maßgabe allerdings eine Erschwernis, da eine Produktunabhängigkeit für Beratungen einen großen Teil ihrer Marktqualität darstellt.

Ein Trost mag sein, dass Microsoft Partner mindestens 70 von 100 möglichen Punkten erreichen müssen, um den Titel „Solution Partner“ für einen Kompetenzbereich zu erhalten. Hier lässt Microsoft also etwas Spielraum zu.

Lösungskompetenz ist der Schlüssel des künftigen Partnerschaftsmodells

Es ist bezeichnend, dass die künftig relevanten Kompetenzfelder für eine Partnerschaft sämtlich als „Solution“ daherkommen. Das rückt optisch die bisher im Vordergrund stehenden Produkt-Zertifizierungen (auf einzelne Microsoft Produkte) etwas in den Hintergrund und fokussiert die thematisch gegliederte Lösungskompetenz der Partnerunternehmen. Dass hinter jeder „Solution“ auch die entsprechenden Microsoft Produkte auf ihren Einsatz warten, tut der Sache keinen Abbruch. Partner können sich als Spezialisten profilieren und Kunden können sie genau dort abholen.

Im Interview mit Andre Thiemann, Microsoft Partnerschaftsbeauftragtem bei noventum consulting:

Was ändert sich für unsere Kunden?

Was bedeutet das für die produktunabhängige Beratung?

Als Microsoft Partner setzen Sie aber doch ausdrücklich auf Microsoft und damit auf Azure?

Ist das Ende von on-premises nahe?

Lesen Sie im nc360° den vollständigen Artikel und das Interview

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Andre Thiemann
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