Wann: Donnerstag, 2. März, 17:30 Uhr
Wo: Mariendorfer Damm, vor Hausnummer 423A in 12107 Berlin-Tempelhof-Schöneberg

Noch während der Mahnwache am Sonntag in der Kantstraße für einen 50-jährigen getöteten Radfahrer kam die Meldung mit der nächsten, der vierten Getöteten.  Auf dem Mariendorfer Damm wurde eine Radfahrerin von einer Autofahrerin gerammt. Die Radfahrerin starb vor Ort. Changing Cities spricht den Angehörigen tiefes Mitgefühl aus und ruft zur Mahnwache auf.  

Bisher wurde in diesem Jahr alle zwei Wochen ein*e Radfahrende*r getötet. Diese katastrophale Bilanz entspricht überhaupt nicht den Zielen der Vision Zero, die keine Verkehrstoten und Schwerverletzten vorsieht und in Berlin gesetzlich verankert ist. Seit Jahren hat sich in Bezug auf die Verkehrssicherheit bei Radfahrenden de facto nichts verbessert. So zeigen die heute veröffentlichten Unfallzahlen der Berliner Polizei für 2022, dass sich bei der Anzahl der leicht- und schwerverletzten Radfahrenden keine Verbesserung eingestellt  hat. Stattdessen hat sich die schon zuvor alarmierende Tendenz bei den Leicht- und Schwerverletzten sogar noch verschlechtert. 

„Wir trauern mit Familie und Freunden der Verstorbenen. Aber wir sind auch wütend. Es ist niederschmetternd, dass die Sicherheit für ungeschützte Verkehrsteilnehmende im Bewusstsein der Politiker*innen und in der Verwaltung kaum eine Rolle spielt. Ja, es wird auf Sonntagsreden darüber gesprochen, aber es ändert sich viel zu wenig. Dabei ist Verkehrssicherheit für alle gut und wichtig: für Kinder, für Senior*innen, für den Klimaschutz und für das gesunde Leben in der Stadt. Aber nein, die Leichtigkeit und Flüssigkeit des Kfz-Verkehrs ist und bleibt de facto die oberste Maxime der Verantwortlichen,“ kommentiert Ragnhild Sørensen von Changing Cities.

Der Unfallort am Mariendorfer Damm ist ein Sinnbild der autogerechten Stadt: zwei Meter Fußweg, 80 cm Radstreifen, sechs Fahrstreifen für Kfz, wovon zwei zeitweise als Busspur dienen. In der Mitte, wo früher eine Tram fuhr, sind Parkplätze entstanden. Es gibt kaum Querungsmöglichkeiten für zu Fuß Gehende und Radfahrende: Bis zur nächsten sicheren Ampel sind es mindestens rund 300 Meter. Wenn also ein*e Radfahrer*in oder Fußgänger*in die Straßen überqueren will, so muss diese Person einen Umweg von mehreren hundert Meter zurücklegen und/ oder auf die Aufmerksamkeit der Autofahrenden hoffen.  

Die Mahnwache ist als Demonstration bei der Versammlungsbehörde angemeldet. Der ADFC Berlin stellt am Unfallort ein Geisterrad auf. Bereits um 16:30 Uhr startet eine Vision-Zero-Demonstration ab Möckernstraße 47, 10963 Berlin zum Unfallort. Nach der Mahnwache fährt die Fahrraddemonstration weiter zum Roten Rathaus.

Weiterführende Links:

Pressemitteilung der Polizei vom 27. Februar: https://www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/2023/pressemitteilung.1299049.php
Verkehrssicherheitslage 2022 vom 28. Februar:
https://www.berlin.de/polizei/aufgaben/verkehrssicherheit/verkehrsunfallstatistik/
Informationen zu Changing Cities e.V.: https://changing-cities.org

Über den Changing Cities e.V.

Wir fördern zivilgesellschaftliches Engagement für lebenswertere Städte. Das bislang größte Projekt von Changing Cities e.V. ist der Volksentscheid Fahrrad in Berlin, mit dem es 2016 gelang, die Berliner Verkehrspolitik zu drehen und das bundesweit erste Mobilitätsgesetz anzustoßen. Changing Cities e.V. unterstützt lande#- und bundesweit Bürger*inneninitiativen, die sich im Bereich nachhaltige Verkehrswende und lebenswerte Städte einsetzen, mit Kampagnenwissen oder stößt solche Initiativen an. Changing Cities ist als gemeinnützig anerkannt.

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