„Dénes Nagy erzählt authentisch und mit Humor über seine liebenswürdigen Figuren. Seine Herangehensweise erfordert eine aufwendige Recherche, die wir gern mit dem Baumi Award unterstützen“, so der diesjährige Gastjuror Andreas Dresen.
Jurybegründung:
Dénes Nagy verfolgt einen besonderen Ansatz, in dem er seine Amateurdarsteller:innen in die Drehbuch-entwicklung einbindet. Somit wird das Drehbuch an die realen Charaktere angepasst. Uns gefällt an „The Vacation“ der Humor, der auch aus Missverständnissen resultiert. Die Charaktere des Films reisen zum ersten Mal ins Ausland; sie sprechen nur Ungarisch, sind jedoch gezwungen, ihre Unsicherheit so gut wie möglich zu vertuschen und Spaß zu haben. Aber wenn wir lachen, geschieht dies ohne Wertung. Wir sind auf der gleichen Ebene wie die Charaktere; wir gehen mit ihnen mit und wissen auch nicht mehr als sie. Wir freuen uns, diese außergewöhnliche Drehbuchentwicklung des Filmkünstlers Dénes Nagy auszuzeichnen.
Zum Inhalt:
Feci, ein Mitte 40-jähriger Mann aus der ungarischen Provinz, macht mit seiner Frau zum ersten Mal in seinem Leben einen Gruppenurlaub an der Côte d’Azur. Er ist unglaublich schockiert, als sich herausstellt, dass er sich bei Ankunft in seinem Hotelzimmer in Quarantäne begeben muss. Dies zwingt ihn auf eine innere Entdeckungsreise und führt ihn zur Erkenntnis seiner eigenen Freiheiten und seinen Grenzen.
Zum Preisträger:
Dénes Nagy studierte bis 2009 an der Universität für Theater- und Filmkunst Budapest. Während des Studiums verbrachte er ein Gastsemester an der DFFB Berlin und nahm am Berlinale Talents 2012 teil. Er hat viele Kurzfilme gedreht, sowohl Dokumentar- als auch Spielfilme, die auf vielen bedeutenden nationalen und internationalen Festivals, u.a. Quinzaine des Réalisateur Cannes, gezeigt und ausgezeichnet wurden. 2021 feierte sein Spielfilmdebüt „Natural Light“ („Das Licht
in den Birkenwäldern“ / „Természetes Fény“) Premiere im Wettbewerb der Berlinale und Dénes Nagy wurde mit dem Silberner Bären für die Beste Regie ausgezeichnet.
Zum Preis:
Im Februar 2016 wurde erstmals der Baumi Script Development Award in Erinnerung an den Filmproduzenten und Filmverleiher Karl „Baumi“ Baumgartner verliehen. Der mit 20.000 Euro dotierte Preis wurde von den Stiftern Martina und Sandra Baumgartner, der von ihm mit gegründeten Pandora Film sowie der Film- und Medienstiftung NRW ins Leben gerufen. Um den Award können sich Autor:innen mit einem englischsprachigen Treatment bewerben. Aus den Einreichungen wählt eine Jury, bestehend aus den Stiftern und eine:r jährlich wechselnden internationalen Gastjuror:in, einen Stoff aus.
Gewinner des ersten Baumi Awards war der Ägypter Omar El Zohairy (Gastjuror Fatih Akin), der mit seinem prämierten Projekt „Feathers of a Father“ 2021 in Cannes’ Semaine de la Critique Premiere feiern konnte. Die syrische Regisseurin Soudade Kaadan (Gastjurorin Martina Gedeck) wurde mit ihrem prämierten Projekt „Nezou“ 2022 beim Internationalen Filmfestival Venedig u.a. mit dem Audience Award für den Besten Film der Orizzonti Sektion ausgezeichnet. Es folgten der polnische Filmemacher Kuba Czekaj (Gastjuror Aki Kaurismäki), der deutsche Autor Martin Rehbock (Gastjuror Bent Hamer), die Südafrikanerin Amy Jephta (Gastjurorin Małgorzata Szumowska), die afghanische Filmemacherin Sharbanoo Sadat (Gastjurorin Maren Ade). Im letzten Jahr erhielten die georgische Filmemacherin Dea Kulumbegashvili und der deutsch-kosovarische Regisseur Visar Morina anteilig den Baumi Award von Gastjurorin Ildikó Enyedi.
Der besondere Dank der Preisstifter gilt Katja Clos für die Grafik- und Logoerstellung, Friederike Zeit für Entwurf und Anfertigung der Preisskulptur sowie Fritz Erler für die Programmierung der Webseite.
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