Mit dem zweitägigen Warnstreik am 7. und 8. Februar will die GEW wenige Tage vor der Wahl den Druck auf die rot-grün-rote Koalition erhöhen. „Wir streiken heute zum achten Mal in wenigen Monaten und unser Arbeitgeber, Finanzsenator Daniel Wesener, hat es bisher nicht für nötig gehalten, mit uns in ein Gespräch zu gehen“, kritisierte Tom Erdmann, Vorsitzender der GEW BERLIN. „Alle drei Koalitionsparteien haben die Forderung nach kleineren Klassen in ihre Wahlprogramme geschrieben. Passiert ist bisher nichts. Wir erwarten konkrete politische Handlungsvorschläge und einen Tarifvertrag.“
„Wir wollen mit dem Senat über Arbeitsbedingungen verhandeln, die nicht krank machen“, erklärte Anne Albers, Leiterin des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik. Der Krankenstand und die hohe Teilzeitquote seien auch ein Ergebnis der schlechten Arbeitsbedingungen. „Gerade angesichts des Lehrkräftemangels brauchen wir wirksame Instrumente, um einer weiteren Verschlechterung unserer Arbeitsbedingungen etwas entgegensetzen zu können. Gute Arbeitsbedingungen sind das wirksamste Mittel gegen den Lehrkräftemangel. Lehrer*in zu sein muss wieder attraktiv werden, das geht nur mit guten und gesunden Arbeitsbedingungen. Mit einem Tarifvertrag könnten wir Schritt für Schritt die Weichen stellen für kleinere Klassen“, so Albers.
Der zweitägige Warnstreik wird am 7. Februar mit einer Demo vom S-Bahnhof Friedrichstraße und einer zentralen Kundgebung vor dem Roten Rathaus begonnen. Für den zweiten Streiktag am 8. Februar sind dezentrale Aktionen in allen Bezirken geplant. Mehr Infos zu den dezentralen Aktionen: https://www.gew-berlin.de/tarif/tv-gesundheitsschutz/dezentrale-streikcafes
Aufgerufen sind die tarifbeschäftigten Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen und Schulpsycholog*innen an den staatlichen Schulen des Landes Berlin, die unter den Geltungsbereich des TV-L fallen.
Im Juni 2021 hat die GEW BERLIN erstmals zu Verhandlungen über einen TV Gesundheitsschutz aufgefordert. Eine Befragung der GEW BERLIN unter angestellten Lehrkräften hat gezeigt, dass die Klassengröße die wirksamste Stellschraube bei der Senkung der Arbeitsbelastung ist.
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