Eine Innendämmung ist dann sinnvoll, wenn ein äußerer Wärmeschutz nicht möglich oder nicht gewünscht ist. Mit gedämmten Gebäuden sparen Bewohnende Energie und Kosten, gleichzeitig profitieren sie von einem behaglicheren Zuhause. Das Passivhaus Institut zeigt beim nächsten Passivhaus-Abend mehrere Möglichkeiten, eine Innendämmung umzusetzen. Zudem gibt es wertvolles Hintergrundwissen. Der vierte Teil der Veranstaltung „Energieeffizienz selbst gemacht – JETZT! anpacken, sparen, beitragen“ findet am 22. Februar als Webinar statt. Die Teilnahme ist gebührenfrei.

Innendämmung selber anbringen? Das geht! Bereits im Januar zeigte das Passivhaus Institut, wie Fachkräfte und versierte Heimwerkende Innenwände dämmen können. Die Fortsetzung folgt nun beim Passivhaus-Abend am 22. Februar 2023. Bei dieser OnlineVeranstaltung liegt der Schwerpunkt auf kapillaraktiver Dämmung, die eingedrungene Feuchte zurück in den Raum transportieren kann und so besonders sicher ist. Nach einem anschaulichen Einblick in die Physik des Feuchtetransports werden verschiedene Umsetzungen vorgestellt: Innendämmung mit Zelluloseflocken, mit Mineralschaumplatten sowie mit Dämmmatten. Selbst realisiert lohnt sich das finanziell innerhalb weniger Jahre, der Komfortgewinn stellt sich sofort ein. Gedämmte Gebäude leisten auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

OSB-Platten & Zelluloseflocken

Die Referenten des Passivhaus Instituts zeigen, wie interessierte Personen diese Arbeiten umsetzen können, um Energie und Kosten zu sparen. Dazu wird solides Vorwissen vermittelt. Für die Innendämmung mit Zelluloseflocken hat das Passivhaus Institut einen Verbundträger aus Kanthölzern und EPS-Profilen gefertigt und daran bis zur Decke OSB-Platten befestigt. Anschließend wurden die Zelluloseflocken von einem Handwerksbetrieb eingeblasen und die Einblasöffnungen luftdicht verklebt.

Luftdichtheit entscheidend!

Bauphysikalisches Hintergrundwissen und Verständnis für einige Grundregeln bei der Anbringung von Innendämmung sind für alle handwerkenden Personen hilfreich, um Fehler zu vermeiden. Informationen zu bauphysikalischen Grundlagen, unter anderem zu feuchter Luft und Feuchtetransport gibt es auch in der Wissensdatenbank Passipedia. Grundsätzlich ist für jede Innendämmung eine gute Luftdichtheit entscheidend. So kann die warme und feuchte Raumluft nicht an die kalte Wand hinter der Dämmung gelangen und Bauschäden werden vermieden. „Eine Innendämmung lässt sich sicher und kostengünstig mit verschiedenen Materialien herstellen. Das zeigen wir vor allem anhand praktischer Beispiele. So können alle effektiv etwas gegen die Energiekrise tun“, erklärt Benjamin Krick vom Passivhaus Institut.

Praxisnahe Anleitungen

Das Passivhaus Institut hat insgesamt über 20 Do-it-yourself-Projekte (DIY) zum Energiesparen auf Passipedia veröffentlicht. Die Anleitungen zeigen praxisnah worauf es ankommt und welches Material nötig ist. Zudem gibt es Hintergrundwissen zu Feuchtetransport und Wärmeübertragung. Dieser Passivhaus-Abend ist bereits die vierte Veranstaltung zu Do-it-yourself-Arbeiten. Zu den ersten drei DIY-Abenden gibt es Videos. Der nächste Passivhaus-Abend findet am 22. März 2023 wiederum online statt, das Thema ist "Luftdichtheit – eine wichtige Säule des Passivhauses“.

Zum Nachlesen!

Für die DIY-Energiespartipps arbeitet das Passivhaus Institut mit der LandesEnergieAgentur Hessen (LEA) zusammen. Unterstützt wird das Projekt durch das Hessische Wirtschaftsministerium. Ergänzend hat das Passivhaus Institut die Initiative EnergieEffizienzJETZT gestartet, alle Informationen dazu gibt es online auf Passipedia. Mit den Passivhaus-Abenden informieren das Passivhaus Institut, die IG Passivhaus, Passivhaus Austria sowie die Passivhaus Dienstleistung GmbH über aktuelle Themen des energieeffizienten Bauens und Sanierens. Die Passivhaus-Abende sind als Fortbildung anerkannt. Die Teilnahme ist gebührenfrei.

Passivhaus-Abend am 22. Februar 2023:

Energieeffizienz selbst gemacht – JETZT anpacken, sparen, beitragen, TEIL 4

Datum: Mittwoch, 22. Februar 2023 // 19 bis 20.30 Uhr

Art: Gebührenfreier Online-Vortrag // Infos und Anmeldung hier

26. Internationale Passivhaustagung: Die #26intPHC vom 10. bis 12. März 2023 findet in Wiesbaden und online statt. Das Energieeffizienz-Forum, die dazugehörige Fachausstellung, ist für alle interessierten Personen am Freitag und Samstag von 10 bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Alle Infos: www.passivhaustagung.de

#EnergieEffizienzJETZT: Fossile Energie einzusparen ist das Gebot der Stunde. Das Passivhaus Institut hat dazu die Aktion #EnergieEffizienzJETZT gestartet. Alle Infos auf der Plattform Passipedia.

Passivhäuser: Das Passivhaus-Konzept reduziert den für Gebäude typischen Wärmeverlust durch Wände, Fenster und Dach drastisch. Mit den fünf Prinzipien, 1. gute Dämmung, 2. dreifach verglaste Fenster, 3. Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung 4. Vermeidung von Wärmebrücken, 5. luftdichte Gebäudehülle, benötigt ein Passivhaus nur sehr wenig Energie zum Heizen und Kühlen. Der größte Teil des Wärmebedarfs wird aus „passiven“ Quellen wie Sonneneinstrahlung, Abwärme von Personen und technischen Geräten gedeckt. SINFONIA und weitere, weltweite Projekte belegen: Das PassivhausKonzept funktioniert auch bei Sanierungen von Bestandsgebäuden. Dazu entwickelte das Passivhaus Institut den EnerPHit-Standard.

Weitere Vorteile der Standards Passivhaus & EnerPHit: 1. Erhöhter Komfort. 2. Im Winter ist der Heizbedarf gering: Die Wärme entweicht nur langsam aus dem Haus. 3. Im Sommer ist der Kühlbedarf von Passivhäusern gering. 4. Durch die niedrigen Energiekosten sind die Nebenkosten kalkulierbar niedrig – eine Grundlage für bezahlbares Wohnen und sozialen Wohnungsbau.

Passivhaus und erneuerbare Energie: Passivhaus und die Erzeugung erneuerbarer Energie sind ein Traumpaar: Das Passivhaus Institut hat die Gebäudeklassen Passivhaus Plus und Passivhaus Premium eingeführt. Das Pionierprojekt in Darmstadt erhielt 2015 eine Photovoltaikanlage und das Zertifikat Passivhaus Plus.

Nutzungsarten: Mittlerweile gibt es Passivhäuser für alle Nutzungsarten: Neben Wohn- und Bürogebäuden existieren auch Kitas und Schulen, Sporthallen, Schwimmbäder und Fabriken als Passivhäuser. In Frankfurt am Main erhielt das weltweit erste Passivhaus-Krankenhaus gerade das Passivhaus-Zertifikat.

PHPP: Für die realitätsnahe, zuverlässige Energiebilanzierung sowie die Planung hoch energieeffizienter Gebäude gibt es das Planungstool PHPP (Passivhaus-Projektierungspaket). Das auf Excel basierende Werkzeug wird weltweit standardmäßig für die Planung und Qualitätssicherung von Passivhäusern und EnerPHit-Sanierungen eingesetzt.

IG Passivhaus / Passivhaus Austria: Das Ziel der deutschsprachigen Netzwerke IG Passivhaus und Passivhaus Austria ist die Wissensvermittlung zum hoch energieeffizienten Bauen und Sanieren sowie die Vernetzung aller Akteure.

Über die Passivhaus Institut GmbH

1996 gründete Prof. Dr. Wolfgang Feist das Passivhaus Institut in Darmstadt, seit 2010 ist das Institut auch in Innsbruck vertreten. Das Passivhaus Institut ist unabhängig und belegt eine Spitzenposition bei der Forschung und Entwicklung zum hoch energieeffizienten Bauen und Sanieren. Mitarbeitende des Instituts engagieren sich seit 2019 bei den Scientists for Future.

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