Betroffene müssten zudem erforschen, wie sich Epilepsie bei ihnen persönlich ausmacht. Die Krankheit habe sehr viele Gesichter, weshalb es von großer Bedeutung sei, die eigene Symptomatik kennenzulernen, Auslösefaktoren zu identifizieren, Warnsignale richtig zu deuten und notwendige, aber nicht übertrieben ängstliche Maßnahmen zu ergreifen, um sich vor etwaigen Verletzungen durch die epileptischen Anfälle zu schützen. Es brauche ein umfassendes Krankheitsmanagement, das sich vor allem aus der Erfahrung speist: „Mit der Zeit lernt man sich und seine Epilepsie immer besser kennen und kann durch geeignetes Intervenieren frühzeitig verhindern, dass es zu schwerwiegenden Komplikationen kommt. Je besser man vorbereitet ist, desto leichter tun sich auch Möglichkeiten für rasche Hilfe in der Krise auf. Daher appelliere ich nicht nur, sich Betreuungs-, Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung zuzulegen, sondern auch Notfallausweise und Medikamentendokumentationen, die man stets bei sich führt“, meint der 37-Jährige, der auch in Rechtsfragen zertifiziert ist und deshalb hinweist: „Ein weiterer Baustein in der Beratung ist die Allgemeine Sozialgesetzaufklärung, welche Auskunft darüber gibt, welche Leistungen im Zweifel Verfügung stehen – vom Schwerbehindertenausweis, Arbeitslosengeld, Erwerbsminderungsrente, Sozialhilfe, Pflegeleistungen, medizinische oder berufliche Rehabilitation, sonstige Transferleistungen bei Krankheit und Behinderung, Heil- und Hilfsmittel, Ergo- und Physiotherapie, Eingliederungshilfe, Wohngeld oder Psychotherapie“, erläutert Riehle nur einen Teil der Themen, zu denen ihn immer wieder Fragen erreichen. Wir können zwar keine Einzelfallprüfung im juristischen Sinn vornehmen, aber eine prinzipielle Darlegung von Ansprüchen ist möglich. Zudem verweise ich im Zweifel an jeweils zuständige Stellen und versuche, im Paragrafendschungel eine Orientierung zu sein“, so der Sozialberater, der abschließend anfügt: „Unser Ziel ist es, die Betroffenen aus ihrer Krankheitsstarre zu lösen und sie zu proaktiven und mündigen Patienten zu machen!“.
Die Selbsthilfeinitiative bietet bundesweit kostenlose Psychosoziale Mailberatung unter www.selbsthilfe-riehle.de an.
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