„Die Corona-Pandemie hat die Passanten-Frequenz in den Top-Einkaufslagen in München, Nürnberg und Augsburg in der für den Einzelhandel umsatztechnisch so elementaren Adventszeit 2020 und 2021 erheblich gedämpft“, erklärt Prof. Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts. „Im vergangenen Jahr 2022 zeigten sich die Einkaufsmeilen in den drei bayerischen Metropolen wieder deutlich belebter, wenngleich das Vor-Corona-Niveau aus 2019 meist noch nicht ganz wieder erreicht wurde. Eine anhaltend hohe Inflation sowie während des vergangenen Jahres massiv gestiegene Energiepreise dämpfen die Konsumlaune vieler Bundesbürger weiterhin erheblich. Zudem wuchs der Marktanteil des ohnehin starken Online-Handels zu Lasten des stationären Geschäfts mit Beginn der Pandemie nochmals sprunghaft an.“
Im letzten Vor-Corona-Jahr 2019 wurden an den drei Messpunkten zu den Hauptgeschäftszeiten über die vier Adventssamstage hinweg im Schnitt 16.441 (München), 7.430 (Nürnberg) sowie 4.462 (Augsburg) Passanten pro Stunde gezählt. Im Jahr 2020 setzte ab Anfang November der sog. „Lockdown light“ ein, ehe es im Zuge eines harten Lockdowns ab Mitte Dezember – also in Mitten des Vorweihnachtsgeschäftes – zu kompletten Ladenschließungen kam. Im Vergleich zu 2019 (100 %) lag das Frequenzniveau lediglich bei 34 % (München), 42 % (Nürnberg) sowie 38 % (Augsburg). Zum Ende des zweiten Corona-Jahres 2021 blieb der stationäre Einzelhandel unter strikten Zugangsbeschränkungen (bspw. 2G/3G) geöffnet; das Frequenzniveau lag mit 55 % (München), 66 % (Nürnberg) und 56 % (Augsburg) weiterhin spürbar unter dem Vor-Corona-Jahr 2019.
Im nun gerade abgelaufenen Jahr 2022 fand das Vorweihnachtsgeschäft erstmalig wieder ohne relevante Corona-Auflagen statt. Neben den stationären Geschäften lockten Weihnachtsmärkte sowie Glühweinstände die Menschen wieder in die Innenstädte. Im Vergleich zu 2019 lag das Frequenzniveau bei 79 % (München), 96 % (Nürnberg) sowie 86 % (Augsburg).
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