Wer in diesem Jahr einen Neuwagen kaufen will, der sollte noch warten. Denn die überraschende Preissenkung des Herstellers Tesla, die in Wirklichkeit ein Rabatt ist, gerät die Konkurrenz unter Druck. Schon jetzt steigen nach Beobachtungen der Online-Neuwagenbörse carwow.de die Rabatte auf Neuwagen. So deute Vieles darauf hin, dass ab der zweiten Jahreshälfte die Probleme für den Handel zunehmen. Schon jetzt spüren einige Automarken die Vorboten der Absatzflaute und drehen an der Rabattschraube. Ford zum Beispiel hob zuletzt beim Puma den Nachlass im Vergleich zu 2022 um sieben Prozent von 18 auf 25 % an. „Wir gehen davon aus, dass der Trend sich kontinuierlich fortsetzen wird und es ab dem zweiten Quartal auch wieder in der Breite bessere Nachlässe und kürzere Lieferzeiten geben wird“, sagt Carwow-Chef Philipp Sayler von Amende. „Insbesondere in den letzten Wochen zeichnete sich ein Trend ab, dass die Rabatte wieder stärker ansteigen. In Summe liegen die Rabatte jedoch noch deutlich unter dem Niveau von 2020 und 2021.“

Rabatte von teilweise sogar mehr als 20 Prozent gibt es auf Verbrennermodelle wie den Ford Kuga 1.5 EcoBoost 88kW Titanium (27%), BMW 320i Touring (22%) und 530i Touring (24%) sowie den Kia Ceed 1.0 T-GDI 88kW Vision (24%). Selbst bei Erfolgsmodellen wie dem VW Golf 1.5 TSI (19%) und dem VW T-Roc (18%) sind hohe Nachlässe möglich.

Nach dem Auslaufen der Kaufprämie für Hybridmodelle und Reduzierung der Kaufanreize für Elektroautos sind auch dort hohe Rabatte nicht ausgeschlossen. „Aufgrund der teilweise reduzierten bzw. weggefallenen staatlichen Fördergelder könnte die Nachfrage nach E-Fahrzeugen und Plug-in-Hybriden nachlassen und damit auch die Rabattschlacht bei Fahrzeugen mit alternativen Antrieben beginnen“, glaubt Autoexperte Peter Fuß von der Unternehmensberatung EY. „Sollte der Absatz bei Elektrofahrzeugen weiter hinter den Erwartungen bleiben, werden wir weitere Rabatte und Preissenkungen der Hersteller sehen“, so Carwow-Chef Sayler von Amende.

Bislang fallen die Nachlässe bei den teuren Elektroautos noch moderat aus. Die höchsten Nachlässe gewährt Smart auf den Fortwo EQ (38%), die Billigmarke Dacia auf den Spring Essential (33%), Nissan auf den Leaf (32%) sowie Renault bei den Stromern Twingo (29%) und Zoe (28%). Zum Vergleich: Porsche gewährt beim Kauf eines Taycan nur 6 %.

Bei den Plug-in-Hybrid-Modellen sieht das Bild ähnlich aus. Nach dem Förderende gleichen die Hersteller nur zum Teil die Differenz aus. Hohe Abschläge von über 20 Prozent sind nur noch selten möglich. So gewährt Ford auf den Kuga 2.5 bis zu 26%, auf die Cupra-Modelle Formentor 1.4 und Leon 1.4 gibt es bis zu 22%, auf die Hybridversionen des BMW 320e Touring und BMW 530e Touring je 20%.

Redakteur: Henning Busse

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