Das Jahr 2022 hielt auch für die Winkels-Gruppe einige Herausforderungen bereit. Zwar rückte die Corona-Krise in den Hintergrund, dennoch machten sich die immer weiter steigenden Energie- und Rohstoffpreise und deren Folgen auch bei der Winkels-Gruppe bemerkbar. Das Familienunternehmen vermerkt für das Geschäftsjahr 2022 (01.01.-31.12.2022) eine Umsatzsteigerung von 3% und somit einen Gesamtumsatz von 385,2 Millionen Euro (ohne Beteiligungen). Mit der Neupositionierung der drei Fokusmarken alwa, Griesbacher und FONTANIS startet Winkels optimistisch in das neue Geschäftsjahr.

Beim Konzernumsatz (inkl. Beteiligungsgesellschaften) steht im Vergleich zu 2021 ebenfalls ein Plus um knapp 6%: 520 Millionen Euro (Vorjahr: 492,4 Millionen Euro) wurden im vergangenen Geschäftsjahr erwirtschaftet. Dabei war der Gesamtabsatz, inkl. Handelsware (Basis: Hektoliter) mit einem Minus von 1 % leicht rückläufig. Ausschlaggebender Faktor bei der Handelsware war der Rückgang von Flaschenbieren, welche einen großen Anteil an der Gesamtmenge ausmachen. Und auch das Segment Wein/Sekt/Spirituose ist rückläufig. Die alkoholfreien Erfrischungsgetränke haben im Gegenzug eine leicht positive Entwicklung. Bei den Eigenprodukte ist hierbei eine Seitwärtsbewegung zu verzeichnen (+0,3%). „Überraschend war für uns im letzten Jahr die Rückkehr der Verbraucher zu Einweg, besonders im 1,5L Gebinde konnte für unsere Eigenmarken ein Anstieg des Absatzes um 30 % vermerkt werden. Der günstigere Literpreis im A-Marken-Segment könnte hierfür im Umfeld der Inflation ein Treiber sein. Dafür ging Glas-Mehrweg im Preiseinstiegsbereich deutlich zurück, hier getrieben durch Preiserhöhungen. Die A-Marken legten dafür insgesamt um 4 % zu.“ resümiert Gerhard Kaufmann, geschäftsführender Gesellschafter.  Insgesamt stand das Geschäftsjahr 2022 bei der Winkels-Gruppe ganz im Zeichen der Optimierung: Zahlreiche Kostensparprojekte wurden durchgeführt. So wurden um den steigenden Kosten Einhalt zu gebieten u.a. Deckel bei Glas auf Kunststoffverschlüsse umgestellt und das Gewicht von Einwegflaschen durch eine neue Flaschenform reduziert. Die A-Marken alwa, Griesbacher und FONTANIS (ehemals Bella Fontanis) wurden hinsichtlich ihrer Markenpositionierung neu ausgerichtet und einzelne Produktgruppen überarbeitet.

Eigenmarken: Fokussierung auf Marke und Botschaften
Bei den Eigenmarken konnte die Winkels-Gruppe ihr Absatzniveau des Vorjahres nahezu gleich halten. Trotz des Erfolgs von Einweg sind weiterhin die PET-Mehrweg Gebinde der Eigenmarken am absatzstärksten, dicht gefolgt von Glas. Hier wurde ein leichter Absatzrückgang im Vergleich zu 2021 verzeichnet.

Die stärkste A-Marke alwa konnte 2022 ihren Absatz stabil halten. „Besonders erfreulich ist die an das Aufleben der Gastronomie gekoppelte Rückkehr unserer Gastro-Marke alwa-live, mit einem Plus von 77,5%. Hieran werden wir auch 2023 mit der neuen Sorte alwa-live Apfelschorle anknüpfen“ so Kaufmann. Außerdem wurde bei alwa im vergangenen Jahr der Kommunikationsschwerpunkt hin zur Social-Brand neu ausgerichtet. Die alwa-Stiftung, welche rund ein Viertel der Unternehmensanteile hält, sowie deren Aktivitäten in der Region und die damit gewonnene Glückszeit stehen seit März 2022 im Fokus. Mit neuer Mission möchte alwa in einer Welt, die immer wieder von Krisen geschüttelt wird, zur Lebensbejahung der Menschen beitragen. Damit sind nicht nur einmalige Erlebnisse und kleine Hochgefühle, sondern das Gefühl eines erfüllten Lebens gemeint. „Wir fördern daher mit jeder verkauften Flasche die Leidenschaften und Talente in der Region, für mehr Glücksgefühle und Optimismus. Unsere Vision ist es, dass Süd-West-Deutschland zur Region der Optimisten und zum glücklichsten Raum Deutschlands wird“ erklärt Kaufmann.

Der Absatz der Marke Griesbacher, ausschließlich in Glas erhältlich, ist 2022 leicht rückläufig. „Die kleine Premium-Marke aus dem Schwarzwald tut sich im Umfeld der Inflation schwer. Und die Optimierungen bei der Gourmet-Markenpositionierung, die im Herbst erfolgten, brauchen Zeit um zu greifen.“ verdeutlicht Gerhard Kaufmann. Neben einer Modernisierung und Veredelung der Etiketten wurde ein neues Markenbild entwickelt. „Das „Dinner im mystischen Schwarzwald“ verbindet „Haute Cuisine“ und die ursprüngliche Natur des Schwarzwaldes zum typischen Griesbacher Genussmoment. 2023 soll am POS durch attraktive Genuss-Aktionen der Absatz wieder gestärkt werden und die Zielgruppe durch Influencer-Kooperationen wie mit der Food-Bloggerin Mara Hörner (life is full of goodies) verjüngt werden.

Auch die traditionsreiche Marke FONTANIS (ehemals Bella Fontanis) erhielt 2022 eine rundum Erneuerung. Mit der neuen Positionierung führt FONTANIS die wesentlichen Kernwerte fort, jedoch auf ein modernes Verständnis von Gesundheit und Wohlbefinden hin angepasst. Konzentration auf das Wesentliche, jedoch mit hohem Anspruch – dies transportiert auch der neue Claim „Wasser in Höchstform“ und führte zu der Entscheidung das „Bella“ im Namen zu streichen und sich wieder auf die Ursprungsmarke „FONTANIS“ zu besinnen. Zudem ging mit dem Relaunch auch ein Gebindewechsel von der alten 0,7 Liter Glas-Perlenflasche auf die neue, modernere 0,75 Liter Flasche der Genossenschaft Deutscher Brunnen einher. Des Weiteren wurde ergänzend in Glas die Sorte „Pur“ – ohne Kohlensäure neu eingeführt. „Im vergangenen Jahr haben wir den Grundstein für das Wideraufleben einer unserer bekanntesten Marken geschaffen – hieran werden wir im neuen Jahr mit erfolgsversprechenden Aktionen und Werbemaßnahmen anknüpfen“ erläutert Kaufmann. Ab April startet unter anderem der bekannte Fitness-Influencer Tim Gabel als Brand-Ambassador für FONTANIS.

Die beliebte Mittelpreismarke Aqua Vitale konnte im vergangenen Jahr ein Plus von knapp 3 % verzeichnen. Durch zusätzliche Listungen von Einweg im Discount-Bereich konnten neue Verwendergruppen für das leicht mineralisierte Wasser erschlossen werden. Und auch Glas wächst um erfreuliche 5 %.

Das Jahr 2022 stellte die gesamte Getränkebranche vor zahlreiche Herausforderungen. Dennoch ist Kaufmann optimistisch: „Durch die Stärkung unserer Marken und konsequente Kostenoptimierungsprojekte sind wir für das neue Geschäftsjahr gut aufgestellt. Unsere Flexibilität und schnelles Handeln ermöglichen es uns, auch zukünftige Herausforderungen souverän zu meistern“.

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