Darüber hinaus erhalten 17 Transformationsmanager*innen ein Zertifikat über den erfolgreichen Abschluss ihrer Fortbildung. Sie verfügen nun über methodische und fachliche Kompetenzen für die Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien in ihren Häusern. Die Behörde für Kultur und Medien Hamburg wird die erfolgreiche Initiative auch in 2023 und 2024 unterstützen, um die praktische Umsetzung in den Häusern zu gewährleisten und die Vernetzung weiter zu fördern.
Dr. Carsten Brosda, Senator der Behörde für Kultur und Medien: „Elf zu Null ist ein hervorragendes Beispiel, wie Kultureinrichtungen die Herausforderungen der Zukunft annehmen. Erstmals liegt eine belastbare Klimabilanz vor, auf der die Häuser nun konkrete Einsparmaßnahmen aufbauen können. Dank der guten Zusammenarbeit können dabei alle von den besten Ideen lernen. Im Rahmen des Mieter-Vermieter-Modells sind wir bei der energetischen Sanierung der Einrichtungen schon einen großen Schritt voran gekommen. Mit den Ergebnissen von Elf zu Null können wir nun den Betrieb der Museen und Ausstellungshäuser nachhhaltiger gestalten und beim Schutz des Klimas weiter vorankommen. Der Senat wird dies weiterhin unterstützen, in dem er unter anderem Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs fördert.“
„Wir sind mit großem Tempo ins Handeln gekommen: Innerhalb von wenigen Monaten haben wir ein hochmotiviertes Team aus versierten Kolleg*innen gebildet und mit den Klimabilanzen eine solide Datengrundlage geschaffen. Daran kann nun die langfristige Arbeit an der Transformation unserer Häuser anknüpfen. Ich danke der Behörde für Kultur und Medien, dass wir unseren Weg im Schulterschluss fortsetzen können und unsere Initiative für zwei weitere Jahre unterstützt wird. Bereits jetzt wird Elf zu Null bundesweit als Good Practice wahrgenommen – unser handlungsorientierter Ansatz und unser geschlossenes Vorgehen inspireren andere. Das motiviert uns!“, so Alexander Stockinger, Kaufmännischer Geschäftsführer des Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg.
Jacob Sylvester Bilabel, Geschäftsleiter des Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien: „Für mich eine Sensation: Die elf Hamburger Museen legen den ersten deutschen Standard zur Klimabilanzierung der Häuser samt Publikumsverkehr vor und dokumentieren diesen transparent für alle. So etwas gab es bis jetzt noch nicht. Ich bin mir sicher, dass viele in Zukunft von der Vorarbeit des Projektes werden profitieren können. Denn: Der datenbasierte Blick der Hamburger Museen auf die eigenen CO2-Emissionen und die Ursachen dafür schafft Transparenz und ermöglicht so einen strategischen Umgang mit steigenden Energiekosten.“
ERGEBNISSE CO2–BILANZIERUNG
Die CO2-Bilanzierung macht deutlich, an welchem Punkt die Museen ökologisch stehen und bilden den Handlungsrahmen für die künftige Einsparung von Emissionen. Dafür werden nun pro Haus passgenaue Strategien zur Verbesserung der Umweltwirkung entwickelt und in Nachhaltigkeitskonzepten zusammengefasst.
Bereits jetzt wurden zahlreiche Maßnahmen entwickelt oder umgesetzt, so zum Beispiel die Installation smarter Heizkörperthermostate, die Durchführung hydraulischer Abgleiche und die Umrüstung auf LED-Beleuchtung in fast allen Häusern; erweiterte Klimakorridore; großflächige Fenstertausche im MK&G, dem Archäologischem Museum und der Hamburger Kunsthalle; sowie die Nachrüstungen der Gebäudeleittechnik und Anlagensteuerung in mehreren beteiligten Häusern. Auch die Installation von Photovoltaik-Anlagen ist in Planung, so zum Beispiel auf dem Altonaer Museum. Weitgehend finden diese Arbeiten in Zusammenarbeit mit der Sprinkenhof GmbH als Vermieterin der städtischen Kulturimmobilien statt.
Die CO2-Bilanzen wurden einheitlich nach ISO 14064 erstellt und sind damit international vergleichbar. Für den Bereich der Gästemobilität wurde ein eigener Elf zu Null-Standard entwickelt. Dieser legt fest, zu welchem Anteil Emissionen aus der An- und Abreise des Publikums berücksichtigt werden.
FORTBILDUNG ERFOLGREICH ABGESCHLOSSEN
17 Personen aus den beteiligten Häusern wurden im Rahmen einer Weiterbildung als „Transformationsmanager*innen für nachhaltige Kultur“ qualifiziert und unterstützen nun ihre Institutionen mit Fachwissen und Methodenkompetenz. Sie fungieren dabei als Übersetzer*innen, Fürsprecher*innen, Ideengeber*innen und Macher*innen, um Nachhaltigkeit in allen Prozessen zu verankern und den Veränderungsprozess in die Teams zu vermitteln.
WIE GEHT ES WEITER?
Die Arbeit erfolgt in zwei Strängen: Zum einen werden die Häuser individuell Steuerungsmaßnahmen zur Reduktion von Emissionen entwickeln und umsetzen. Zum anderen wird die erfolgreiche Arbeit in der Elf zu Null-Community fortgesetzt. Dort liegt der Fokus auf Wissenstransfer, Kompetenzaufbau und Vernetzung. Geplant sind Weiterbildungs- und Informationsveranstaltungen, öffentliche Angebote und Publikationen, ein regelmäßiger Austausch und Exkursionen. Außerdem sollen zusätzliche Mittel für gemeinsame Projekte eingeworben werden. So wird die Transformation gestärkt und beschleunigt. Um die elf Häuser in den kommenden zwei Jahren bei diesem Programm zu unterstützen, wird mit Hilfe der Förderung der Behörde für Kultur und Medien eine Stelle als Netzwerkmanager*in geschaffen.
ALLGEMEIN ZU „ELF ZU NULL“
Die Federführung der Initiative Elf zu Null – Hamburger Museen handeln liegt beim Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G), die weiteren beteiligten Häuser sind das Altonaer Museum, das Archäologische Museum Hamburg und Stadtmuseum Harburg, das Bucerius Kunst Forum, die Deichtorhallen Hamburg, das Deutsche Hafenmuseum, die Hamburger Kunsthalle, die KZ-Gedenkstätte Neuengamme, das Museum am Rothenbaum. Kulturen und Künste der Welt (MARKK), das Museum der Arbeit und das Museum für Hamburgische Geschichte.
Elf zu Null kooperiert mit dem bundesweiten Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien und wird durch die Behörde für Kultur und Medien Hamburg gefördert.
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