„Die Politik hat erkannt, dass das Hauptsache-Billig-Prinzip bei Generika die Versorgung destabilisiert hat und zu Engpässen führt. Es ist richtig, dass sie jetzt den extremen Kostendruck lockern will. Doch sie tut es nicht konsequent.“
Bretthauer weiter: „Dieses Gesetz wird das Engpass-Problem nicht lösen, denn es geht seine Ursachen nur bei Antibiotika und Krebsmitteln an. Diese aber machen zusammen gerade einmal 1,1 Prozent aller Arzneimittel (in Tagestherapiedosen) aus. Ich frage mich: Wie erklärt die Politik einer Diabetespatientin, dass ihre Versorgung weniger verlässlich sein muss als die eines Anderen?“
Für Bretthauer ist klar: Die Maßnahmen sollten für alle Generika gelten. „Sämtliche Rabattverträge für Generika müssen Kriterien enthalten, die Herstellern eine diversifiziertere Produktion gestatten. Dafür zu sorgen, ist Aufgabe der Politik. Außerdem muss sie verhindern, dass weitere Unternehmen aus der Produktion aussteigen.“
Mit Blick auf die aktuelle Situation in den Apotheken sagt Bretthauer: „Auch Herz-Kreislaufmittel, Schmerz-Medikamente oder Antidepressiva werden immer wieder knapp. Ursache ist hier ebenfalls: das niedrige Kostenniveau, das diversifizierte Lieferketten unmöglich macht.“
So ist es etwa beim Diabetes-Mittel Metformin – ganz oben auf der Engpassliste und für Abertausende von Patient:innen lebenswichtig. Auch hier ist die Abhängigkeit von asiatischen Zulieferern groß und die Zahl der Hersteller schrumpft rapide – wie diese Lieferkette hier zeigt: https://www.progenerika.de/… Was es braucht, ist ein Gegensteuern.
Und zwar jetzt und bei allen Generika.
Pro Generika ist der Verband der Generika- und Biosimilarunternehmen in Deutschland. Wir vertreten die Interessen seiner Mitglieder, die Generika und Biosimilars entwickeln, herstellen und vermarkten. Durch den Einsatz von Generika und Biosimilars werden im Gesundheitssystem wichtige finanzielle Ressourcen eingespart – bei gleichbleibend hoher Qualität der Arzneimittelversorgung. Generika und Biosimilars sorgen damit für nachhaltigen Zugang der Patient:innen zu modernen Arzneimitteln.
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