„Die Baukonjunkturzahlen in unserem Verbandsgebiet sind besser als im Bundesdurchschnitt, dem allgemeinen Abwärtstrend am Bau können wir uns aber auch nicht entziehen.“ So kommentierte Dipl.-Ing. Thomas Echterhoff, Präsident des Bauindustrieverbandes Niedersachsen-Bremen die aktuellen baukonjunkturellen Zahlen für das Jahr 2022.

Der baugewerbliche Umsatz konnte im Jahresvergleich 2022 zu 2021 nominal um 14,3 Prozent zulegen, wobei sich der Zuwachs fast gleichmäßig auf alle Bausparten verteilte. Preisbereinigt, d.h. bei Herausrechnung der hohen Materialpreissteigerungen während des Jahres 2022, ergibt sich jedoch ein realer Wert von ca. minus 2 Prozent.

Ähnlich stellte sich nach den Worten Echterhoffs die Situation bei den Auftragseingängen dar. Diese konnten nominal in Niedersachsen und Bremen zusammengefasst im Vergleich zum Vorjahr um 12,3 Prozent zulegen. Lediglich im Wohnungsbau und etwas geringfügiger im Straßenbau, gab es nominale Rückgänge. Preisbereinigt waren indes auch in diesem Bereich ca. minus 2,5 Prozent zu verzeichnen.

Nach Einschätzung Echterhoffs wird sich diese negative Entwicklung im Jahr 2023 fortsetzen und sogar noch verstärken, wenn die teilweise noch immer recht hohen Auftragsbestände abgearbeitet worden sind. Sorgen bereiten vor allen Dingen die negativen Zahlen bei den erteilten Baugenehmigungen für Wohngebäude, dem Frühindikator für die Nachfrage in diesem Bereich.

Trotz dieses schwierigen Umfeldes haben die Bauunternehmen in Niedersachsen und Bremen nach Angaben Echterhoffs 2022 die Beschäftigtenzahl um 5,9 Prozent aufgebaut: „Wir haben über 4.000 neue Arbeitsplätze geschaffen.“ Um einen Beitrag zur Stabilisierung des Beschäftigtenniveaus zu leisten, appellierte Echterhoff dringend an die öffentlichen Auftraggeber, ihre Investitionsbudgets zu erhöhen, und so die zu erwartenden Rückgänge im Wohnungsbau sowie auch im Wirtschaftsbau zumindest teilweise zu kompensieren.

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