Nach dem Brand im Packraum des Altbaus im August letzten Jahres blieben viele Sammlungsräume geschlossen. Decken, Böden und Wände wurden saniert, Kunstwerke verlagert, gereinigt und für die Wiedereröffnung vorbereitet. Überraschend festgestellter weiterer Sanierungsbedarf führte zur Verschiebung der für Anfang des Jahres geplanten Wiedereröffnung.

Das Kunsthaus tut alles, um seine Schätze bald wieder in gewohnter Zahl und Qualität ausstellen zu können. Seit dem Brand in der Nacht vom 2. auf den 3. August arbeiten der Technische Dienst, das Art Handling und die Restaurierung Hand in Hand an der Sanierung der in Mitleidenschaft gezogenen Räume und Objekte. Rund 700 Gemälde und Skulpturen wurden abgehängt oder verschoben, um begutachtet und von Russspuren gereinigt zu werden. Inzwischen sind fast alle Räume gereinigt und die meisten Werke wieder zur Ausstellung bereit. Doch nutzte die Eigentümerin der Liegenschaft, die Stiftung Zürcher Kunsthaus, die Gunst der Stunde und nahm in den leeren, nach ihren Architekten bezeichneten Gebäudeteilen aus den 1910er- und 1970er-Jahren Untersuchungen an der Bausubstanz vor. 

SANIERUNG VON ASBEST UND VERBESSERUNG DER AKUSTIK
Im Zuge der Reinigungsarbeiten wurden Asbestrückstände an verdeckten Bauteilen entdeckt. Die gute Nachricht: In der Luft konnten keine Partikel nachgewiesen werden. Somit bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für Besucherinnen oder Mitarbeiter. Die Nutzerin der Liegenschaft, die Zürcher Kunstgesellschaft, und die Stiftung Zürcher Kunsthaus kamen überein, die Sanierung jetzt durchzuführen, bevor die Kunst, Mitarbeitende und das Publikum wieder in die Räume einziehen. 
Seit dem Ende der Niki de Saint Phalle-Ausstellung am 15. Januar und bis zur nächsten Präsentation im grossen Ausstellungssaal wird der Zugang zum Museum am Heimplatz 1 nicht benötigt. Der Zeitpunkt ist ideal, um in der Eingangshalle Massnahmen zur Verbesserung der Akustik durchzuführen. Ein Rückbau der Decke soll Schall reduzieren und damit die Aufenthaltsqualität für Gäste und Mitarbeitende in dem lebendigen Foyer Moser verbessern. Der Zugang ins Kunsthaus bleibt über den Chipperfield-Bau (Heimplatz 5) gewährleistet.

WIEDERERÖFFNUNG DER SAMMLUNGSRÄUME IM MÄRZ UND APRIL
Ziel ist, dass die Eingangshalle mit dem Durchgang zum Müller-Bau, in dem Alberto Giacometti und die Pop Art gezeigt werden, auf Anfang März wieder eröffnet und der Moser-Bau, in dem die Alten Meister, Schweizer Kunst und die beliebten Werke von Johann Heinrich Füssli, Ferdinand Hodler, Marc Chagall, Paul Klee, Edvard Munch und den Nabis – aber auch Interventionen aus dem Bereich der Gegenwartskunst – auf Publikum warten, Anfang April. Besondere Aufmerksamkeit dürfte neben diesen bekannten Highlights die erstmalige Ausstellung von Werken erlangen, die dem Kunsthaus in den letzten Monaten zugegangen sind – eigene Ankäufe, Schenkungen und Dauerleihgaben u.a. mit Ella Littwitz, Robert Rauschenberg, Hiwa K, Sylvie Fleury und Marlene McCarty.

REICHHALTIGES ANGEBOT IM CHIPPERFIELD-BAU
Bis dahin ist ein bedeutender Ausschnitt der Kunsthaus-Sammlung (Dadaismus, französische und zeitgenössische Kunst) in der Erweiterung von David Chipperfield zu sehen, zusammen mit den privaten Sammlungen von Hubert und Ursula Looser, von Werner und Gabriele Merzbacher und Emil Bührle. Am 24. Februar eröffnet ausserdem die Ausstellung «Füssli. Mode – Fetisch – Fantasie». Das Programm an Ausstellungen und begleitenden Veranstaltungen 2023 ist vielfältig und auf www.kunsthaus.ch aufgeschaltet. Es lohnt sich, eine Mitgliedschaft abzuschliessen für freien Eintritt, Rabatte und weitere Leistungen: Erwachsene CHF 135.–/Paare CHF 225.–/Jugendliche bis 25 Jahre CHF 40.–. 

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