Bereits am 15. November 2022 wurde in Smíchov die erste in der Tschechischen Republik veröffentlichte Übersetzung des Neuen Testaments in Romani vorgestellt. Dies teilte das Gustav-Adolf-Werk (GAW) der Evangelischen Kirche in Deutschland mit. Der Deutschlandfunk berichtete am 6. Januar ebenfalls darüber. Herausgeberin der Übersetzung ist die adventistische Kirchengemeinde in Třebechovice pod Orebem, etwa 130 Kilometer östlich von Prag gelegen.

An der Übersetzung „O Névo Zákonos“ hätten drei Muttersprachler zwölf Jahre lang gearbeitet: der Übersetzer Koloman Staněk, der Wissenschaftler Zbyněk Andrš und der Koordinator Daniel Hrdinka, heißt es in der Mitteilung des GAW.  Romani ist die Sprache der Roma. Sie wird überall in Europa und darüber hinaus in verschiedenen landesspezifischen Dialekten gesprochen. Das Neue Testament wurde in den sogenannten Abov-Dialekt übersetzt, der in der Slowakei in Košice und Umgebung gesprochen wird und von den meisten Romani-Sprechern in der Tschechischen Republik und der Slowakei verstanden wird. Rund drei Prozent der Bevölkerung gehören in der Tschechischen Republik der Roma-Minderheit an.

Veranstaltung mit Podiumsdiskussion und Übergabezeremonie

Die herausgebende adventistische Kirchengemeinde veranstaltete anlässlich der Veröffentlichung neben einer Pressekonferenz mit dem Übersetzungsteam und den Initiatoren auch eine Podiumsdiskussion über die Bedeutung der Bibel für die heutige Gesellschaft, eine Zeremonie zur Übergabe der Bücher an die Leserschaft, ein Konzert mit jüdischer und Roma-Musik sowie ein Abendessen mit Roma-Spezialitäten.

„Roma, ich habe für euch das Buch, das mir am Herzen liegt – die Bibel – in die Romani-Sprache übertragen. Ich danke Gott, dass er mir Kraft und Verstand gegeben hat, und ich danke auch den Menschen, die mir geholfen haben“, schreibt der Übersetzer Staněk in seinem Vorwort.

Der Koordinator Daniel Hrdinka erklärte: „Die Übersetzung brachte Menschen mit unterschiedlichen Lebensgeschichten und Kenntnissen zusammen, darunter einfache Gläubige, mit denen Koloman Staněk die Klarheit der Ausdrücke überprüfte. Hinzu kamen Spezialisten für Romani-Grammatik, Korrekturlesen, Schriftsatz und Druck sowie Spender, die sich an den Druckkosten beteiligten. Ich wünsche mir sehr, dass die Leser in diesem Buch eine geistige Verbindung zum gütigen Vater im Himmel spüren, und darüber hinaus eine Verbindung zu den Wurzeln ihrer Kultur.“

„Eines der wichtigsten religiösen Ereignisse des Jahres“

„Ich halte die Veröffentlichung des Neuen Testaments in Romani für eines der wichtigsten religiösen Ereignisse des Jahres 2022 in der Tschechischen Republik. Romani-Sprecher werden endlich das gesamte Neue Testament in ihrer Sprache lesen können. Gleichzeitig macht das Ereignis auch Nicht-Roma darauf aufmerksam, dass es in der Tschechischen Republik viele Roma gibt, die sich zum christlichen Glauben bekennen“, sagte Pfarrer Mikuláš Vymětal von der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder (EKBB) laut GAW. Vymětal ist in der EKBB für das Minderheitenpfarramt zuständig und wird in seiner Arbeit in diesem Jahr auch vom GAW unterstützt.

Daniela Cincibusová, Mitglied der Kommission für die Roma beim Ökumenischen Rat der Kirchen in der Tschechischen Republik, betonte, dass die Romani-Sprache heute in Tschechien vom Aussterben bedroht sei: „Die Veröffentlichung der Übersetzung ‚O Névo Zákonos‘ kann neben der geistigen Stärkung der Roma-Minderheit auch ihre Sprache stärken, damit sie nicht ausstirbt.“

Über das Gustav-Adolf-Werk (GAW)

Das Gustav-Adolf-Werk e. V. bezeichnet sich als das Diasporawerk der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Es ist das älteste evangelische Hilfswerk in Deutschland und wurde 1832 in Leipzig gegründet, wo es auch seinen Sitz hat. Es tritt für das Recht protestantischer Minderheitskirchen ein, ihren Glauben in Freiheit zu leben. Es hilft religiösen Minderheiten in 40 Ländern der Welt. Ferner  unterstützt es Kirchengemeinden beim Gemeindeaufbau, bei der Renovierung, beim Kauf und beim Neubau von Kirchen und Gemeinderäumen, bei sozialdiakonischen und missionarischen Aufgaben in den Gemeinden, bei der Aus- und Weiterbildung von kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern u.a. DAS GAW wird bundesweit von 21 Hauptgruppen und 19 Frauengruppen getragen.

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