Im aktuellen Podcast „Deutsche Kinderhilfe spezial“ nehmen wir das neue Wohngeld-Plus und die offenkundigen Probleme bei der Umsetzung der Regelung genau unter die Lupe. Aus unserer Sicht besteht dringender Handlungsbedarf von Seiten der Bundesregierung. Denn schon jetzt steht fest, kaum ein Antragsteller wird diese wichtige finanzielle Hilfe rechtzeitig auf seinem Konto haben.

Zum Hintergrund:

Zum 1. Januar 2023 führt die Bundesregierung das Wohngeld-Plus ein. Bis zu 1,6 Millionen mehr Haushalte können nun auch von dieser Leistung profitieren. Positiv ist, durch die Einführung einer Energiekosten- und Klimakomponente erhöhen sich die Auszahlungsbeträge durchschnittlich von 180 auf 370 Euro pro Haushalt. Eigentlich eine sinnvolle Unterstützung gerade auch für Familien mit Kindern, die durch Inflation und Energiekrise stark gebeutelt sind. Daher begrüßt die Deutsche Kinderhilfe die Wohngeldreform grundsätzlich als einen wichtigen Schritt. „Allerdings muss diese Unterstützung jetzt schnell kommen, damit gerade Familien mit Kindern nicht Gefahr laufen, ihr Zuhause zu verlieren. Denn das droht derzeit vielen Familien mit geringeren Einkommen,“ mahnt Dr. Luisa Becker-Ritterspach, Referentin für Kinderarmut und Kinderrechte bei der Deutschen Kinderhilfe. „Wir fordern dringend wirksame Maßnahmen, insbesondere was das Tempo der Umsetzung anbelangt.“

Ein Grund, warum das Wohngeld die Familien nicht schnell genug erreicht, ist, dass die zuständigen Behörden völlig überlastet sind und der neuen Antragsflut nicht Herr werden können. Schon jetzt betragen die Bearbeitungszeiten in vielen Großstädten bis zu drei Monate und mehr. Ein unglaubliches Negativbeispiel ist die Stadt München. Hier müssen Betroffene bis zu einem Jahr auf die Bewilligung ihres Antrags warten. „Auf die Antragsteller kommen so finanzielle Versorgungslücken zu, die insbesondere auch für Familien mit Kindern in die Wohnungslosigkeit führen können. Aus unserer Sicht ist das ein unhaltbarer Zustand, der jetzt beseitigt werden muss.“ Entscheidend dafür ist eine ausreichende Personaldecke. Denn schon jetzt ist klar, dass viele Kommunen dieses Reformprojekt mit den ihnen zur Verfügung stehenden MitarbeiterInnen nicht stemmen können. Hier muss der Bund den Kommunen finanziell unter die Arme greifen.

Konkret fordern wir: schnellstens Vereinfachungen bei den Anträgen, etwa durch Pauschalauszahlungen oder Härtefallfonds und ein bundesweites Kündigungsmoratorium. Nur so können wir Familien mit Kindern vor drohender Obdachlosigkeit schützen.

Mehr erfahren Sie in unserem aktuellen Podcast mit Dr. Luisa Becker-Ritterspach zum Thema Wohngeld plus „Deutsche Kinderhilfe spezial!“ und bei unserem Positionspapier zur Kindergrundsicherung.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Deutsche Kinderhilfe e.V
Schiffbauerdamm 40
10117 Berlin
Telefon: +49 (30) 243429-40
Telefax: +49 (30) 243429-49
http://www.kindervertreter.de

Ansprechpartner:
Rainer Becker
Telefon: +49 (30) 243429-40
E-Mail: presse@kindervertretung.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel