Nöfer Architekten haben für die berlinovo als Bauherr und KIM – Kilian Immobiliengruppe als Projektentwickler die Architektur eines neuen Wohnhauses mit 85 neuen Apartments in Berlin-Marzahn, Marchwitzastraße 33, entworfen. Die Apartments werden Wohnungslosen, von Wohnungslosigkeit Bedrohten, Alleinerziehenden mit Kindern und schutzbedürftigen Frauen zur Verfügung stehen. 

Die KIM – Kilian Immobiliengruppe hatte das Gebäude an die landeseigene berlinovo veräußert, die als Bestandshalter das Haus an den sozialen Träger Unionhilfswerk als Betreiber des Hauses vermieten wird.

In Berlin erfolgte im Februar 2020 die bislang einzige offizielle Zählung von Wohnungslosen, nach der es in der Stadt rund 2.000 obdachlose Menschen gibt. Demgegenüber stehen ganzjährig circa 390 Schlafplätze in Noteinrichtungen zur Verfügung, weitere 800 stellt die Berliner Kältehilfe im Winter zur Verfügung.

Das Projekt passt hervorragend zu den Aufgaben der berlinovo für die Stadt: „Als strategischer Partner für das Land Berlin nimmt die berlinovo im Rahmen der Daseinsvorsorge eine verantwortliche Rolle am Wohnungsmarkt und in der Wohnungspolitik des Landes Berlin ein. In den kommenden Jahren bauen wir unseren Bestand weiter aus. Dazu investieren wir in Berliner Immobilienprojekte und beteiligen uns maßgeblich am Ausbau von innovativen Wohnungsangeboten. Der Fokus liegt dabei auf der Entwicklung von Angeboten, mit denen wir den dynamischen Entwicklungen der Stadt und dem Bedarf nach bezahlbaren Wohnlösungen optimal begegnen können. Insbesondere konzentrieren wir uns dabei auf die Bedarfe von Menschen in unserer Stadt, die nicht unmittelbar im Fokus des Wohnungsmarktes stehen: Studierende, Senior:innen, Geflüchtete und, wie in diesem wertvollen Projekt, auch auf Menschen, die ganz besonders von Wohnungslosigkeit bedroht sind. Hier helfen wir mit kompakten, funktionalen und vor allem kooperativen Lösungen.“

Tobias Nöfer von Nöfer Architekten: „Inmitten von über 50 Jah­re al­ten Wohn­zei­len ent­ste­ht in Marzahn neben neuen Wohn­hoch­häu­sern mit Su­per­markt ein Projekt für Men­schen in be­son­de­ren so­zia­len Not­la­gen. Das acht­ge­schos­si­ge Wohnheim ist flexibel auch für Rollstuhlbehinderte nutzbar und wird rund um die Uhr be­treut. Die Apart­ments sind zum Teil kop­pel­bar, um vor allem auch Fa­mi­li­en auf­neh­men zu kön­nen. Ge­mein­schafts­kü­chen und Auf­ent­halts­räu­me werden den Bewohnerinnen und Bewohnern ein ge­bor­ge­nes Zuhause in ei­ner per­sön­li­chen Zwangs­la­ge bie­ten. Uns ist dieses Projekt besonders wichtig: als anspruchsvolle Architekten freuen wir uns, Men­schen in Not ei­nen Zu­fluchts­ort mit ei­ner trotz knappem Budget sorgfältig gestalteten und würdevollen Ar­chi­tek­tur geben zu können.“

Jan Kleinebecker, geschäftsführender Gesellschafter bei KIM, ergänzt: „Das Projekt kann von uns wahrscheinlich deutlich vorfristig fertiggestellt werden. Nachdem es gelungen war, in enger Zusammenarbeit mit dem Bezirk Marzahn-Hellersdorf in nur sechs Wochen die Baugenehmigung zu erlangen, ging es – trotz zahlreicher übergeordneter Widrigkeiten, wie Lieferkettenengpässe oder Baupreissteigerungen – in hohem Tempo weiter. So war der Rohbau nach nur sechs Monaten fertiggestellt. Allen Beteiligten, angefangen von der Bezirksverwaltung über das Generalunternehmen ANES bis hin zu Versorgern wie Vattenfall, war bewusst, wie wichtig dieses Gebäude ist. Entsprechend haben sich alle ins Zeug gelegt.“

Gestern konnte sich die stellvertretende Bürgermeisterin und Sozialstadträtin des Bezirks, Nadja Zivkovic (CDU), vor Ort von dem neuen Wohnhaus ein Bild machen. Zivkovic: „Ich habe gestern die Möglichkeit gehabt, mir das Bauprojekt und die hier entstehende Entwicklung von sozialem Wohnraum direkt vor Ort anzusehen. Ein solches Projekt in unserem Bezirk realisiert zu wissen, macht mich sehr stolz. Wohnraum wird immer knapper in unserer Stadt und oft fallen leider die Schwächeren unserer Gesellschaft bei der Vergabe hinten runter. Hier in der Marchwitzastraße entsteht ein durchdachtes, zielgerichtetes, barrierefreies Gesamtangebot für Mieterinnen und Mieter mit besonderen Bedürfnissen oder in außerordentlichen Lebenssituationen. Ich danke der KIM, berlinovo sowie Nöfer Architekten für diese hervorragende Projektentwicklung und -umsetzung in enger Abstimmung mit dem Unionhilfswerk, welches die Einrichtung künftig betreiben wird und freue mich auf unsere Zusammenarbeit.“

Projekt in Zahlen:
Adresse: Marchwitzastraße 33, 12681 Berlin-Marzahn
Projektentwickler: Kilian Projektmanagement Berlin GmbH
Eigentümer: Berlinovo
Betreiber: Unionhilfswerk
Architekt: Nöfer Architekten
Nutzung: 85 Apartments für Wohnungslose, von Wohnungslosigkeit Bedrohte, Alleinerziehende mit Kindern und schutzbedürftige Frauen
Grundstücksfläche: Circa 1.330 Quadratmeter
BGF: Circa 4.000 Quadratmeter

Über die Nöfer Gesellschaft von Architekten mbH

Nöfer Architekten sind ein inhabergeführtes Architektur- und Städtebaubüro, das 1998 von Tobias Nöfer in Berlin gegründet wurde und heute bundesweit und international aktiv ist. Die vielfältigen Architektur- und Städtebauprojekte von Nöfer Architekten zeichnen sich durch eine hohe entwurfliche Qualität aus und basieren auf der Tradition der europäischen Stadt, bei der der Mensch im Fokus steht. Ein erfahrenes Team bearbeitet auf der Grundlage einer professionellen, digitalen Verwaltung Bauprojekte mit einem Volumen von bislang bis zu 300 Millionen Euro. Allen Bauten ist der Anspruch auf Dauerhaftigkeit, Nützlichkeit und Schönheit gemein. Es entstehen zeitgemäße Quartiere und Häuser, die zwischen der vorhandenen Stadt und dem Neuen vermitteln und im traditionellen Sinn nachhaltig sind: im gestalterischen Ausdruck, der selbstverständlichen Integration des Neubaus in die Umgebung und in der Wahl langlebiger Konstruktionen. Für Nöfer Architekten sind rund 25 Mitarbeitende tätig. www.noefer.de

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